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3 Gründe, warum Social Media doch ganz geil ist

Wie stehst du zu Social Media? Manchmal ist es dein bester Freund und auch ganz schnell dein schlimmster Feind. Hier erfährst du, warum Social Media doch ganz geil sein kann.

Frau mit Smartphone
Social Media hat mittlerweile einen eher schlechten Ruf, dabei gibt es auch Gründe, warum es auch gut für uns sein kann. Foto: IMAGO / Westend61

Social Media kann süchtig machen und hat grundsätzlich viele negative Seiten. Doch ist wirklich alles an Instagram, TikTok, Facebook und Co. schlecht? Wir stellen dir 3 Gründe vor, warum die Plattformen auch ihre Vorteile und ihre Daseinsberechtigung haben.

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Wurdest du schon mal durch Social Media zu etwas Kreativem inspiriert? Foto: IMAGO / Westend61

1. Social Media kann deine Kreativität steigern

Die Algorithmen, mit denen Social-Media-Plattformen dir empfehlen, wem wir „folgen“ sollten, sind so konzipiert, dass sie uns Menschen vorschlagen, die wahrscheinlich dieselben Ideen und Interessen teilen, wie du selbst.

Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram könnten uns jedoch dabei helfen, kreativer zu werden – eine Eigenschaft, die in unserer Gesellschaft zunehmend geschätzt wird -, wenn sie uns stattdessen zu Menschen mit anderen Ideen und Interessen leiten würden, die sich von unseren eigenen unterscheiden, so Forscher der University of Rochester.

In einer neuen Veröffentlichung im Journal of the Royal Society Interface wird die Durchführung eines neuartigen Experiments beschrieben, bei dem die Teilnehmer:innen aufgefordert wurden, sich ungewöhnliche, „kreative“ Verwendungsmöglichkeiten für alltägliche Gegenstände auszudenken – zum Beispiel einen Bleistift als Pfeil oder einen Schuh als Hammer zu verwenden.

Sie hatten auch die Möglichkeit, sich die Ideen anderer Teilnehmer:innen anzuschauen und dann zu entscheiden, welchem von ihnen sie zur kreativen Inspiration „folgen“ wollten. „Wir fanden heraus, dass die Teilnehmenden mit überwältigender Mehrheit denjenigen folgten, die die kreativsten Ideen hatten„, sagt der Hauptautor Raiyan Abdul Baten.

„Wir konnten bestätigen, dass das Verfolgen hochkreativer Gleichaltriger tatsächlich dazu beiträgt, selbst neue Ideen zu entwickeln – denn wenn man auf unkonventionelle Ideen stößt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man seine eigenen Ideen mit Ideen kombinieren kann, auf die man ursprünglich nicht gekommen ist. Solche kreativen Neukombinationen können zu weiteren neuen Ideen führen.“

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Wer Positives teilt, bekommt auch Positives zurück? Wenn es so funktioniert, kann Social Media dich sogar zufriedener machen. Foto: Pexels /

2. Zufriedenheit mit Social Media steigern

Positive Posts rufen positive Reaktionen hervor und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass auch Freunde positive Inhalte veröffentlichen. Also: Je positiver deine Posts sind, desto positiver sind die Posts deines Netzwerkes! Eine simple Möglichkeit, um die eigene Zufriedenheit steigern zu können und unsere Mitmenschen positiv zu beeinflussen. Positivität darf ruhig viral gehen, nicht wahr?

Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegte zudem, dass aktives Nutzen der sozialen Medien negative Gefühle verringern kann. Unser Mitteilungsbedürfnis steigt meistens, wenn wir uns nicht gut fühlen. Social Media bietet uns eine Plattform, um auch mal nicht so fröhliche Statements abzugeben, ohne eine bestimmte Person zu adressieren. Den Zuspruch, den wir dann erhalten, wirkt bestärkend.

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Authentizität scheint das neue Erfolgsrezept auf Soial Media zu sein. Foto: yurakrasil

3. Identität ausdrücken

Soziale Medien können wie eine künstliche Welt erscheinen, in der das Leben der Menschen ausschließlich aus exotischen Urlauben, blühenden Freundschaften und fotogenen, gesunden Mahlzeiten besteht. Tatsächlich gibt es eine ganze Industrie, die auf dem Wunsch der Menschen nach idealistischer Selbstdarstellung in den sozialen Medien basiert.

Beliebte Anwendungen wie FaceTune ermöglichen es den Nutzern, alles an sich selbst zu verändern, vom Hautton bis zur Größe ihrer körperlichen Merkmale. Im Einklang mit dieser „Selbstidealisierungsperspektive“ hat die Forschung gezeigt, dass Selbstdarstellungen auf Social-Media-Plattformen oft idealisiert, übertrieben und unrealistisch sind. Das heißt, dass Nutzer sozialer Medien oft als virtuelle Kuratoren ihres Online-Selbst agieren, indem sie Inhalte, die sie anderen präsentieren, inszenieren oder bearbeiten.

Im Gegensatz dazu gibt es Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass soziale Medienplattformen eine Erweiterung der Offline-Identitäten darstellen, wobei die Nutzer relativ authentische Versionen ihrer selbst präsentieren. Auch wenn die Nutzer ein gewisses Maß an Selbstidealisierung betreiben, wird angenommen, dass der soziale Charakter der Plattformen ein gewisses Maß an Verantwortlichkeit bietet, das den Einzelnen daran hindert, seine Identität völlig falsch darzustellen.

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Wer authentisch wirken möchte, sollte im Netz auf Ehrlichkeit setzen Foto: Unsplash /

Authentizität schließt Idealismus nicht aus

Der Wunsch nach einer idealen und authentischen Selbstdarstellung schließt sich nicht gegenseitig aus; im Gegenteil, die einzelne Person möchte wahrscheinlich beides gleichzeitig. Das liegt teilweise daran, dass Selbstidealisierung und authentischer Selbstausdruck unterschiedliche psychologische Bedürfnisse erfüllen und mit unterschiedlichen psychologischen Kosten verbunden sind.

Einerseits ist die Selbstidealisierung als grundlegender Teil der menschlichen Natur, weil sie es dem Einzelnen ermöglicht, ein positives Selbstbild zu kultivieren und bei anderen einen positiven Eindruck von sich selbst zu erzeugen. Darüber hinaus ermöglicht eine authentische Selbstdarstellung dem Einzelnen, sein Selbstverständnis zu bestätigen und zu bekräftigen, was das Selbstwertgefühl und das Zugehörigkeitsgefühl stärken kann.

Handy instagram
Social Media für sich nutzen, oder es lieber lassen?

Was den nun? Social Media ja oder nein?

Was denn nun? Ist Social Media gut oder schlecht für uns? Es gibt schließlich Studien für beide Positionen. Eine Meta-analyse aus dem Jahr 2017 verglich gleich mehrere von diesen Studien und stellte fest: Das kommt auf die Person an!

Wer auch im „echten“ Leben soziale Kontakte pflegt und tiefe Verbindungen mit seinen Mitmenschen aufrechterhalten kann, profitiert von Instagram und Co. Ist das aber nicht der Fall und spielt sich das soziale Leben hauptsächlich im Netz ab, kann das zu einem Gefühl von Einsamkeit, Vergleichswahn und Isolation führen.

Es ergibt Sinn: Erst wenn Social Media unser soziales Netzwerk im realen Leben ersetzt, wird’s kritisch! Also lieber nicht zu lange vorm Rechner oder Handy sitzen, damit noch Zeit für die echten Freunde bleibt.