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Our weekly heroine Rosa Parks: Wie eine Schwarze die Polizei bloßstellte

Rosa Parks ist die bekannteste Bürgerrechtlerin der Schwarzen Community aus den USA. So schaffte sie es, dass auch Weiße ihr beistanden.

rosa parks mugshot
Rosa Parks' Mugshot, nachdem sie festgenommen wurde. Foto: IMAGO IMAGES / United Archives International

Rosa Parks. Jede:r von uns hat den Namen schon einmal irgendwo gehört und trotzdem ist vielen bis heute nicht ganz klar, wofür er steht. Heute wird die GOAT-Bürgerrechtlerin von uns als weekly heroine im Black history month geehrt werden. Rosa Parks steht wie keine zweite für die Emanzipation der Schwarzen Community in den USA.

Wir erklären, wer sie war und warum sie bis heute weltberühmt ist. Außerdem zeigen wir dir ein wenig bekanntes Detail über sie, das die Bürgerrechtsbewegung damals erst so richtig befeuern konnte.

Rosa Parks, kurz und knapp

Rosa Parks wird in der Schule von Lehrer:innen und Schüler:innen erwähnt. Sie ist die Galionsfigur der Schwarzen Emanzipation in den USA. Eine ziemlich große Bürde, die sie zu tragen hatte. Rosa Parks arbeitete eng mit Martin Luther King zusammen, der später als Bürgerrechtler ebenfalls in die Geschichte einging.

Heutzutage feiern wir am 04.02., an Rosa Parks Geburtstag, den Rosa Parks-Tag.

  • Name: Rosa Louise Parks
  • Geburtsdatum: 4. Februar 1913
  • Todesdatum: 24. Oktober 2005. Sie wurde 92 Jahre alt.
  • Geburtsort: Tuskegee, Alabama
  • Sterbeort: Detroit, Michigan
  • Bekannt geworden durch: Den Montgomery Bus Boykott
  • Setzte sich ein für: Menschen- und Bürgerrechte der Schwarzen zur Zeit der Rassentrennung.
  • Beruf: Schneiderin, Sekretärin, Aktivistin

Rosa Parks und die Legende aus dem Linienbus

Die Geschichte von Rosa Louise Parks beginnt 1955 in den USA. Die Schwarze Frau lebte in einem Zeitalter der Trennung zwischen Schwarzen und Weißen Bürger:innen. In Restaurants, öffentlichen Einrichtungen, Toiletten und Bussen wurden damals Schwarze von Weißen klar getrennt.

Die damals 42-jährige Rosa fuhr mit dem Bus durch die Stadt Montgomery. Sie hielt sich jedoch nicht an das geltende Recht der Rassentrennung, sondern setzte sich einfach in den „Weißen Teil“ des Busses. Das damalige Gesetz besagt, dass Schwarze im Bus zu stehen hatten, wenn Weiße anwesend waren.

Der Busfahrer wies sie darauf hin, dass sie dort nicht sitzen dürfe. Doch sie blieb sitzen. Nach kurzer Zeit wurde die Polizei gerufen, die Rosa aufgrund ihres Gesetzbuches verhaftete.

In einem späteren Statement erklärte Parks: „Zwei Polizisten betraten den Bus und fragten mich, ob der Fahrer mich auf meine Pflicht, aufzustehen hingewiesen habe. Ja, hatte er, denn er fragte mich, warum ich sitzen und nicht stehen würde. Ich denke, ich sollte nicht aufstehen, sagte ich zu dem Busfahrer und fragte ihn und die Polizisten, warum sie uns so herumstoßen würden. Daraufhin erwiderte einer der Polizisten: Ich weiß auch nicht warum, aber Gesetz ist nun einmal Gesetz und Sie sind verhaftet“.

Offensichtlich hatten selbst die Polizisten keine Erklärung dafür, warum sie die Rassentrennungsgesetze durchführten. Sie gehorchten, ohne zu hinterfragen.

Mehr über den Montgomery Bus Boykott und was er auslöste, erfährst du hier.

Das Paradadox: Seperate but equal

Die damalige Gesetzgebung in den USA diskriminierte Schwarze auf das Übelste. Im Grundgesetz stand jedoch der Grundsatz „separate but equal“, was so viel heißt wie „getrennt aber gleichwertig“. Als gleichwertig konnte man die Schwarzen aber beim besten Willen nicht bezeichnen. Die Schwarzen litten nämlich unter der Gesetzgebung.

In den USA hatte es eine lange Geschichte der Sklaverei gegeben, die erst im Jahr 1865 abgeschafft wurde. Die Schwarzen in den USA waren somit offiziell als freie Menschen deklariert, allerdings hieß das noch lange nicht, dass sie die Privilegien der Weißen genossen.

Schwarze Kinder bekamen eine schlechtere Ausbildung und der Besuch von Universitäten blieb ihnen verwehrt. Beruflich hatten sie keine Perspektiven und die Trennung zwischen Schwarz und Weiß ging im gesellschaftlichen und sozialen Leben ebenfalls weiterhin sehr tief.

Rosa Parks war eine Bürgerrechtlerin und ließ sich für die Schwarze Community verhaften. Durch ihr Zutun nahm die amerikanische Bürgerrechtsbewegung (Das Civil Rights Movement) um Martin Luther King erst an Fahrt auf.

Alle liebten Rosa Parks. Hier ist sie mit Muhammad Ali zu sehen (1979). Foto: IMAGO IMAGES / ZUMA Wire

Ein Detail wissen die meisten nicht über Rosa Parks

Heute gilt Rosa Parks zurecht als Heldin und Bürgerrechtskoryphäe gefeiert. Allerdings gibt es ein Detail, das den meisten Menschen bis heute unbekannt ist.

Der Autor Charles Duhigg erklärt in dem Buch „Die Macht der Gewohnheit“, wie viel mehr hinter dem Busboykott von Montgomery Ende der 1950er Jahre steckt.

Rosa Parks war nämlich bei weitem nicht die einzige oder die erste Schwarze Person, die sich gegen das ungerechte System auflehnte. Viele hatten sich bereits ähnlich verhalten wie sie und der Polizei die Stirn geboten. Rosa Parks war dennoch etwas ganz Besonderes: Sie war mit den Bürger:innen von Montgomery gut befreundet.

Mit ALLEN Bürger:innen. Mit den Weißen, genauso wie mit den Schwarzen. Parks engagierte sich in der Kirche, gründete Lesekreise und half als Näherin jede:m in Not aus. Ihre Arbeit für die Gemeinde brachte ihr gute Freund:innen ein. So war sie, nach einigen Angaben, zum Abendessen öfter bei anderen Menschen zu Hause als in ihrer eigenen Wohnung.

Charles Duhigg ist sich sicher, dass diese Bindungen einer Schwarzen Frau zu den Weißen in der Stadt einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass der Protest um Martin Luther King und die Schwarze Community mehr Gehör fand.

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