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Lachyoga für zu Hause: Diese 3 Übungen entspannen dich sofort

Beim Lachyoga atmest du entspannt, dehnst dich & lachst jede Menge. Wie das aussehen soll & warum es sinnvoll ist, liest du hier.

Frau Yogamatte
Du hast noch nie von Lachyoga gehört? Das muss sich schleunigst ändern. Foto: Getty Images/ Westend61

“Fake it til you make it”, ist das Motto beim Lachyoga, das auch Hasya Yoga genannt wird. Diese besondere Art des Yoga stellt das grundlose, erzwungene Lachen in den Vordergrund und setzt darauf, dass dieses Fake-Lachen bald schon ein ehrliches provoziert.

Um das zu erreichen, ist von Klatsch- über Dehn- und Atemübungen bis hin zu pantomimischen Übungen alles erlaubt. Klingt dir eindeutig etwas zu abgefahren? In diesem Artikel erfährst du, warum du dir diese besondere Yoga-Einheit keinesfalls entgehen lassen solltest!

Woher Lachyoga stammt & wieso es so wichtig ist

Die Ursprünge des Lachyoga sind beim amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins zu finden. Jahrzehntelang arbeitete dieser als Redakteur für verschiedene Zeitungen und gründete später an der Universität von Los Angeles die Abteilung für Gelotologie, was so viel wie Humorforschung meint. Grund für diese Gründung war eine vorangegangene Erkrankung.

Cousins litt an einer chronischen Wirbelsäulenentzündung, einer sogenannten Spondylarthritis, die nicht nur sehr schmerzhaft war, sondern auch mit denkbar schlechten Überlebenschancen verbunden war. Cousins ließ sich davon jedoch nicht unterkriegen und begann Berichte aus wissenschaftlichen Zeitschriften zu studieren, die vom schlechten Einfluss eines negativen Gemüts auf die Genesung berichteten. Bald schon versuchte er, diese Überlegungen umzukehren und für seine Zwecke zu nutzen

Norman Cousins
Links im Bild ist Norman Cousins im Jahr 1987 zu sehen. Foto: IMAGO / Everett Collection

So dachte er sich: Wenn negative Gedanken die Heilung hindern, so müssten positive Gedanken sie befördern. Und er sollte recht behalten. Cousins bemühte sich trotz erheblicher Schmerzen täglich zu lachen. Bald schon ließen seine Schmerzen merklich nach und auch seine Schlafstörungen besserten sich. Was zunächst nur auf seiner subjektiven Erfahrung fußte, wurde bald schon durch weitere medizinische Tests bestätigt, die anzeigten, dass seine Entzündungswerte an der Wirbelsäule nachließen. Lachen rettete Cousins das Leben.

Wie Lachyoga weltweit bekannt wurde

Das eigentliche Lachyoga wurde ab 1995 durch den Arzt und Yogalehrer Madan Kataria aus Mumbai. verbreitet. Dort verband er zusammen mit seiner Frau Madhuri Yogatechniken und Lachübungen und lehrte die Technik in einem Lach-Club.

Das Angebot kam an und ging um die Welt: Bereits im Jahr 2010 gab es bereits 6000 Clubs weltweit. Zudem ist jeder erste Sonntag im Mai der Weltlachtag. Hier treffen sich Anhänger:innen der Lachyoga-Bewegung um 14 Uhr und tun das, was sie am liebsten tun: lauthals Lachen. Ihr selbsterklärtes Ziel dahinter? Den Weltfrieden in den Himmel tönen lassen.

Frau Yoga
Lachyoga ist auf dem weltweiten Siegeszug und findet sich längst nicht mehr nur in Lachyoga-Clubs… Foto: IMAGO / Westend61

Heute wird Lachyoga längst nicht mehr nur in speziellen Lachyoga-Clubs umgesetzt. Zahlreiche Yogastudios, Fitnessstudios, Onlineangebote, Universitäten, Schulen und sogar einige Unternehmen haben den Nutzen einer Lachyoga-Einheit verinnerlicht und bieten Kurse an.

Warum Lachen so wichtig ist

Heute weiß die Gelotologie, dass beim Lachen vor allem körpereigene Glückshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausschüttet werden und diese daran beteiligt sind, das Wohlbefinden zu steigern sowie Schmerzen und Entzündungen zu lindern.

Zugleich werden beim Lachen Stresshormone abgebaut, das Immunsystem wird gestärkt, der Sauerstoffaustausch im Gehirn wird angeregt, die Atmung wird verbessert, das Herz-Kreislaufsystem wird angekurbelt und auch der Stoffwechsel wird angeregt. Kurzum: Lachen macht gesund. Und zwar nicht nur ein aufrichtiges Lachen, sondern auch ein Fake-Lachen. Der Körper unterscheidet nämlich nicht zwischen einem echten und einem falschen Lachen.

Zugleich berichten Teilnehmer:innen von Lachyoga-Kursen, dass sie sich nach einem Kurs gutgelaunt und frei fühlen und zudem kreativer arbeiten können. Wer jetzt noch nicht auf der Couch sitzt und versucht, vor sich hin zu lachen, ist selbst schuld!

Übrigens: Wusstest du, dass Lachyoga zum echten Workout werden kann? Immerhin verbrennst du innerhalb von 10 Minuten Lachen ganze 50 Kalorien. Zudem nutzt du dabei 17 Gesichts- und 80 weitere Körpermuskeln!

Drei Lachyoga-Übungen für zu Hause

Lachyoga ist ursprünglich darauf ausgelegt, in einer Gruppe stattzufinden. Denn der Blickkontakt unter den Teilnhemer:innen, der beim erzwungenen Lachen zunächst noch Scham verrät, sorgt bald schon für ein völlig enthemmtes Lachen. Zumeist wird Lachyoga mithilfe von Klatsch-, Dehn-, Atmen und pantomimischen Übungen durchgeführt, bis sich aus einem mechanischen Fake-Lachen ein Zustand kindlicher Verspieltheit einstellt. Wer erst einmal sanft starten möchte, für den haben wir hier ein paar Lachyoga-Übungen für Zuhause gesammelt:

1. Lache deinem Spiegelbild entgegen

Du schaust morgens beim Zähneputzen grimmig und müde deinem Spiegelbild entgegen? Versuche stattdessen, dir ein breites Grinsen zu schenken und ein paar laute Lacher auszustoßen. Darauf folgen mit Sicherheit ein paar ernst gemeinte Lacher, versprochen!

2.Gehe durchs imaginierte Blumenbeet

Apropos pantomimische Übungen: Be dieser Lachyoga-Übung solltest du versuchen, eine imaginäre Blume zu pflücken und daran zu riechen, indem du tief einatmest. Beim Ausatmen lachst du die Luft wieder aus.

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Nur Mut: Traue dich ein paar dieser Lachyoga-Übungen auszuprobieren! Foto: IMAGO / Westend61

3. Spiele Santa

Wer keine Blumen pflücken mag, kann stattdessen den Bauch ganz weit rausstrecken und im Hohlkreuz dazustehen. Verschränke nun deine Arme auf deinem Bauch und lache ein tiefes und weihnachtliches „Hohohoho“.

Übrigens: Nicht nur mit Lachyoga-Übungen kannst du mehr lachen. Verteile außerdem kleine Smileys in deiner Wohnung oder an deinem Arbeitsplatz. Es mag verrückt klingen, aber wenn du sie siehst, ist dir ebenfalls zum Lächeln zumute.

Auf gehts zum Lachyoga! Das Leben ist zu kurz, um sich zu schämen

Du hast dir beim Lesen dieses Artikels gedacht: Wie jetzt, ich soll zu Hause vor meinem Spiegel lachen? So weit kommts noch. Vielleicht hast du aber sogar beim Lesen probiert, einige Übungen direkt umzusetzen und kamst dir dabei ganz schön blöd vor. Keine Sorge, mir ging es zunächst nicht anders. Scham spielt bei dieser Form des Yogas eine große Rolle.

Lachyoga braucht also in den meisten Fällen eine zweite Chance. Aber die lohnt sich immer. Schon nach ein paar Übungen wirst du merken, dass sich deine Stimmung hebt und du dich besser kennenlernst. Vergiss also deine Scham und auch dich selbst für einen Moment. Deiner Gesundheit und deiner mentalen Balance zuliebe.

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