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Psychologie: Was bedeutet es, wenn man nicht küssen will? 

Jeder Mensch liebt es zu küssen? Falsch gedacht! Wieso manche Menschen nicht küssen wollen und was man stattdessen tun kann, erfährst du hier.

Frau mit rotem Lippenstift
© Pexels / Anna Tarazevich

7 Tipps für einen unvergesslichen Kuss 

Ein guter Kuss kann einem schnell den Kopf verdrehen – doch was macht gutes Küssen aus? Hier kommen 7 Tipps für einen unvergesslichen Kuss.

Küssen gilt als eine der einfachsten Möglichkeiten, jemandem Liebe und Zuneigung zu zeigen. Es ist auch eine gute Möglichkeit, die Chemie mit jemandem zu checken, den man gerade erst kennengelernt hat. Es ist ein so alltäglicher Akt, dass wir automatisch davon ausgehen, dass alle Paare es tun. Aber das ist nicht unbedingt der Fall – manche Menschen mögen das Küssen gar nicht. Das Phänomen der Psychologie bei dem Menschen nicht Küssen wollen, erklären wir dir hier. 

Nicht küssen wollen: Darum küssen wir laut Psychologie

Eine Studie von Forschern der Universität Oxford fand heraus, dass das Küssen uns hilft, potenzielle Partner einzuschätzen, und dass es, wenn wir einmal in einer Beziehung sind, ein Mittel sein kann, um einen Partner zum Bleiben zu bewegen. 

In einem Artikel in der Zeitschrift Human Nature berichten die Forsche:innen, dass die Einstellung von Frauen zum romantischen Küssen auch davon abhängt, in welcher Phase ihres Menstruationszyklus und ihrer Beziehung sie sich befinden. Frauen schätzten das Küssen in der Anfangsphase einer Beziehung am meisten, wenn sie sich in der Phase ihres Zyklus befanden, in der sie am wahrscheinlichsten schwanger werden können.

Frühere Studien haben gezeigt, dass hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus die Vorlieben einer Frau für einen potenziellen Partner verändern können. Es scheint, dass das Küssen eines romantischen potenziellen Partners zu diesem Zeitpunkt Frauen hilft, die genetische Qualität eines potenziellen Partners zu beurteilen, so die Forsche:innen. 

So hängt die Lust aufs Küssen zumindest von Frauen mit dem Menstruationszyklus zusammen. Aber was, wenn jemand nicht küssen mag? 

Spiegelbild von Paar in Pütze
Es muss nicht immer ein Kuss sein. Foto: Pexels / Dede Avez

Philemaphobie: Die Angst vorm Küssen  

Laut der Definition von Psychologieexpert:innen auf Verywellmind ist Philemaphobie oder Philematophobie die Angst vor dem Küssen. Sie tritt angeblich häufig bei jungen und unerfahrenen Küssenden auf, die Angst haben, etwas falsch zu machen. In diesen Fällen ist die Angst in der Regel leicht bis mäßig ausgeprägt und verschwindet schnell, wenn die Person an Erfahrung gewinnt. Manchmal ist die Philemaphobie jedoch schwerwiegender und kann in jedem Alter auftreten. 

Häufige Symptome eine Philemaphobie sind: Schüttelfrost, Erhöhte Herzfrequenz, Übelkeit, Zittern, Kurzatmigkeit oder Schwitzen. Emotionale und Verhaltenssymptome sind ebenfalls häufig. Dazu können Angstgefühle oder Panik gehören, wenn Sie an das Küssen denken. 

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Psychologie: Alternativen zum Küssen

Wenn deine Partner:in nicht küssen möchte, gibt es jedoch einige andere Zärtlichkeiten, die genau so schön sein können. Wichtig dabei ist, dass ihr euch immer absprecht und klare Grenzen festlegt. So ist eine Kommunikation über gewünschte und nicht gewünschte Zärtlichkeiten essentiell. 

1. Das Gesicht streicheln 

In manchen Fällen kann enger Gesichtskontakt im Gegensatz zu einem Kuss in Ordnung sein. Wie Carol Queen, Sexologin und Autorin bei Good Vibrations, gegenüber Bustle erklärt, kannst du versuchen, das Gesicht des anderen sanft mit den Händen zu berühren.  

2. Blickkontakt  

Laut der lizenzierten klinischen Psychologin, Dr. Carly Claney, kann ein kurzer Blickkontakt, viel Intimität schaffen. „Es kann so viel mitgeteilt und gefühlt werden, wenn man seinem Partner tief in die Augen schaut. Manche Paare nehmen sich jeden Abend ein paar Minuten Zeit, um dies als Teil ihrer nächtlichen Routine zu tun.” 

3. Händchen halten  

Händchenhalten ist eine weitere Möglichkeit, Zuneigung zu zeigen. So könnt ihr Händchen halten, wenn ihr zusammen spazieren geht, oder beim Filme schauen.  

4. Emotionale Intimität 

Wenn deine Partner:in nicht gerne küsst, könnt ihr trotzdem eine starke Bindung aufbauen, indem ihr an der emotionalen Intimität in der Beziehung arbeitet. Dr. Wyatt Fisher, ein zugelassener Psychologe, erklärt gegenüber Bustle: „Emotionale Intimität ist ein Gefühl der Nähe, das sich im Laufe der Zeit mit einer anderen Person entwickelt. Normalerweise geht es dabei um ein Gefühl der Sicherheit und darum, dass man seine inneren Gedanken und Gefühle kennt und akzeptiert. 

Frau vor Wand mit Kussmund
Es gibt viele andere Wege um Zärtlichkeiten auszutauschen. Foto: Pexels / Designecologist

Das genaue Gegenteil: Das Verlangen jemanden zu küssen 

Es gibt allerdings auch das genaue Gegenteil und das Gefühl, jemanden unbedingt küssen zu wollen. Das nennt man: Basorexie. Dabei geht es laut Nathan Fidler auf Psychology Today um das einfache, spontane Gefühl oder Verlangen, jemanden küssen zu wollen. 

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Psychologie: Jemanden nicht küssen zu wollen ist normal 

Nicht jeder kann jeden überall und immer knutschen wollen. Wichtig ist, dass du dieses Gefühl deines Gegenübers respektierst. Sprecht darüber, denn es gibt genug anderen Arten und Weisen der Zuneigung, die einen ähnlichen Effekt haben wie das Küssen.