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Labortest zeigt, welcher Kaffee zu viel Koffein hat

Die Art, wie du deinen Kaffee zubereitest, beeinflusst den Koffeingehalt enorm. Hier erfährst du, welcher Kaffee zu viel Koffein enthält.

Kaffee Kaffeemaschine
Welcher Kaffee enthält am meisten Koffein? In diesem Artikel erfährst du es. Foto: Getty Images/ Liudmila Chernetska

Am Morgen Filterkaffee, am Nachmittag gern aus dem Kaffee-Vollautomat im Büro oder aus meiner Senseo-Kaffeemaschine zuhause: So trinke ich meinen Kaffee am liebsten. Dass die Zubereitungsart nicht nur den Geschmack des Kaffees beeinflusst, merke ich spätestens dann, wenn ich abends hellwach im Bett liege. Denn dann war meist der starke Kaffee auf der Arbeit schuld. Ein Kaffee-Experte hat jetzt getestet, wie die Zubereitungsart den Koffeingehalt beeinflusst und in welchem Kaffee sogar zu viel Koffein steckt.

Das passiert, wenn du zu viel Koffein zu dir nimmst

Auch wenn ich keine Kaffee-Expertin bin und auch keine teure Siebträgermaschine besitze, ist mir doch bewusst, dass es bei Kaffee nicht nur Unterschiede bezüglich der Qualität und des Geschmacks gibt, sondern auch beim Koffeingehalt. Und der ist nicht nur abhängig von der Sorte der Kaffeebohnen, sondern auch von der Zubereitungsart des Kaffees.

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Zu viel Koffein macht nicht nur den Kaffee bitter, sondern kann auch unangenehme körperliche Erscheinungen zur Folge haben:

  • Unruhe und Nervosität
  • Schlaflosigkeit und Alpträume
  • Herzrasen
  • Hoher Blutdruck
  • Schwindelgefühl und Übelkeit
  • Muskelzittern und Augenlidzucken
  • Hoher Blutdruck
  • Atemnot und Kurzatmigkeit
  • Migräne und Kopfschmerzen
Kaffeemaschine Frau
Es gibt viele Arten, Kaffee zuzubereiten, beispielsweise als Espresso. Foto: Image Professionals GmbH via Canva.com

Wie die Zubereitungsart den Koffeingehalt beeinflusst

Der Kaffee-Experte Arne Preuß wollte wissen, wie sich die Zubereitungsart des Kaffees auf dessen Koffeingehalt auswirkt. Dafür bereitete er dieselbe Kaffeesorte auf 15 verschiedene Arten zu und ließ diese in einem Labor untersuchen. Getestet wurde die Sorte „Pezcadito Microlot“, die als sogenannter Omniroast für verschiedene Zubereitungsarten geeignet ist.

Die Unterschiede sind gravierend. Denn je nach Art der Zubereitung, hat das Kaffeepulver eine höhere Kontaktfläche, sodass mehr Koffein aus dem Pulver in den späteren Kaffee gelangen kann. Auch die Dauer, wie lange das Wasser mit dem Kaffeepulver in Kontakt kommt, ist ausschlaggebend.

Nice to know: Der Koffeingehalt schwankt nicht nur abhängig von der Art der Zubereitung, sondern auch von Bohne zu Bohne. Grund dafür: Jede Kaffeebohne ist anders. So beeinflussen Herkunftsland und Art der Röstung die Bohnen, selbst wenn sie beide derselben Sorte angehören.

So viel Koffein steckt wirklich in Kaffee

Welche Kaffeeart enthält nun am meisten Koffein? Es sind Ristretto und Espresso. Während Ristretto, auch bekannt als verkürzter Espresso, 421 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter enthält, kommt Espresso auf eine Menge von 273 Milligramm.

Das mag viel klingen – doch für gewöhnlich trinkt man von Ristretto und Espresso auch nur eine winzige Menge: Bei Espresso sind es 25 Milliliter und bei Ristretto sogar nur 15 Milliliter. Geht man also von einer typischen Portion aus, landen Espresso und Ristretto in Sachen Koffeingehalt auf den hinteren Plätzen.

Dieser Art von Kaffee enthält zu viel Koffein

Eine echte Koffein-Bombe ist dagegen das Trend-Getränk Cold Brew. Eine übliche Portion des Kaffees, der 24 Stunden lang in kaltem Wasser ziehen muss und dann gefiltert wird, besteht aus 250 Millilitern. Darin enthalten sind ganze 280 Milligramm Koffein.

Zu viel Koffein, wenn es nach dem Bundeszentrum für Ernährung geht. Denn laut den Expert:innen sollte eine Einzeldosis eines koffeinhaltigen Getränks maximal 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht enthalten. Bei einer 60 Kilogramm schweren Person entspricht das nur 180 Milligramm Koffein.

Der klassische Filterkaffee liegt mit 170 Milligramm Koffein pro 250 Milliliter-Tasse im gesunden Rahmen.