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Das erwartet dich in einer Dysplasiesprechstunde

Dein:e Gynäkolog:in hat dich in eine Dysplasiesprechstunde überwiesen & du hast keine Ahnung, was dich erwartet? Wir erklären es dir.

Im Rahmen unserer Frauengesundheitswoche wollen wir dich ausführlich zum Thema Gebärmutterhalskrebsvorsorge aufklären. Ein wichtiger Bestandteil dessen ist die Dysplasiesprechstunde. Was genau das ist und was dich dort erwartet, erfährst du jetzt.

Was sind eigentlich Dysplasien?

Dysplasien sind Krebsvorstufen, also Zellveränderungen, die nicht bösartig sind, aber Vorstufen einer bösartigen Erkrankung darstellen können. Von einer Vorstufe spricht man solange, bis sie die Grenzen zum gesunden Gewebe durchwachsen haben. Das Tückische an Dysplasien ist, dass sie symptomfrei und ohne entsprechende Untersuchung kaum feststellbar sind.

Nicht jede Dysplasie wird zu einer bösartigen Erkrankung. Die meisten Zellveränderungen bilden sich von allein zurück. Erst wenn die Vorstufen als hochgradig eingestuft werden, werden sie meistens operativ entfernt.

Mehr dazu: Was passiert, wenn bei dir Dysplasien, also Krebsvorstufen, festgestellt wurden, erklären wir dir im Artikel „Gebärmutterhalskrebs & Vorstufen behandeln“.

Deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe wird dir alles ganz genau erklären. Sorgen musst du dir wegen einer Dysplasiesprechstunde auf keinen Fall machen. Foto: Getty Images/ Westend61

Und was ist eine Dysplasiesprechstunde?

In eine Dysplasiesprechstunde schickt dich dein:e Frauenärzt:in dann, wenn bei dir in mehreren aufeinanderfolgenden Untersuchungen Zellveränderungen festgestellt wurden. Diese lassen sich über den Pap-Abstrich erkennen. In der Regel wirst du in eine Klinik überwiesen, deren gynäkologische Abteilung eine Dysplasiesprechstunde anbietet. Manche Frauenarztpraxen haben aber auch ihre eigene Dysplasiesprechstunde.

Mehr dazu: Was genau ein Pap-Abstrich ist & was die einzelnen Pap-Stufen bedeuten, liest du im Artikel „Gebärmutterhalskrebs: Deshalb ist der Pap-Abstrich so wichtig„.

Zu deinem Termin bringst du dann die Überweisung und alle relevanten Vorbefunde mit, also zum Beispiel die Pap-Abstrichergebnisse. Nach einem Aufklärungsgespräch mit dem oder der behandelnden Gynäkolog:in folgt die Untersuchung. Das läuft ähnlich wie bei der normalen Vorsorgeuntersuchung ab. Es wird nach äußerlichen und innerlichen Veränderungen und Auffälligkeiten der Genitale gesucht. Mit einem Kolposkop, einem speziellen Mikroskop, werden auch die kleinsten Veränderungen sichtbar.

Um die Unterschiede zwischen der gesunden und der veränderten Schleimhaut sichtbar zu machen, wird verdünnte Essigsäurelösung aufgetragen, manchmal auch Jodlösung. Meine Ärztin hat mich das sogar über einen Bildschirm mit verfolgen lassen. Das veränderte Gewebe färbt sich nach dem Auftragen der Lösung weißlich, während die restliche Schleimhaut rot bleibt. Ich will nicht lügen, die Essigsäure brennt ein bisschen. Das geht aber schnell vorbei. Wenn du große Angst hast, kannst du auch nach einer lokalen Betäubung fragen.

In manchen Fällen wird in der Dysplasiesprechstunde eine Biopsie des Gewebes vorgenommen, um den Fortschritt der Zellveränderung besser einschätzen zu können. Dabei werden unter lokaler Betäubung Gewebeproben entnommen. Das geht ganz schnell und tut kaum weh. Die Proben werden im Labor untersucht und du wirst einige Tage später angerufen und erfährst, ob du weiterhin beobachtet wirst oder eine Operation empfohlen wird.

Mit einem gesunden Lebensstil unterstützt du deinen Körper dabei, gesund zu bleiben und eventuelle Zellveränderungen selbst wieder zurückzuentwickeln. Erfahre mehr dazu im Video:

Deshalb brauchst du keine Angst vor der Dysplasiesprechstunde zu haben

Auch wenn sich alles, was mit dem Thema Gebärmutterhalskrebs und Krankenhaus zu tun hat, erst einmal befremdlich und vielleicht sogar ängstigend auf dich wirkt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Dysplasiesprechstunde ist dafür da, dir alles ganz genau zu erklären und zu verhindern, dass du an Gebärmutterhalskrebs erkrankst. Du bist dort in sehr guten Händen. Ich habe mich übrigens bei der Krankenhaus-Gynäkologin wesentlich wohler gefühlt als bei meiner normalen Frauenärztin. Vielleicht geht es dir auch so.

Hast du eigentlich Angst vorm Frauenarzt? Dann musst du jetzt stark sein, denn so wichtig ist die Vorsorge für deine Gesundheit. Und bist du gegen HPV geimpft? Nein? Warum es aller höchste Eisenbahn für die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ist!