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So schädlich ist es wirklich, wenn du jede Nacht nur 5 Stunden schläfst

Reichen dir 5 Stunden Schlaf jede Nacht? Dann lies hier nach, ob das auf Dauer schädlich oder sogar gesund ist.

Frau schlafen
Vielleicht reichen dir 5 Stunden Schlaf pro Nacht - doch ist das auch gesund? Foto: Budimir Jevtic - stock.adobe.com

Dass ausreichend viel Schlaf wichtig ist, um gesund zu bleiben, weiß wahrscheinlich jeder Mensch. Und doch schaffen es nur die wenigsten, die empfohlenen 7 bis 9 Stunden Schlaf zu bekommen. Die Gründe dafür sind vielseitig: von Einschlafproblemen über Schichtarbeit bis hin zu kleinen Kindern, denen das nötige Schlafpensum ihrer Eltern egal ist. Doch wie schädlich ist es eigentlich, jede Nacht nur 5 Stunden Schlaf zu bekommen?

5 Stunden Schlaf: So wichtig ist gesunder Schlaf

Wusstest du, dass sich dein Immunsystem beim Schlafen ganz anders verhält als im wachen Zustand? Während du schläfst, tankt dein Körper Energie auf, Bakterien können besser bekämpft werden und die Immunabwehr wird gleichzeitig gestärkt. Wer viel schläft, ist wenig krank. So lautet ein altes Sprichwort.

Wie lange und wie gut wir schlafen, wirkt sich aber nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche aus. So werden Einschlafprobleme und Schlaflosigkeit mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, aber auch Demenz in Verbindung gebracht. Stellt sich die Frage: Wie viel Schlaf zählt als „ausreichend“?

Sind 5 Stunden Schlaf am Tag genug?

Fragt man die Schlafwissenschaftler:innen und Forscher:innen dieser Welt, dann sind die sich ganz schnell einig: Es gibt keine allgemeingültige Vorgabe an Stunden, die ein Mensch schlafen muss. Jeder Körper und jeder Geist ist individuell. Schlafforscher und -coach Dr. med. h.c. Günther W. Amann-Jennson erklärt beispielsweise, dass gut 90% der Erwachsenen 7-8 Stunden Schlaf benötigen, um zu funktionieren. 

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Wann und wie schläfst du am besten? (Photo: gettyimages/Karen Moskowitz)

Das ist also durchaus die Mehrheit, aber eben nicht alle Menschen. Gleichzeitig benötigen 5% der Menschen weniger als 7 Stunden Schlaf und 5 weitere % mehr als 9 Stunden. Es gibt also keine allgemeingültigen Regeln.

Übrigens gibt es Methoden, mit denen du selbst testen kannst, wie viel Schlaf du benötigst. Unsere Redakteurin hat sie für dich zusammen gefasst.

Auch geht es den Schlafforscher:innen weniger um die Länge, sondern vielmehr um die Qualität. Um die Schlafqualität zu bestimmen, wird die Schlafeffizienz gemessen. Ein Beispiel: Wenn du 10 Stunden im Bett liegst, davon aber 2 Stunden auf dein Smartphone starrst und dich 2 weitere Stunden wach und gedankenverloren  herumwälzt, dann hast du eine Schlafeffizienz von 60%. Das ist nicht besonders viel. Deine Schlafqualität ist also schlecht und du bist am Morgen gerädert. Eine gute Schalfeffizienz läge bei 90%, so der Experte.

5 Stunden Schlaf im Arbeitsalltag: Ist das möglich?

Schlafmediziner Ingamao Fritsche erklärt in seinem Buch Deutschland schläft schlecht 🛒, warum die Deutschen so ein Problem mit einem entspannten Schlafrhythmus haben. Seiner Meinung nach sei es vor allem ein “taffes Gehabe” auf Managementebene, das die Menschen dazu bringt, sich mit wenig Schlaf zu brüsten. 

Die Wenigschläfer dieses Landes, die weniger als 6 Stunden Schlaf am Tag benötigen, bezeichnet er als Sonderfall. Fritsche spricht in einem Interview mit der WiWo sogar davon, dass weniger Schlaf die Menschen aggressiver und unkonzentrierter mache.

“…schon nach der ersten Nacht mit weniger als 6 Stunden Schlaf schneidet man bei Konzentrationstests schlechter ab.”

„Ein Vorgesetzter, der nach ein oder zwei schlechten Nächten ein kritisches Mitarbeitergespräch führen muss, kann da schnell unkonzentriert oder reizbarer sein.“

Fazit: 5 Stunden Schlaf am Tag reichen – aber nicht für alle

Ich selbst schlafe selten mehr als 5 Stunden am Tag. Egal, ob am Wochenende oder unter der Woche. Manchmal halte ich Mittagsschlaf, meist aber nicht. Das ist vollkommen normal und nichts Außergewöhnliches, es ist kein Sonderfall und es ist auch nicht gefährlich. Jedenfalls nicht für mich. 

Ingo Fritsche und Günther W. Amann-Jennson würden mich wohl als Wenigschläferin bezeichnen. Mir ist die Bezeichnung eigentlich egal. Ich finde nur, dass das Schlafshaming dieser Tage überhand nimmt und wir dringend damit aufhören sollten.

Wie oft höre ich Folgendes:
“Oh, du brauchst mehr als 9 Stunden Schlaf am Tag?”
Unterschwellig schwingt mit:
“Oh, du bist so faul, dass du nicht aus dem Bett kommst?”

Oder Folgendes:
“Oh, du schläfst nur 5 Stunden am Tag?”
Unterschwellig schwingt mit:
“Das ist ungesund und du wirst früh an Kreislauf- und Herzversagen sterben.”

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Traumdeutung können wir auch! Im Wein & Weiber-Podcast haben wir uns damit auseinandergesetzt.

Lasst uns Schlafsonderfälle doch einfach mal in Ruhe und kümmert euch um euren eigenen Kram! Danke.

Man kann die Zeit den Schlafens auch für ganz verrückte Dinge nutzen. Hast du beispielsweise schon einmal luzides Träumen versucht?

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