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Wenn die Katze stirbt: Wie schaffe ich es, mit dem Verlust umzugehen?

Es zerreißt uns das Herz, die geliebte Mieze gehen zu lassen. Um mit der Trauer fertig zu werden, helfen Selbstfürsorge und viel Geduld.

Katze gestorben Trauer liegt auf der Fensterbank
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Miauen, Schnurren, Gurren: Was will uns unsere Katze sagen?

Wer eine Katze zu Hause hat, kennt die gängige Geräuschkulisse, die sie verursacht. Doch was möchte unser Haustier uns mit dem Miauen, Schnurren oder auch Fauchen sagen. Wir erklären euch, wie ihr Katzensprache verstehen könnt.

Wenn das geliebte Haustier über die Regenbogenbrücke geht, bricht eine schwere Zeit an. Den Verlust zu bewältigen, ist ein langer Prozess, der viel Kraft und Geduld erfordert. Ist deine Katze gestorben und die Trauer scheint unüberwindbar? Das ist erst einmal völlig normal. Dafür musst du dich auch nicht rechtfertigen gegenüber Menschen, die diese tiefe Bindung zu einem Tier vielleicht nicht verstehen. Denn der Schmerz unterscheidet nicht zwischen einem verstorbenen Tier oder einem verstorbenen Menschen.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Katze gestorben: Trauer bewältigen in 4 Phasen

Die Trauerbewältigung ist sehr individuell, was heißt: Es gibt nicht den „einen richtigen Weg“. Zwar lassen sich allgemein die typischen vier Phasen der Trauer zusammenfassen, doch wie lange du jeweils brauchst und was dir gut tut, entscheidest du ganz allein. Lass dich nicht von außen unter Druck setzen, denn es ist wichtig, dass du dir erlaubst, zu trauern. Damit du dich in dieser schwierigen Zeit selbst besser verstehen kannst, findest du hier einen Einblick, was in den unterschiedlichen Phasen vor sich geht.

Katze trauert auf dem Arm einer Frau
Ein Haustier zu verlieren, ist für viele Menschen eine schmerzhafte Erfahrung. Foto: Photocreo Bednarek – stock.adobe.com

1. Phase: Schock und Verleugnung

Bei jedem Geräusch glaubst du, der Vierbeiner biegt gleich um die Ecke und der Pullover, der auf der Couch liegt, sieht auf den ersten Blick aus wie eine zusammengerollte Katze. Unser Gehirn kann uns in der ersten Trauerphase ganz schön übel mitspielen. Du fühlst dich nicht in der Lage, den Tod deiner Katze zu akzeptieren und hoffst, dass es nur ein schlechter Traum ist, aus dem du bald erwachsen wirst. Dein gewohntes Zuhause fühlt sich ohne deinen Stubentiger fremd an.

Der Schock sitzt noch so tief, sodass uns die Verleugnung als sinnvolle Lösung erscheint. In dieser Zeit ist es wichtig, dass du dir Zeit für dich selbst nimmst, um deine Gefühle und Emotionen zuzulassen und dich in Akzeptanz zu üben. Dass du dich möglicherweise verloren, orientierungslos und weltfremd fühlst, ist vollkommen normal. Sei dir gewiss: Dieser Zustand wird vergehen.

2. Phase: Schmerz und Schuldgefühle

Lässt der anfängliche Schreck nach, kommen meist tiefsitzende Schuldgefühle und Schmerz zum Vorschein. Auch Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Fassungslosigkeit können vorkommen. Vielleicht machst du dir Vorwürfe, nicht genug für deine Katze getan zu haben oder grübelst, was du noch hättest besser machen können. Mache dir bewusst, dass du alles menschenmögliche für deinen Liebling getan hast – was auch immer die letztendliche Todesursache war. Du hast deiner Katze ein Leben voller Liebe und Zuwendung geschenkt, wofür sie dir sicher sehr dankbar war.

Wenn du Probleme damit hast, mit den aufbrechenden Emotionen umzugehen, sprich mit deinen Freund:innen, deiner Familie oder anderen Vertrauenspersonen darüber. Indem du deine Gedanken teilst, lässt du die Gefühle zu. Auch negative Gefühle wollen gefühlt werden. Du wirst sehen: Ein Gespräch kann sehr heilsam und hilfreich sein.

3. Phase: Verarbeiten und Erinnern

Ist die Katze gestorben, ist die Trauer groß – und genau jetzt bist du mittendrin. All deine Emotionen und Gefühle vermischen sich. Das ist eine ganz normale Reaktion auf deinen Verlust, da du beginnst, dich innerlich mit deinem Schicksal auseinanderzusetzen, um es zu verarbeiten. Möglicherweise kehrst du mehr in dich, hast wenig Lust auf Aktivitäten, musst weinen und verspürst Sehnsucht nach deinem geliebten Vierbeiner.

Gleichzeitig schwelgst du in Erinnerungen, schaust dir vielleicht alte Bilder an und bist unendlich dankbar für diese wundervolle Zeit. Nun kannst du versuchen, konstruktive Wege zu finden, um mit deinen Gefühlen umzugehen, beispielsweise eine neue Sportart oder kreative Aktivitäten. Tu einfach das, was dir gut tut.

4. Phase: Akzeptanz und Hoffnung

Ist die letzte Phase der Trauer angebrochen, wirst du merken: Langsam akzeptierst du, dass deine Katze gestorben ist. Natürlich heißt das nicht, dass du sie vergessen hast, sondern du lernst, mit dem Verlust zu leben und ihn zu akzeptieren. Schritt für Schritt etablieren sich neue Gewohnheiten und Rituale, sodass sich dein Zuhause wieder wie ein Zuhause anfühlt – auch ohne tierischen Mitbewohner. Du reflektierst dich selbst und deine Handlungen, wodurch du Kraft für einen Neuanfang tanken kannst.

Es ist Zeit, nach vorne zu schauen und die schönen Erinnerungen mit deiner Mieze wertzuschätzen. Vielleicht findest du auch wieder Freude an Dingen, die du eine lange Zeit nicht genießen konntest. Das ist kein Grund, sich schlecht zu fühlen, sondern gehört zu einem Neuanfang dazu.

Möchtest du mehr über die Trauerphasen wissen? Lies hier, warum nicht jeder Mensch in Schritten trauert.

Katze gestorben: Trauer zulassen – 5 Tipps

  1. Erinnerungen teilen: Sprich über deine verstorbene Katze. Teile deine Erinnerungen mit anderen, die deine Trauer verstehen und dich unterstützen können.
  2. Rituale schaffen: Manche Menschen finden Trost in Ritualen, wie einer kleinen Gedenkfeier oder dem Schaffen eines Erinnerungsortes.
  3. Kreativität: Nutze deine kreative Ader, indem du dich Basteln, Malen, Schreiben oder Musizieren deinen Gefühlen Ausdruck verleihst.
  4. Selbstfürsorge: Achte auf dich, indem du ausreichend schläfst, dich gesund ernährst und bewegst. So sorgst du dafür, sowohl physisch als auch psychisch stabil zu bleiben.
  5. Professionelle Hilfe: Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass deine Trauer unüberwindbar scheint.

Mehr zum Thema Trauerbewältigung: Diese 5 Tipps helfen dir, Trauer zu bewältigen

Wann bin ich bereit für eine neue Katze?

Deine Katze ist gestorben und die Trauer scheint überwunden. Wann ist man jedoch bereit für einen neuen pelzigen Begleiter? Auch hierfür gibt es nicht den „einen richtigen Zeitpunkt“, denn die Entscheidung hängt von vielen persönlichen Faktoren ab. Um dir einen Rahmen zu geben, überlege dir genau:

  • Fühlst du dich bereit, ein neues Tier in dein Leben zu lassen und zu ihm eine tiefe Bindung aufzubauen?
  • Kannst du an deine verstorbene Mieze denken, ohne dabei in Tränen auszubrechen und in eine tiefe Trauer zu stürzen?
  • Hast du genügend Zeit, Geld und Kraft, dich um eine neue Katze zu kümmern und ihren Ansprüchen gerecht zu werden?
  • Sind auch alle anderen Familienmitglieder mit dem neuen tierischen Zuwachs einverstanden?

Wichtig: Stelle sicher, dass alle Beteiligten den Verlust des Stubentigers wirklich verarbeitet haben, bevor ihr euch eine neue Katze anschafft. Diese Entscheidung sollte nicht aus dem Gefühl der Einsamkeit heraus getroffen werden. Es sollte niemals der Anspruch sein, die alte Katze mit der neuen Katze ersetzen zu wollen.

Trauert jemand, den du kennst, gerade um sein geliebtes Haustier? Vermeide diese 6 Sätze, wenn jemand trauert!