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„Ethische Blindheit“: Warum loyale Arbeitnehmer ausgenutzt werden

Immer häufiger werden loyale Arbeitnehmer ausgenutzt. Lies hier, warum es immer die Netten und Hilfsbereiten trifft.

Frau gestresst
© IMAGO/Westend61

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Insbesondere loyale Arbeitnehmer:innen werden häufig von ihren Führungskräften ausgenutzt. Sie machen dann unbezahlte Überstunden oder werden zu einem neuen Projekt hinzugezogen, für das sie aber ebenfalls nicht extra bezahlt werden. Warum ausgerechnet die loyalen Mitarbeiter:innen so benutzt werden und was man unter dem Prinzip der „ethischen Blindheit“ versteht, verraten wir dir in diesem Artikel.

Warum werden so viele loyale Arbeitnehmer ausgenutzt?

In der Berufswelt kommt es leider häufig vor, dass Arbeitnehmer:innen ausgenutzt werden. Das passiert besonders häufig durch die eigene Führungskraft. Die Arbeitnehmer:innen werden dann oft gefragt, ob sie noch mal ein paar Stunden länger bleiben können, um ein wichtiges Projekt fertigzustellen oder sollen irgendetwas auflisten oder organisieren.

Tendenziell werden aber meist nur die besonders netten und vor allem loyalen Arbeitnehmer:innen zu solchen Aufgaben verdonnert. Doch warum ist das so? Bei loyalen Mitarbeiter:innen steht das Unternehmen und den Job an erster Stelle. Sie würde also ohnehin schon mehr in Kauf nehmen.

Das Problem liegt jetzt meist daran, dass die Mitarbeiter:innen einfach zu nett und hilfsbereit sind und, sobald man sie um etwas bittet, nicht nein sagen können. Das merkt sich die Führungskraft natürlich und fragt den oder die Mitarbeiter:in dann immer wieder.

Mitarbeiter ausnutzen Job
Wer nicht nein sagen kann, bekommt oft viele Aufgaben zugeteilt. Foto: IMAGO/Westend61

Das Prinzip der „ethischen Blindheit“

Während einige Führungskräfte ihre Mitarbeiter:innen ganz bewusst ausnutzen, so passiert es bei anderen eher unterbewusst. In der Psychologie beschreibt man letzteres auch als sogenannte „ethische Blindheit“.

Wenn Mitarbeiter:innen also einmal unbezahlte Überstunden ableisten, weil sie loyal zum Unternehmen sind, so merkt sich das die Führungskraft meistens und bittet einen beim nächsten Mal wieder darum. Die Mitarbeiter:innen selbst wollen weiter freundlich und hilfsbereit sein, sehen aber nicht, dass ihre Handlungen nicht zu ihren eigentlichen Werten und Prinzipien passen.

Auf lange Sicht ergibt sich somit eine Art Teufelskreis, aus dem man nicht mehr so schnell wieder herauskommt – zumindest nicht, ohne dabei unfreundlich und illoyal zu wirken.

Fazit: So verhinderst du, dass du ausgenutzt wirst

Das Ausbrechen aus diesem Teufelskreis gestaltet sich somit als sehr schwierig. Dennoch ist es nicht unmöglich. Auch wenn es anfangs ungewohnt ist, solltest du dir angewöhnen, auch mal nein zu sagen. Du musst nicht jede Anfrage ablehnen. Wenn du aber merkst, dass du der Aufgabe nicht gewachsen bist, oder es einfach zu viel verlangt ist, solltest du eine Grenze setzten.

Wenn du merkst, dass dir alles zu viel wird, solltest du zudem das Gespräch zu deiner Führungskraft suchen. Das kostet zwar sicherlich etwas Überwindung, aber letztendlich sind wir alle keine Maschinen und von daher ist es völlig in Ordnung, wenn du gestehst, mit der zusätzlichen Arbeit überfordert zu sein.