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Warum du in der Kälte draußen keinen Sport treiben solltest

Sollte man auch bei Minusgraden Sport machen? Was du im Winter beachten solltest und ab wann Sport in der Kälte gefährlich wird.

Frau joggt durch Schnee
Gerade bei kalten Temperaturen, kann es zu Kältegefühlen nach dem Sport kommen. Foto: IMAGO / Westend61

In den Wintermonaten schlägt bei den meisten von uns die trübe Stimmung durch, wir fühlen uns faul, lehtargisch und unmotiviert. In einer solchen Zeit ist es besonders wichtig, genug Sport zu treiben, um sich körperlich und geistig fit zu halten. Doch sollten wir wie im Sommer draußen Sport machen? Kann Sport in der Kälte sogar gefährlich werden? Wir zeigen dir, was du im Winter draußen tun darfst und was nicht.

Ist Sport bei Kälte gesund?

Es gibt viele Sportarten, die man in der ungemütlichen Kälte des Winters ausführen kann: Ballsportarten wie Fußball und Handball gehören dazu. Außerdem sind auch im Winter die Trim-Dich-Pfade Deutschlands geöffnet. Jogging und Radfahren gehören zu den beliebtesten Sportarten im Winter. Jede Sportart hat ihre Vor- und Nachteile. So solltest du beim Radfahren im Winter stets darauf achten, dass die Wege nicht zu vereist sind.

Die Professorin Christine Joisten von der Sporthochschule Köln erklärte dem Magazin Spektrum, was am Sport im Winter am gefährlichsten ist. Sie erklärt, dass der Körper ab unter 10 Grad die Windgeschwindigkeit auf dem Körper spürt. Das macht es durchaus schwerer, den Sport in der Kälte draußen durchzuziehen. Das Kälteempfinden sei aber bei jedem Menschen unterschiedlich und somit steigt oder sinkt auf die Toleranzgrenze individuell.

Ab wann man keinen Sport mehr machen sollte

Ab einer bestimmten Temperatur sollte man das Lauftraining trotzdem besser ausfallen lassen: „Verzichten sollte man darauf, wenn die Temperaturen unter minus 10 Grad sinken. Denn bei extremen Minusgraden werden Bänder, Sehnen und Muskeln nicht ausreichend durchblutet. Diese sind somit weniger elastisch und anfälliger für Verletzungen“, so der Experte Prof. Dr. med. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen gegenüber Spot-On News.

Noch dazu kann die trockene, kalte Luft unsere Schleimhäute reizen. Das macht sie anfälliger für Krankheitserreger. Joggen bei Kälte ist außerdem keine gute Idee, wenn man erkältet ist oder Fieber hat. Wer nur einen leichten Schnupfen hat, kann sich trotzdem an der frischen Luft bewegen und statt Joggen spazieren gehen.

Jogging im Winter: So gehst du es an

Rein in die Sportklamotten, Laufschuhe an und los! Jogger:innen schätzen ihren Sport vor allem deswegen, weil man ihn immer und überall ausüben kann. So ist Joggen auch bei Kälte empfehlenswert, wie Prof. Dr. med. Sven Ostermeier, leitender Orthopäde und Sportmediziner der Gelenk-Klinik Gundelfingen, gegenüber Spot-on-News erklärt: „Regelmäßiges Laufen im Winter ist durchaus gesund. Die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und senkt das Erkältungsrisiko – unabhängig von der Jahreszeit. Zudem ist ausreichende Bewegung geradezu ein Lebenselixier für unsere Gelenke und der beste Schutz vor Arthrose.“

Beim Laufen an der frischen Luft bildet der Körper außerdem Vitamin D. Das stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern sorgt auch für gute Laune in den grauen Wintermonaten.

Frau joggen
Bei Wind und Wetter: Wer dem Streak Running Trend folgt, geht jeden Tag Laufen. Ist das gut für den Körper? Foto: Getty Images/ urbazon

Worauf muss man beim Joggen in der Kälte achten?

Um sicher und gefahrlos durch die Kälte zu joggen, solltest du einige Dinge beachten:

1. Vor dem Laufen gut aufwärmen

Da der Körper bei niedrigen Temperaturen länger braucht, um warm zu werden, sollte man vor dem Laufen unbedingt ein Warm-up machen. „Dies verhindert Zerrungen oder Schäden an den Gelenken“, so Prof. Dr. Ostermeier. „Denn bei Kälte verkrampfen unsere Muskeln und sind daher besonders anfällig für Verletzungen.“

2. Nach dem Joggen Dehnübungen machen

Wenn du deine Joggingrunde beendet hast, solltest du dir noch etwas Zeit für Stretching nehmen. Prof. Dr. Ostermeier empfiehlt: „Dabei sollten Dehnübungen nach dem Laufen generell stets drinnen ablaufen. Das schützt Bänder und Muskeln. Zudem sinkt das Risiko einer Erkältung durch Auskühlen.“

3. Warme Kleidung

Spezielle Laufkleidung ist wasserabweisend, atmungsaktiv und schützt den Körper vor dem Auskühlen. Die Schuhe sollten ein gutes Profil haben, damit du nicht ausrutschen kannst. Gegen kalte Hände helfen atmungsaktive Handschuhe. Was du beim Joggen im Winter tragen solltest, erklären wir dir hier.

Zu warm solltest du jedoch auch nicht angezogen sein. „Denn ziehe ich mich zu warm an, so kommt es gegebenenfalls zu einer Überhitzung. Ideal ist deshalb das Zwiebelprinzip, also mehrere dünne atmungsaktive Kleidungsstücke, die übereinander getragen werden. Steigen die Temperaturen, so lässt sich das Outfit flexibel und schnell anpassen“, sagt der Orthopäde.

Nice to know: Nach dem Laufen solltest du möglichst schnell deine verschwitzte Kleidung ausziehen, um ein Auskühlen zu vermeiden. Eine warme Dusche ist jetzt eine Wohltat. Zu heiß sollte sie aber nicht sein, wie wir dir hier erklären.

Joggen bei Kälte: So macht es Spaß und fördert die Gesundheit

Für alle, die gern bei Kälte joggen möchten, hat der Sportmediziner noch einen besonders nützlichen Tipp: „Beim winterlichen Laufen immer durch die Nase atmen und nicht durch den Mund. Anderenfalls können die Schleimhäute austrocknen, was Viruserkrankungen fördert.“

Weiterlesen: Das ist der Grund, warum dein Nasenschleim nicht gelb sein darf