Bis noch vor einigen Monaten haben oft nur die Rentner:innen noch gearbeitet, die ihren Job wirklich geliebt haben. Denn durch die Hinzuverdienstgrenze, die damals noch galt, hat sich das Arbeiten während der Rente nicht wirklich gelohnt. Nachdem die Hinzuverdienstgrenze für Rentner:innen entfallen ist, bekommen sie jetzt sowohl ihre Rente als auch ihr Gehalt. Worauf du dabei achten musst, erfährst du in diesem Artikel.
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So erhältst du Rente & Gehalt parallel:
Seit 2023 gibt es keine Hinzuverdienstgrenze mehr
Wer früher in Rente gegangen ist, hatte auch danach noch die Möglichkeit zu arbeiten, um die Zahlungen der Rentenkassen noch etwas aufzustocken. Leider war das bis vor einigen Monaten aber nur wenig lukrativ. Im Jahr 2019 durften Rentner:innen im Jahr gerade einmal 6.300 Euro dazuverdienen.
Nach der Corona-Pandemie stieg die Hinzuverdienstgrenze wenigstens auf 44.590 Euro im Jahr, da man so das dringend benötigte Personal gewinnen wollte. Seit 2023 gibt es allerdings eine neue Regelung, die das Arbeiten noch attraktiver macht als zuvor. Denn es gibt derzeit keine Hinzuverdienstgrenze mehr.
So können sich Frührentner Gehalt und Rente parallel sichern
Mit der Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze öffnet sich für viele Menschen eine Tür. Insbesondere Frührentner:innen profitieren davon. Zwar müssen die betroffenen Personen noch immer mit Einbußen bei den Rentenzahlungen rechnen, da der reguläre Zeitpunkt für den Rentenbeginn noch nicht erreicht ist, allerdings rechnet sich die Frührente dennoch.
Derzeit darf man mit 63 Jahren in Frührente gehen – zumindest dann, wenn man bereits mindestens 35 Jahre lang in die Rentenkassen eingezahlt hat. Je nachdem, wann man geboren wurde, muss man unterschiedlich hohe Rentenabschläge zahlen, um vorzeitig in den Ruhestand gehen zu dürfen. Diese Abschläge betragen etwa 10,5 bis 14,4 Prozent der eigentlich vorgesehenen Rente.

Durch die Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze haben Rentner:innen aber die Möglichkeit, auch nach dem Eintritt in den Ruhestand noch zu arbeiten. Wer sich dazu also noch in der Lage fühlt, kann somit einerseits die Zahlungen der Rentenversicherung als auch ein normales Gehalt erhalten und somit quasi doppelt abkassieren.
Fazit: Die Frührente ist nicht für jeden geeignet
Wer vorzeitig in Rente gehen möchte, muss das bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. In der Regel reicht dafür ein formloses Schreiben, das dann bearbeitet wird. Es ist jedoch empfehlenswert, sich vorher nochmal ausführlich bei der Deutschen Rentenversicherung über die Frührente beraten zu lassen. Denn dieses Modell ist nicht für jede:n geeignet und lohnt sich auch nicht immer.
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Gender Pension Gap: Rente von Frauen ist 27,1 % niedriger als die von Männern
Frauen stehen in Sachen Einkommen nach wie vor schlechter da als Männer – und das gilt auch für die Rente. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, erhielten Frauen ab 65 Jahren 2023 nur 18.663 Euro brutto jährlich, während Männer derselben Altersgruppe durchschnittlich 25.599 Euro brutto bekamen. Diese Einkünfte setzen sich aus Renten, Hinterbliebenenrenten und privater Vorsorge zusammen. Damit beträgt der sogenannte Gender Pension Gap laut dem Statistische Bundesamt 27,1 Prozent.
Dabei sind die Ursachen für das Einkommensgefälle im Alter sind vielfältig, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dabei werden diese Gründe am häufigsten angeführt:
- Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Branchen als Männer.
- Sie sind öfter in Teilzeitstellen tätig.
- Frauen nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit.
- Sie sind seltener in Führungspositionen anzutreffen.
Um den Gender Pension Gap auszugleichen, sollten Frauen auf die Altersvorsorge achten. Was dabei wichtig ist, liest du in diesem Artikel: Altersvorsorge für Frauen.