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Schlafstörungen vor der Periode: Da hilft nur Schäfchenzählen und Tee trinken?  

Du schläfst vor deiner Periode schlechter? Damit bist du nicht allein! Hier erfährst du, wieso Schlafstörungen vor der Periode so weit verbreitet sind.

Frau mit Blume
Vor der Periode kann es vermehrt zu Schlafstörungen kommen. Foto: Pexels / cottonbro

Schlaflose Nächte hat jeder Mal. Ob gerade Vollmond ist, du morgen eine wichtige Präsentation halten musst oder deine Nachbarn eine Party feiern. Gründe für schlaflose Nächte gibt es viele. Doch gerade vor der Periode kann es häufiger zu Schlafstörungen kommen. Woran das liegt, erfährst du hier. 

Schlafstörungen vor der Periode: Die Follikelphase  

Der Abschnitt zwischen dem Eintritt der Menstruation und dem nächsten Eisprung wird als Follikelphase bzw. Eireifungsphase bezeichnet. Sie kann wenige Tage bis zu einigen Wochen dauern. In dieser Phase haben deine Hormone und die Periode wenig Auswirkungen auf deinen Schlaf. Diese Zeit ist vermutliche die, in der du behaupten würdest, du schläfst “normal”. Während dieser sieben bis 10 Tage verläuft dein Schlaf wahrscheinlich entspannt. 

Frau mit rotem Tuch sitzt auf dem Boden
In der Lutealphase schlafen Menschen besonders schlecht. Foto: Pexels / cottonbro

Die Periode, PMS und Schlafstörungen 

Wenn die Lutealphase startet, kann dein Schlaf anfangen, unruhiger zu werden. Die Lutealphase beginnt nach der Ovulation und kann bis zu den ersten Tagen deiner Menstruation andauern. Nach dem Eisprung steigt das Progesteron in deinem Körper. Dies kann dazu führen, dass du dich müder fühlst als sonst. Laut einer Umfrage der National Sleep Association, treten in dieser Phase die meisten Schlafstörungen auf. 23 Prozent der Befragten gaben an, eine Woche vor der Periode an Schlafstörungen zu leiden und 30 Prozent der Befragten währenddessen. Bei Menschen, die an PMS leiden, können die Symptome verstärkt auftreten. 

Laut Expert:innen ist unser Energielevel 14 Tage vor der Periode an einem Punkt, an dem es am meisten gefordert wird, denn hormonelle Fluktuation benötigt eine Menge an Ressourcen. Deshalb können dadurch in dieser Zeit bis zu 500 Kalorien am Tag verbrannt werden. Dies kann außerdem zu einer vermehrten Müdigkeit am Tag führen. 

Und warum schlafen wir dann nachts ebenfalls schlechter? Beispielsweise ändert sich laut einer Studie unsere Körpertemperatur durch das Progesteron in der Lutealphase leicht, was zu vermehrtem Schwitzen und einer schlechteren Schlafqualität führen kann. Wenn du dadurch öfter in der Nacht aufwachst, reduziert sich deine Schlafqualität um einiges. 

Wissenschaftler:innen haben außerdem die Schlafqualität von Frauen zwischen 18 und 28 Jahren eine Woche vor der Menstruation gemessen. Das Ergebnis: Kurz vor der Menstruation verringert sich die Schlafeffizienz um 3,3 Prozent. Das bedeutet, dass die Menschen an den Tagen vor den Tagen häufiger zwischendurch aufwachen und durchschnittlich 15 Minuten länger gebraucht haben, um einzuschlafen. 
 

Frau schläft mit Schlafmaske
Eine Schlafroutine kann auch vor der Periode helfen. Foto: Pexels / Pavel Danilyuk

Stressfreies Schlafen vor der Periode  

Wenn du unter Schlafstörungen vor oder während der Periode leidest, ist es sinnvoll, auf deinen Körper zu hören und auf deine natürlichen Müdigkeitsmomente zu achten. Außerdem hilft es dir generell, eine Routine vor dem Schlafengehen einzuführen. Dabei sind geregelte Zeiten, zu denen du schlafen gehst und aufstehst wichtig. Sie sollten nicht mehr als 90 Minuten abweichen. Je mehr sich in unserer Routine verändert, desto mehr müssen sich unsere Hormone anpassen und arbeiten, was gerade in der Lutealphase weniger von Vorteil ist. 

Regelmäßige Mahlzeiten stabilisieren außerdem deine Hormone, die für den Appetit zuständig sind. Das führt dazu, dass deine Hormone, die den Blutzucker steuern, geregelt sind und so ist dein Energielevel ebenfalls ausbalanciert. 

Vor der Periode einen unruhigen Schlaf zu haben, ist völlig normal, wenn du beachtest, was dein Körper in dieser Zeit leistet. Gegen die Hormonschwankungen kannst du natürlich nichts tun, aber du kannst deinen Zyklus und auftretende Symptome genau beobachten und dokumentieren. So fällt es dir leichter, dich auf mögliche Schlafstörungen vorzubereiten. Solltest du länger Beschwerden mit unregelmäßigem Schlaf haben, solltest du ärztliche Beratung aufsuchen. 

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