Die Katze bringt eine Maus mit nach Hause, miaut lauthals und streift dir um die Beine. Wie süß – ein liebevolles Geschenk, denken wir. Doch Pustekuchen! Die zerrupften Vögel und toten Mäuse sind weder ein Präsent, noch ein Liebesbeweis. Dein Vierbeiner möchte dir damit etwas ganz anderes mitteilen.

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Katze bringt Maus mit: Das bedeutet die Geste wirklich

Ein klägliches Quietschen ist zu hören und im nächsten Moment biegt die Mieze schon mit einer Maus um die Ecke. Auch wenn uns die kleinen Nager leid tun – dass die Schmusetiger zu Raubkatzen werden können, ist ein natürlicher Urinstinkt. Ihre Jagdlust leben sie dann in den Gärten der Nachbarschaft aus und die tierische Beute wird uns dann gern voller Stolz zur Schau gestellt. Doch warum bringen Katzen Mäuse mit nach Hause?

1. Sie bringt die Beute in Sicherheit

Damit keine andere gierige Fellnase ihr die Maus wegschnappt, bringt sie diese an einen geschützten Ort. Da sich viele Stubentiger in ihren eigenen vier Wänden am sichersten fühlen, ist es naheliegend, dass sie die Beute mit nach Hause nehmen. Ob es ihren Menschen gefällt oder nicht.

2. Du bist schlecht im Jagen!

Apropos Menschen – deine Katze bringt eine Maus mit, weil du in ihren Augen unfähig bist, deine eigene Beute zu erlegen. Die Vierbeiner halten uns für zu laut, zu langsam und zu unkoordiniert, um erfolgreich jagen zu können. Und natürlich wollen sie nicht, dass wir Hunger leiden müssen.

Katzen haben gelernt, in der Gemeinschaft für Jungtiere und schwache Rudelmitglieder zu sorgen, indem sie erlegte Beute für sie mitbringen. Im Zusammenleben mit uns Menschen kommt dieses erlernte Verhalten wieder zum Vorschein. Klingt ja beinah wie ein Liebesbeweis!

3. Deine Katze möchte belohnt werden

Dafür, dass deine Katze eine Maus bringt, also quasi hart „arbeiten“ geht, um Essen auf den Tisch zu bringen, erwartet sie natürlich dementsprechendes Lob. Frauchen und Herrchen sollten ihre Dankbarkeit für die wohlwollende Beute zeigen – in Form anderer Leckerlis und Streicheleinheiten versteht sich.

Katze bringt lebende Maus – jetzt bist du dran!

Der Kühlschrank ist mal wieder leer? Keine Sorge, du hast ja einen pelzigen Helfer, der für eine vernünftige Mahlzeit sorgen kann. Das klappt aber nicht, wenn die Katze eine Maus bringt, die noch quicklebendig ist. Auch dafür hat sie einen plausiblen Grund: Deine Katze möchte dir das Jagen beibringen!

Die Samtpfote will dich dazu animieren, die Maus selbst zu fangen, um deine Jagdfähigkeiten zu trainieren. Das klappt auch… Schließlich versuchst du nun krampfhaft, das arme Tier hinter dem Schrank hervorzulocken, hinter den es sich geflüchtet hat.

Auch dieses Verhalten liegt in der Natur der Katze. Wenn die Kitten groß genug sind, bringen die Elterntiere ihnen die Jagd bei, indem sie keine toten, sondern lebendige Beutetiere mitbringen. Die müssen die kleinen Racker dann selbst erledigen.

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Tipp: Beute unbemerkt entfernen

Du kannst jedoch aufatmen, denn töten musst du das Mäuschen natürlich nicht. Dein Vierbeiner wird dein Wohnzimmer kurzerhand in einen Spielplatz verwandeln. Warte, bis deine Mieze sich ausgepowert und das Interesse am Katz-und-Maus-Spiel verloren hat. Dann kannst du das Tier unbemerkt wegbringen. Zieh dir dafür Handschuhe über, da die kleinen Nager Krankheiten übertragen können.

Wichtig: Nicht schimpfen! Auch wenn du über das Gemetzel verärgerst bist, solltest du nicht aufgebracht reagieren. Beseitige das Chaos und lobe deine Katze, indem sie streichelst und ihr gut zuredest.

Katze bringt Maus, Vogel und was noch?

Deine Katze bringt nicht nur eine Maus, sondern noch andere Kleintiere? Das ist normal. Das Mitbringel der kleinen Raubkätzchen muss nicht immer eine Maus sein. Auch im Tierreich sind die Geschmäcker verschieden und die Gärten und Wälder bieten vieles her. Einfach tierisch weiß, welche Arten Katzen am liebsten jagen:

• Mäuse
• Fledermäuse
• Ratten
• Vögel
• Frösche
• Kaninchen
• Siebenschläfer
• Maulwürfe
• Insekten wie Motten oder Schmetterlinge

Legt deine Katze dir also Beute vor die Füße, kannst du dich glücklich schätzen. Sie hat nichts Böses im Sinn, sondern folgt nur ihren inneren Instinkten und möchte mit dem tierischen „Übungsmaterial“ für dich sorgen.