Veröffentlicht inHaustiere

Laut Studie: „Katzenkot-Parasit“ nistet sich in unser Gehirn ein

Der Toxoplasmose-Erreger nistet sich lebenslang in unser Gehirn ein. Mittlerweile ist jeder Zweite betroffen. Wie du dich jetzt schützen kannst.

Katze im Gras schaut in die Kamera.
© Adobe Stock/Adam

ungewöhnliche Haustiere

Diese 5 Tiere kannst du als Haustier in Deutschland besitzen.

Wer gerne ein blutiges Steak oder ein frisches Mettbrötchen isst, wird nun besonders hellhörig werden, denn laut neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse trägt jeder Zweite den Toxoplasmose-Erreger in sich. Dieser kommt besonders häufig in rohem Fleisch oder Wurst vor – aber auch in Katzenkot. Wie können wir uns vor Toxoplasmose beim Menschen schützen?

Toxoplasmose beim Menschen: Jeder zweite Deutsche ist betroffen

Rund ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit dem Toxoplasma gondii infiziert. Auch in Deutschland ist jede:r Zweite von dem Erreger befallen. Das Erschreckende: Er nistet sich in unser Gehirn ein und kann dort unser ganzes Leben lang schlummern. Angeblich soll er sogar unser Verhalten beeinflussen und einige Erkrankungen des Gehirn begünstigen.

Dass du den Erreger in dir trägst, bedeutet jedoch nicht, dass du auch an Toxoplasmose erkrankst, stellt Uwe Groß gegenüber Focus Online richtig. Er forscht seit Jahren am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universitätsmedizin Göttingen und ist Experte für Toxoplasmose beim Menschen.

Katze setzt Kot im Garten ab.
Katzenkot im Garten riecht nicht nur unangenehm, er birgt auch ein Gesundheitsrisiko. Foto: Adobe Stock/Thinapob

Wie infizieren sich Menschen mit Toxoplasmose?

Die Krankheit überträgt sich von Tieren auf uns Menschen, da der Parasit sehr anpassungs- und widerstandsfähig ist. Er steckt vor allem in rohem oder nicht durchgegartem Fleisch wie beispielsweise Mett oder Würstchen. Auch in den Ausscheidungen fleischfressender Tiere kommt der Erreger vor, sodass auch der Kontakt mit Katzenkot zu einer Ansteckung führen kann.

Viele Freigängerkatzen bringen Vögel und Mäuse mit nach Hause, die sie dann genüsslich verspeisen. Dadurch nehmen sie den Parasiten in ihren Körper auf und gelten somit als Hauptwirt. Im Darm der Mieze nistet er sich dann ein. Er vermehrt sich, indem er sich zu Oozysten entwickelt, die hochansteckend sind und sogar mehrere Monate im Freien überleben können. Da Katzenkot Millionen von ihnen enthält, ist er hoch infektiös.

Wie äußert sich Toxoplasmose beim Menschen?

Bei gesunden Menschen verläuft eine Infektion meist harmlos und ist vergleichbar mit einem grippalen Infekt, weiß der Experte. Die Symptome wie zum Beispiel die Schwellung der Lymphknoten klingen nach einiger Zeit von allein wieder ab. Personen mit einem schwachen Immunsystem oder schwangere Frauen sind stärker gefährdet und zeigen demnach andere Symptome. Meist kommt es zu einer Lungenentzündung oder sogar zu Hepatitis. Ist das der Fall, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Mittels eines Bluttests kann die Toxoplasmose beim Menschen festgestellt werden.

Welche Folgeschäden sind zu befürchten?

Bleibt die Erkrankung unentdeckt oder zeigt eine frühere Ansteckung Spätfolgen, kann es zu einer Lymphknotenentzündung, einer Gehirnentzündung oder einer Netzhautentzündung kommen. Letzteres kann zu einer verminderten Sehkraft und schließlich zur vollständigen Erblindung führen.

Untersuchungen zeigen außerdem, dass an Toxoplasmose erkrankte Labormäuse keine Angst mehr vor Katzen hatten, wie es jedoch ihr natürlicher Instinkt vorgibt. Ein ähnliches Phänomen wurde auch bei Schimpansen beobachtet. Das lässt Wissenschaftler:innen vermuten, dass Toxoplasmose auch beim Menschen zu Verhaltensänderungen führen kann. Andere Experimente zeigen eine Verbindung zu neurologischen und psychischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Schizophrenie.

Die Studienlage sei jedoch noch sehr dünn, sodass handfeste Belege fehlen, die auf eventuelle Langzeitschäden bei Menschen hindeuten. Umso wichtiger, trotzdem Vorsicht walten zu lassen.

Rote Katze steht neben Katzenklo.
Wenn du das Katzenklo reinigst, sollest du einige Maßnahmen beachten, um dich vor dem Erreger zu schützen. Foto: Adobe Stock/Pixel-Shot

Wie du dich vor dem Parasit schützen kannst

Wenn du eine Katze hast oder regelmäßig mit Katzen in Kontakt kommst, gibt es einige einfache Hygienemaßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko einer Toxoplasmose-Infektion zu verringern.

  • Wasche dir gründlich mit Wasser und Seife die Hände, nachdem du mit Katzenkot, Katzenstreu oder dem Katzenklo in Berührung gekommen bist.
  • Reinige das Katzenklo regelmäßig und entsorge die Fäkalien in einem verschlossenen Müllbeutel. Säubere auch gelegentlich die Wanne der Katzentoilette mit heißem Wasser und einem feuchten Lappen.
  • Bist du besonders gefährdet oder schwanger, trage Einweghandschuhe oder bitte eine andere Person das Katzenklo sauber zu machen.

Vermeide es, rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch zu konsumieren und fütterte auch deiner Katze hochwertiges und gesundes Katzenfutter.

Du magst unsere Themen? Folge wmn.de auf Social-Media.

Die mit dem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Die Produkte werden nach dem besten Wissen unserer Autor:innen recherchiert und teilweise auch aus persönlicher Erfahrung empfohlen. Wenn Du auf so einen Affiliate-Link klickst und darüber etwas kaufst, erhält wmn eine kleine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Dich als Nutzer:in verändert sich der Preis nicht, es entstehen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenlos anbieten zu können.