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Bundestagswahl 2021: Vor- & Nachteile des Nichtwählens

Die Bundestagswahl 2021 steht bevor und die Wahlkampagnen gehen los. Welche Gründe gibt es eigentlich, nicht zur Wahl zu gehen?

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Bundestagswahl 2021: Vor- und Nachteile des Nichtwählens. Foto: IMAGO / Ralph Peters

In nicht einmal mehr zwei Wochen ist endlich die Bundestagswahl 2021. Am Sonntag, den 26.09.2021 wird in ganz Deutschland der oder die neue Bundeskanzler:in gewählt. Das Rennen ist noch lange nicht entschieden, wenn man den Umfragestimmen Glauben schenkt. Allerdings ist die Politkverdrossenheit in diesem Jahr nicht weniger schlimm als noch bei der letzten Bundestagswahl. Derzeit hört man viele Menschen über die Kanzler:innenkandidat:innen schimpfen. Man hört sie sagen: „Ich kann doch eh nur zwischen Pest und Cholera wählen“ oder weniger metaphorisch ausgedrückt: „Keiner der Parteien vertritt meine Meinung im Geringsten.“ Wir zeigen euch die Vor- und Nachteile des Nichtwählens.

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Bundestagswahl 2021: Vor- & Nachteile des Nichtwählens

Die Bundestagswahl 2021 steht bevor und die Wahlkampagnen gehen los. Welche Gründe gibt es eigentlich, nicht zur Wahl zu gehen?

Nichtwählen ist eben auch eine Möglichkeit

Obwohl die Wahlkampagnen zum Thema „Geh wählen“ schon seit Wochen wieder laufen, heißt das noch lange nicht, dass die Menschen auch tatsächlich wissen, wen sie wählen sollen. Laut aktueller Umfragen sind ein Drittel der Deutschen noch immer unentschlossen, für wen sie ihr Kreuzchen machen sollen.

Diese Wahl ist etwas ganz Besonderes, denn Angela Merkel wird das Amt der Bundeskanzlerin Deutschlands nach ganzen 16 Jahren verlassen. Die Deutschen haben sich aber nun einmal an die Mutti gewöhnt und vielen gefällt es gar nicht, dass sie auf einmal ohne sie klarkommen sollen. Die Angst vor unbekannten Gesichtern kann dazu führen, dass noch weniger Menschen wählen gehen wollen.

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Nichtwählen ist ’ne schlechte Entscheidung. Foto: IMAGO / blickwinkel

Bundestagswahl 2021: Die Vorteile vom Wählen

Wählen ist wichtig, denn jede Wahlstimme zählt. Das ist nicht nur ein Klischee, sondern es ist absolut wahr. Die Wahlbeteiligung ist ein Indikator dafür, wie informiert das Land ist. In den letzten Jahrzehnten ist die Wahlbeteiligung tatsächlich stetig angestiegen. Während sie im Jahr 2009 noch bei 70,8% lag, war sie im Jahr 2013 bei 71,5%. Bei der Bundestagswahl 2017 lag sie schon bei 76,2%. Wir sind gespannt wie viele Menschen dieses Jahr wählen gehen oder eben nicht wählen gehen.

  • Die Wahlbeteiligung hochhalten: Jede Stimme ist eine Stimme für unsere Demokratie. Jeder Stimme sagt nicht nur aus, welche Partei man am liebsten hat. Sie sagt auch aus, dass man an die deutsche Demokratie als solche glaubt.
  • Dein Recht einfordern: Wählen gehen zu können ist ein Privileg, das bei weitem nicht jede:r Mensch hat. Da gibt es diejenigen, die keine Möglichkeit zu Wählen haben, da sie noch unter 18 Jahren alt sind. Oder schau in Ländern wie China, wo es keine Demokratie gibt und der Staat einfach selbst entscheidet, was in den nächsten Jahren auf die Bürger:innen zukommt.
  • Nichtwählen ist nicht das Gleiche wie Protestwählen: Jeder Mensch, der oder die denkt, sie oder er habe durch das Nichtwählen dem System ein Schnippchen geschlagen, der oder die irrt. Nicht zu wählen zeigt eigentlich nur, dass du zu faul warst, um zur Wahl zu gehen oder die Briefwahl einzuwerfen.

Bundestagswahl 2021: Die Nachteile vom Wählen

Die Bundestagswahlen sollten mit Bedacht angegangen werden. Nicht jeder Mensch hat seine politische Meinung schon Monate oder gar Jahre im Voraus gebildet. Stattdessen informieren sich viele erst wenige Tage vor der Bundestagswahl darüber, wen sie denn eigentlich am liebsten auf dem Kanzler:innentreppchen sehen würden. Manche dieser Menschen könnten dazu geneigt sein, nicht wählen zu gehen. Wir von wmn können das überhaupt nicht unterstützen. Und trotzdem wollen wir euch nicht vorenthalten, welchen Vorteil es haben könnte, nicht zur Wahl zu gehen. Dieser ist allerdings eher mit einem zwinkernden Auge zu betrachten.

  • Es ist bequem: Nichtwähler haben es richtig bequem und ziemlich kuschelig. Sie müssen sich um nichts kümmern und um nichts sorgen. Nicht zu wählen bedeutet, sich am Sonntag nicht in die Wahlkabine schleppen zu müssen. Sie müssen auch nicht in den Wochen vor der Wahl ihren Wahlzettel zum Briefkasten bringen, um die Briefwahl zu beantragen. Sie können einfach Zuhause bleiben und es sich gutgehen lassen.
  • Es ist überraschend: Wer nicht zu Wahl geht, der informiert sich wahrscheinlich auch sehr viel weniger über das politische Geschehen als Menschen, die schon Wochen zuvor ihren Wahlzettel unterschrieben haben. So sind den Nichtwählenden wahrscheinlich auch die Prognosen der Kanzler:innen, die im Vorhinein gemacht werden, meist etwas ganz Neues. Am Abend der Stimmauszählung werden sie somit wohl nicht sagen: „Hab ich es doch gewusst.“ Sie werden eher sagen: „Ach, der ist auch angetreten? Interessant.“
  • Es erfordert keinerlei Gehirnschmalz: Nicht zu wählen ist nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist unheimlich bequem. Sich nicht über Deutschland und die Welt informieren zu wollen, fordert das Gehirn kaum. Wer also Urlaub vom Nachdenken will, der sollte auf keinen Fall wählen gehen.

Nicht zu wählen ist die Schlechteste Idee seit es Ideen gibt

Nicht zu wählen kann zwar nicht direkt etwas Schlechtes hervorbringen, aber es kann auch nichts in unserem Land verändert werden. Wer rundum und vollkommen zufrieden mit Deutschland ist, denkt wahrscheinlich „Ich muss nicht wählen.“ Doch selbst das ist ein Trugschluss. Denn auch diejenigen, die eigentlich alles so haben wollen wie es ist, sollten unbedingt zur Wahlurne gehen. Ansonsten kommen vielleicht die Menschen an die Macht, die dieses Land wirklich verändern wollen.