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Danxiety: Haben wir nach Corona überhaupt noch genug Mut zu Daten?

Bist du noch in Isolation oder datest du schon? Viele Singles stellen sich genau diese Frage, denn so langsam können wir wieder aus unserer wohligen Bubble heraus, wäre da nicht Danxiety. Was dahinter steckt.

frau wartet auf ihr date
Dangxiety wird viele Singles nach Corona einholen. Foto: perfectwave via Canva.com

„Vor dem Lockdown habe ich unglaublich gern gedatet und hatte mehrere Verabredungen in der Woche!“, erzählte mir eine Freundin neulich. „Aber jetzt weiß ich gar nicht mehr, worüber ich sprechen soll. Ich habe Angst, meine kuschelige Bubble zu verlassen.“ Und mit der Angst vorm Daten ist sie nicht allein. Danxiety heißt neue Phänomen und viele Lockdown-Singles leider darunter. Ich zeige dir, was dahinter steckt und wie du deine Angst überwinden kannst.

Was steckt hinter Danxiety?

Die Wortzusammensetzung aus Dating und Anxiety heißt so viel wie Angst oder Panik vor dem Daten. Der Begriff wurde von der Dating-App Bumble geschaffen und war das Ergebnis einer ihrer letzten Studien. Denn unter knapp 1.000 befragten Mitgliedern gaben 48 % an, dass sie unter Danxiety leiden würden. Jede:r Dritte hatte außerdem Angst vor einem Treffen, weil es einfach an Gesprächsstoff mangelt.

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Danxiety: Haben wir nach Corona überhaupt noch genug Mut zu Daten?

Bist du noch in Isolation oder datest du schon? Viele Singles stellen sich genau diese Frage, denn so langsam können wir wieder aus unserer wohligen Bubble heraus, wäre da nicht Danxiety. Was dahinter steckt.

Es gibt gute Gründe für Danxiety

Wieso ist das so? Wer während Corona gedatet hat, hatte ein ziemlich sicheres Auffangnetz: Wie die vielen plausiblen Ausreden, um sich erst gut online kennenzulernen, bevor das Risiko eines echten Dates überhaupt eingegangen wurde. Es wurde viel mehr getextet und geskyped. Es gab online Dates. Und wenn es eben doch nicht gut war, kann man auch andere Leute vorschieben und sagen: „Meine Mitbewohnerin findet es nicht so geil, wenn ich Leute sehe. Sorry.“

Andererseits wurde sich teils auch schneller committed, denn in vielen WGs gab es die Regel, dass nur ein:e feste:r Besucher:in erlaubt ist. Es gab Freundschaften Plus für den ganzen Lockdown, die sich jetzt langsam auflösen, weil man sich wieder voll ins Datingleben schmeißen kann.

Und dann kommen noch weitere Unsicherheiten zur Danxiety hinzu: Wie begrüßen wir uns? Ist eine Umarmung okay, oder gibt’s nur den Ellenbogen-Check? Ist es lächerlich, nach der Impfung oder einem Test zu fragen, wenn ich am nächsten Tag die Oma besuchen gehe? Was soll ich erzählen, wenn ich nicht zu den Leuten gehöre, die ein geiles neues Hobby im Lockdown gefunden haben?

Hast du Danxiety? Diese Anzeichen sprechen dafür

Du bist dir nicht sicher, ob du betroffen bist? Einsicht ist der erste Weg zur Heilung, deshalb überprüfen wir gemeinsam, ob du dich in deinem Single-Kokon wirklich wohlfühlst oder dir mit der Danxiety selber im Weg stehst.

  1. Ich habe schon mehrmals nach links geswiped, obwohl ich das Profil gut fand, aus reiner Angst, dass es ein Match ist.
  2. Ich habe Matches aufgelöst, die ich gut fand, weil sie direkt nach einem Treffen gefragt haben.
  3. Wenn ich an Dates denke, dann ist das kein schönes Szenario. Im Gegenteil: Ich male mir alles aus, was schiefgehen könnte.
  4. Ich habe bei Skype-Calls kurzfristig abgesagt wegen „technischen Problemen“, weil ich nicht wusste, worüber wir sprechen sollen.
  5. Ich habe ein Date kurzfristig abgesagt, weil ich zu nervös war.
  6. Ich habe Dating-Apps gelöscht, weil ich niemanden kennenlernen will. Aber eine Beziehung oder Casual Sex hätte ich trotzdem ganz gern.
  7. Ich habe mein Datingprofil seit Corona nicht mehr geupdatet, weil es einfach keine neuen Fotos oder Infos gab.
  8. Ich höre lieber meinen Freunden bei ihren Datinggeschichten zu, als selbst welche zu erleben.

Kommt dir dieses Verhalten bekannt vor? Das klingt so, als würdest du eigentlich gern auf Dates gehen, aber traust dich nicht. Mit diesen Tipps kannst du daran arbeiten, wieder aktiver zu daten:

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Danxiety: Haben wir nach Corona überhaupt noch genug Mut zu Daten?

Bist du noch in Isolation oder datest du schon? Viele Singles stellen sich genau diese Frage, denn so langsam können wir wieder aus unserer wohligen Bubble heraus, wäre da nicht Danxiety. Was dahinter steckt.

So schaffst du es aus der Danxiety-Bubble: 7 Tipps

Die guten Nachrichten gibt es nämlich direkt vorweg: Die Hälfte der Leute sind genauso nervös wie du. Du bist also mit deinem schlechten Bauchgefühl und Unsicherheiten vor dem Daten nicht allein. Es gibt also keinen Grund, sich für Danxiety zu schämen und sich das alte, flirty Dating-Ich zurückzuwünschen. Das bekommst du nämlich garantiert wieder, vielleicht sogar noch besser.

1. Update dein Dating-Profil

Wir starten mit Baby Steps: Schau dir dein Profil ganz genau an. Sieht es aus wie eine Person, die interessant und sympathisch aussieht? Würdest du dich gern swipen? Oder hast du dich selbst manipuliert und nur ein halbwegs gutes Bild hochgeladen und deine Bio besteht aus drei Emojis?

Nimm dir Zeit, um ernsthaft zu überlegen, was dich ausmacht und was deine Freund:innen und deine früheren Dates an dir spannend fanden. Wenn du keine neuen Hobbys hast, ist das nicht schlimm. Aber du hattest doch garantiert vor Corona welche. Aber Achtung, diese Tinder-Profilteste können wir nicht mehr sehen. Mehr Tipps zu Tinder gibt es hier.

Neue Dating App Tinder Alternative Only One
Wie sieht dein Dating-Profil aus? Würdest du es swipen?. Foto: Only One /

2. Erst matchen, dann denken

Der erste Schritt war gar nicht so schwer, oder? Jetzt ist es wichtig, dass du auch deinen potenziellen Dates die Chance gibst, dich kennenzulernen. Dafür musst du wissen, nach was du suchst: One Nights Stands, einer Beziehung, neuen Freunden oder Leuten mit speziellen Kinks? Es kann gut sein, dass sich dein Geschmack über Corona verändert hat und das ist okay. Aber dann darfst du nicht dieselben Typen swipen wie noch vor zwei Jahren.

Der nächste Schritt bei dieser Aufgabe ist, dass du dir nicht das Date vorstellst, oder den Chat danach. Swipe ohne Kopfkino und Danxiety. Was bei einem Match passiert, kannst du eh nicht beeinflussen. Also lass es einfach geschehen.

3. Mit kurzen Online-Call kennen lernen

Du hast also ein Match, ihr habt euch kurz ausgetauscht und jetzt wird es eigentlich Zeit für ein Kennenlernen. Tja, Corona hatte eben auch gute Seiten, denn das Video-Date gehört inzwischen zum Alltag und wird auch da bleiben. Es ist also völlig legitim, vor dem ersten Date einfach eine halbe Stunde online zu quatschen.

Wenn dir das schon Sorgen bereitet, kannst du immer noch technische Probleme vorschieben, wenn das Date unangenehm wird. Aber probiere es zumindest.

Frau Skype
Ein erstes Gespräch über Skype ist völlig in Ordnung. Foto: Jkstock, i stock /

4. Sicherheitsfragen vorher klären

Wenn ihr euch gut versteht, dann solltest du einfach vor dem Treffen fragen, welche Hygienemaßnahmen für dein Date wichtig sind. Damit klärt ihr direkt, ob man sich umarmen darf, ob die Maske ab darf oder ein Handschüttler genehm ist.

Du willst, dass dein Date geimpft ist oder einen Negativtest hat? Dann verabredet euch an einem Ort, wo das Vorschrift ist. Dann musst du dazu keine dummen Fragen beantworten.

5. Standpunktwechsel

Es graut dir trotzdem noch vor dem Kennenlernen dank Danxiety? Dann versetz dich einmal ehrlich in die Lage der anderen Person: Fändest du es schlimm, wenn du merkst, dass jemand aufgeregt ist? Würdest du dich darüber lustig machen oder wäre es ein Dealbreaker?

Und wenn es doch so ist: Ist das ein Mensch, mit dem du dich wirklich umgeben willst? Vermutlich nicht, denn sich auf Kosten anderer zu profilieren ist eine große Red Flag.

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In unserem wmn Podcast erzählen Lisa, Njema und Mona von ihren Datingerfahrungen.

6. Surfe auf der Danxiety

Alles schön und gut, aber kleine Wellen von Panik schwappen trotzdem durch deinen Körper? Dann hat Psychotherapeut Jonathan Berent im Gespräch mit Bumble einen guten Tipp für dich: Surfe auf der Danxiety-Welle. Es würde nämlich nichts bringen, dagegen anzukämpfen. Lass sie zu und respektiere, dass du gerade nervös bist. Das Adrenalin kann dir sogar helfen, ein Gespräch zu starten, wenn du es zulässt.

7. Gesprächsvorlagen annehmen

Apropos Gespräche: Angst vor unangenehmen Pausen musst du eigentlich nie haben, denn das zeigt nur, dass du nicht richtig zuhörst. Denn wenn du deinem Date die volle Aufmerksamkeit schenkst, wirst du immer eine Schlaufe finden, an der du dich entlanghangeln kannst.

Dein Date erzählt, wie katastrophal der Radweg hierher war? Dann frage, ob er oder sie immer das Rad nimmt oder über die Radwege in der Stadt. Es gibt immer einen Aufhänger. Am Anfang kommst du dir vielleicht dabei doof vor, weil es langweiliger Small Talk ist, aber sobald du das Frage-Antwort-Spiel ein paar Mal mitgemacht hast, wirst du entspannter und dir fallen bessere Themen ein. Interessante Gesprächsthemen für das erste Date findet du hier.

Fazit: Schlag der Danxiety ein Schnippchen

Ja, es ist nicht einfach, den eigenen inneren Schweinehund zu überwinden, aber wenn du eigentlich Spaß am Daten hattest, dann wirst du dahin auch wieder zurückkommen. Wir statten dich mit den besten Tipps rund ums Thema Dating aus, du arbeitest an deiner Danxiety und dann sprechen wir und in ein paar Monaten in unserer Sexrubrik wieder. Die besten Dating-Apps findest du hier: