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Wenn du faul & unordentlich bist, giltst du wahrscheinlich als sehr intelligent

Wer wäre nicht gerne intelligenter? Wir haben uns mal ein paar Faktoren angeschaut, die zeigen, dass du intelligenter bist, als du dachtest.

Wie misst man eigentlich seine Intelligenz? Foto: Syda Productions/ canva.com

Es gibt so viele Tests und Weisheiten, wenn es um unsere Intelligenz ist. Denn, sie ist eine der begehrtesten Eigenschaften, die einem Jobs, Freundschaften oder sogar Liebschaften verschaffen kann. Aber gerade Frauen neigen dazu, sich ihre Intelligenz abzusprechen. Wir haben uns mal angeschaut, woran das liegt, und warum du vielleicht intelligenter bist, als du bisher dachtest.

Können IQ Tests unsere Intelligenz bestimmen?

Der Intelligenzquotient (IQ) ist ein Maß für das, was Psycholog:innen unsere „flüssige und kristallisierte Intelligenz“ nennen. Vereinfacht ausgedrückt, misst ein IQ-Test unsere Denk- und Problemlösungsfähigkeiten. IQ-Tests sind zwar ein gültiges Maß für die Art von Intelligenz, die notwendig ist, um in akademischen Arbeiten gut abzuschneiden. Wenn es jedoch darum geht, die Intelligenz im weiteren Sinne zu bewerten, ist die Gültigkeit von IQ-Tests fraglich. Einige Wissenschaftler haben den Wert des IQ als Maß für die Intelligenz sogar ganz und gar infrage gestellt.

Was bedeutet es, intelligent zu sein?

Das Wörtchen Intelligenz stammt vom lateinischen Wörtchen intellegre, was so viel wie einsehen oder verstehen bedeutet. Der Duden definiert Intelligenz etwas genauer und versteht darunter die „Fähigkeit des Menschen, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten.“

Intelligenz umfasst demnach verschiedene Komponenten. Es geht darum, Neues zu lernen, es im Gedächtnis abzuspeichern und dieses gespeicherte Wissen zuletzt auch zu nutzen. Ein intelligenter Mensch hat, um bei unserem anfänglichen Beispiel zu bleiben, in der Schule gelernt, Karten zu lesen, hat sich dieses Wissen behalten und kann nun im Urlaub daraus den richtigen Weg ableiten.

Vielleicht geht es dir beim Lesen dieses Beispiels wie mir und du denkst dir: „Puh, dann bin ich aber nicht sonderlich intelligent. Mein Orientierungssinn ist gleich null.“ Lass dir an dieser Stelle gesagt sein, dass dieses Beispiel kein alleiniger Indikator für Intelligenz ist. Was dein und auch mein Gedankengang allerdings beweist? Dass Menschen, vor allem Frauen, sich häufig in Sachen Intelligenz unterschätzen.

Warum stapeln Frauen in Sachen Intelligenz tief?

Frauen neigen ganz allgemein zum Understatement. Das heißt, dass sie Komplimente abtun, weniger stolz auf sich sind und sich ganz allgemein weniger zutrauen. Studien beweisen, dass Frauen ihre Leistungen zum Beispiel in Bewerbungssituationen oder bei Feedbackgesprächen schlechter einschätzen als Männer – und das, obwohl sie gleich gut waren.

Es gibt also einen sogenannten Gender Gap der Selbstbewertung und der bezieht sich auch auf das Empfinden der eigenen Intelligenz. Und das hat Folgen: Denn solange Frauen sich weniger fähig oder intelligent einschätzen, benachteiligen sie sich aktiv selbst bei Gehaltsverhandlungen, Beförderungen oder bei der Anerkennung ihrer Arbeit. Du möchtest wissen, woher diese Tiefstapelei bei Frauen kommt? Lies hier mehr dazu.

Übrigens: Herrscht eine gravierende Divergenz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung und haben Betroffene mitunter das Gefühl, andere zu betrügen, weil sie ihre Erfolge gar nicht verdienen würden, spricht man vom sogenannten Hochstapelsyndrom. Wir verraten dir, wie die Tiefstapelei ein Ende findet.

5 Anzeichen, dass du intelligenter bist, als du dachtest

Wusstest du, dass es nicht selten schlaue Köpfe sind, die an ihrer Intelligenz zweifeln? Wie das sein kann? Ganz einfach: Je mehr man weiß, je mehr man liest und je mehr man lernt, desto mehr erkennt man, was man alles nicht weiß. Das Ausmaß an Unwissen wird einem also permanent bewusst.

Das kann mitunter zu einer riesigen Portion an Selbstzweifeln führen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, habe ich hier gleich fünf Anzeichen für dich, die dir zeigen, dass du wahrscheinlich intelligenter bist, als du dir selbst zutraust:

1. Du hast eine nicht zu stillende Neugier in dir

Der beste Weg, seine Intelligenz zu steigern? Grundsätzlich ist dafür Neugier und Motivation vonnöten. Denn wer stets mehr wissen möchte, wird sich diesen Wunsch auch erfüllen. Vor allem wer mehr Fragen als Antworten hat und die Welt offenen Auges betrachtet, gilt daher als besonders intelligent.

Du fragst häufiger nach, wie etwas funktioniert, auch bei Dingen, mit denen du tagtäglich zu tun hast? Dann stehen die Chancen gut, dass du einen hohen IQ hast. Auch andere Freund:innen oder Kolleg:innen häufiger um Rat zu bitten, spricht für ein hohes Maß an Intelligenz.

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Du bist stets neugierig und hast mehr Fragen als Antworten? Das könnte auf einen hohen IQ hindeuten. Foto: IMAGO/ Addictive Stock

2. Du bist faul & unordentlich

Kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingsanzeichen dafür, dass man intelligenter ist als gedacht. Kein Witz: Intelligente Menschen sind in der Regel faul. Denn wer möglichst wenig macht, muss schon ziemlich gewieft sein, um Ideen und Lösungen zu finden, dennoch alles am Laufen zu halten.

Aber auch ein Maß an Unordnung spricht für Intelligenz. Denn im Chaos den Überblick zu behalten, verlangt dem Gehirn einiges ab. Untersuchungen der Carlson School of Management in Minnesota legen beispielsweise nahe, dass eine unordentliche Umgebung die Kreativität mehr fördert.

3. Du hast keine Angst davor, Fehler zu machen

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So könnte das Lebensmotto intelligenter Menschen lauten. Sie wissen, dass Fehler zum Leben und vor allem zum Lernen dazugehören. Ein hoher IQ bedeutet demnach keineswegs, dass man keine Fehler begeht oder Angst davor hat, sie zu begehen. Ganz im Gegenteil. Je intelligenter jemand ist, desto eher wird er oder sie Fehler als Chance verstehen, es das nächste Mal besser zu machen. Und wie steht es um dich? Begehst du gerne Fehler?

4. Du kennst deine Gedanken & reflektierst sie

Hast du schon mal vom Begriff Metakognition gehört? Das sind die Gedanken über die eigenen Gedanken. Und dieses Nachsinnen über die eigenen kognitiven Prozesse macht intelligente Menschen aus. Wer also öfter über seine Handlungen und gar seine Gedanken grübelt, sich reflektiert und daran wächst, ist intelligent. Man könnte das Ganze auch mit einem hohen Maß an Selbsterkenntnis übersetzen.

Sinnst du häufig über deine eigenen Gedanken nach? Das spricht für einen hohen IQ. Foto: IMAGO/ Addictive Stock

5. Du bist humorvoll

Wusstest du, dass humorvolle Menschen meist einen IQ-Wert zwischen 126 und 138 Punkten aufweisen? Das ist ein Wert, der deutlich über dem durchschnittlichen Wert von 90 bis 110 liegt! Woran das liegt? Weil Humor eine Eigenschaft ist, bei der man Situationen schnell einschätzen und zudem sprachlich versiert sein muss. Ist jemand also besonders intelligent und verfügt also über eine hohe Auffassungsgabe, fällt es ihm leichter, witzig zu sein.

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Und? Bist du vielleicht doch intelligenter, als du dachtest?

Natürlich geben dir die obigen fünf Punkte keine konkrete Auskunft darüber, wie intelligent du bist. Sie lassen aber zumindest eine Tendenz erkennen. Außerdem helfen sie dir vielleicht, so wie auch mir, dabei, etwas weniger an dir selbst zu zweifeln – und das ganz ohne IQ-Test.