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Mit eigenen Waffen geschlagen: Discounter-Trick wird Aldi zum Verhängnis

Aldi hat sich mit seinen eigenen Waffen geschlagen: Warum der Disocuntertrick seit der Coronapandemie nicht mehr funktioniert.

Für das neue Produkt nehmen Kund:innen auch lange Schlangen in Kauf. Foto: IMAGO / Lobeca

Es würde wohl niemand bestreiten, dass Aldi eine der cleversten Einzelhandelsketten überhaupt ist. Aldi hat es geschafft, ein Weltimperium aufzubauen und in den verschiedensten Ländern der Erde als „der Discounter schlechthin“ zu gelten. Selbst in den USA ist das Aldi-Konzept längst angekommen. Dass Aldi und andere Discounter wie Lidl so erfolgreich sind, hat mehrere Gründe. Allerdings haben die Discounter unter der Coronapandemie Rückschläge erfahren müssen. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.

Supermarktboom wegen Corona: Und was ist mit Aldi?

Klar ist, dass während des Lockdowns in der Hochzeit der Coronakrise die Supermärkte und Discounter geboomt haben wie sonst keine andere Branche. Immerhin waren sie beinahe die einzigen Orte, um an Getränke und Essen heranzukommen. Restaurants, Bars und Cafés wurden durch Supermärkte und Discounter abgelöst. Allerdings profitierten Discounter weit weniger von der Krise als die teureren Supermärkte: Sie verzeichneten ein Wachstum von 5,6 % im Jahr 2020. Supermärkte kommen mit einem Wachstum von 11,8 % auf gut das Doppelte, so berichtet es das EHI (Einzelhandelsinstitut).

Warum wachsen Supermärkte mehr als Discounter?

Der Grund, warum Supermärkte in der Krise mehr an Beliebtheit gewonnen haben, ist der Trend zum One-Stop-Shopping. Beim One-Stop-Shopping wollen die Kund:innen so viel wie möglich mit einem einzigen Einkauf erledigen: Der Bedarf an Nahrungsmitteln, Kleidern, Elektrogeräten und sonstigen Verbrauchsgegenständen soll in einem einzigen Shoppingtrip erledigt werden. Der Grund für den Anstieg dieses Shoppingbedürfnisses ist natürlich die Coronakrise.

Kund:innen wollen sich weniger oft der Gefahr der Viren aussetzen und deshalb weniger häufig in einen Supermarkt gehen müssen. Laut dem Magazin Welt hat sich so auch der Durchschnittswert des Einkaufes in Deutschland deutlich erhöht.

Warum gehen Kund:innen weniger zu Aldi?

Wie kommt es also, dass Discounter wie Aldi und Lidl weniger von der Krise profitiert haben, als man annehmen würde? Die Antwort dafür liegt in der Produktauswahl.

Aldi setzt auf ein recht kleines Portfolio an Produkten. Normalerweise gibt es 1.500 bis 3.000 unterschiedliche Artikel in jeder Filiale. Das ist ein sehr guter Grundstock für den täglichen Verbrauch eines Otto-Normal-Verbrauchenden. Es gehört zu Aldis Strategie, das Sortiment so klein und austauschbar wie möglich zu halten. Als Discounter kann sich Aldi keine hochpreisigen exotischen Produkte leisten. Stattdessen bleibt Aldi bei Altbewährtem.

In einem gut sortierten Supermarkt gibt es jedoch mehr – viel mehr. Ein sogenannter Vollsortimenter führt 12.000 bis 40.000 unterschiedliche Artikel. Natürlich gegen Kund:innen in der Coronakrise lieber hier shoppen, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist, alles zu bekommen.

Fazit: Aldi ist verlierender Gewinner

Versteht uns nicht falsch: Discounter wie Aldi und Lidl haben durchaus durch die Krise gewonnen. Doch sie haben weniger Zuwachs bekommen als Supermärkte wie Rewe und Edeka.

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