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Angst vor dem Coronavirus – wie du deine Furcht ausbremst

Corona schafft eine ungewisse Zukunft & langfristige Veränderungen. Lies hier, wie du deine Angst bändigst & dieser Tage stark bleibst!

Depression
Depressionen können jeden treffen. Foto: istock, Yelizaveta Tomashevska /

Die Bilder italienischer Krankenhäuser und vieler New Yorker Notaufnahmen laufen dieser Tage in Dauerschleife in den Nachrichten. Oft sind es die immer gleichen Aufnahmen von Intensivpatienten oder sich stapelnden Leichensäcken. Ärzte berichten via Videocall, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Die tagtäglichen Erlebnisse auf der Intensivstation würden sie ängstigen.

Wie könnten wir anders, als nun selbst in Angst vor dem Coronavirus zu verfallen. Auch wenn wir rational wissen, dass uns diese Angst nicht weiter bringen wird. Lies also hier, wie du dieser Tage deine Angst ausbremst.

Mutig statt voller Angst!

Angst hat der Mensch nicht ohne Grund. Immerhin sorgt diese dafür, dass wir uns in den fight oder flight Modus begeben und im Ernstfall überleben. Ist die Angst allerdings so allgegenwärtig und diffus wie dieser Tage, kann die anhaltende Anspannung mürbe machen. Folgende Tipps helfen dir, die nächste Zeit entspannter zu nehmen.

Frau Bett
Vermeide den ständigen Blick aufs Handy. Einmal am Tag die Nachrichten zu sehen, muss reichen, wenn du deine Ängste kontrollieren möchtest.istock, sam thomas

 1. Informationen richtig einholen

Es gibt zahlreiche Verschwörungstheorien und Falschinformationen in Sachen Corona. Nicht immer ist es leicht, diese direkt zu entlarven. Folgende Tipps helfen dir allerdings, ein besseres Gespür für die Fake News zu bekommen. Wichtig ist es, dass du dir nur offizielle und seriöse Informationen zum Thema Corona zumutest. Denn Wissen ist Macht und nimmt dir zugleich deine Ängste.

Die richtigen Anlaufstellen hierfür sind: 

  • die Weltgesundheitsorganisation
  • das Robert-Koch-Institut
  • Ministerien
  • anerkannte wissenschaftliche Fakultäten. 

Tipp: Es ist ein Privileg, welches wir wahrnehmen können, Nachrichten stumm zu schalten. Gucke dir nur einmal am Tag die Nachrichten an, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die Beiträge in anderer Ausführung aber mit den gleichen Bildern in Dauerschleife zu sehen, schürt Ängste nur zusätzlich.

2. Social Media Detox

Es gibt zahlreiche Studien, die darauf hinweisen, dass ein erhöhter Social Media Konsum depressive Verstimmungen begünstigt. Zudem können durch die permanente Berieselung Ängste geschürt werden. 

Denn Social Media verbindet nicht nur und gibt ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Community. Es ist gleichzeitig auch Quelle ungeprüfter und ungefilterter Informationen.

Wer seine Zeit in den sozialen Netzwerken reglementiert, sorgt dafür, nicht in seinen Untiefen zu verschwinden, sondern nur die wichtigsten Kontakte zu pflegen, die einen vor dem Lagerkoller bewahren. 

Kontrolle
Regelmäßiges Händewaschen kann ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.istock, Chalabala

3. Kontrolle zurückgewinnen

Angst reißt uns den Boden unter den Füßen weg oder lässt uns daran wurzeln, sodass wir in Stillstand geraten. Höchste Zeit, die Kontrolle wiederzugewinnen. Wie das geht? Zum Beispiel durch die richtigen Verhaltensweisen. Wer zum Beispiel regelmäßig Hände wäscht und ausreichend Abstand hält, hat alles im Griff und erzeugt ein Gefühl von Sicherheit. 

Doch Vorsicht: Die Corona Pandemie bietet sich besonders dafür an, in Zwangsstörungen zu verfallen. Außerdem sollten auch keine hypochondrischen Verhaltensweisen an den Tag gelegt werden.

Yoga
Workouts, Yoga, Meditation, Filme & Serien: Behalte gewohnte Routinen ein & ergänze deinen Alltag um neue. Hauptsache du tust etwas für dich!istock, macarosha

4. Ablenken

Man kann sich leicht in seinen Ängsten und Sorgen verlieren. Wer an Depressionen leidet, wird wissen, wie schwer es ist, wieder aus diesem Gedankenkarussell auszubrechen. Die oberste Devise daher: Ablenken, um gar nicht erst hinein zu geraten. Folgende Ideen bringen dich auf andere Gedanken:

  • Ein schweißtreibendes HIIT Cardio Workout: Hierbei fällt dir nicht nur das Atmen, sondern auch das Denken schwer. Zudem wirst du dich nach einer anschließenden heißen Dusche wie neu geboren fühlen und dankbar sein, deinem Körper etwas Gutes getan zu haben. Sport wirkt im Übrigen nachgewiesener Maßen gegen eine Angststörung.
  • Richtig gute Filme sehen: Überragende Filme fesseln und lassen keine anderen Gedanken zu. Diese Dramen oder alten Filme auf Netflix sind der perfekte Start. Aber auch diese Shows für einen Serienmarathon sind ideal. 
  • Meditation: Zugegeben, seine Gedanken beim Nichts tun und atmen wegzuschieben, erfordert einiges an Übung. Ein höheres Stadium an innerer Ruhe und Ausgeglichenheit kann jedoch kaum erreicht werden. Vor allem wenn vorab eine Hatha Yoga Einheit stattgefunden hat.
  • Sex: Egal ob dieser Tage ferngesteuert durch Sexting oder beim ausprobieren neuer Sexlocations in der Wohnung. Sex ist ideal, um das Stresslevel zu senken und sich abzulenken
  • Kultur erleben: Ja, das geht dieser Tage auch online von zu Hause aus. Begib dich beispielsweise auf eine Tour durch das MET.

5. Normalität vorgaukeln

Ein strukturierter Alltag ist für viele der letzte Rettungsanker. Nicht wenige setzen daher auf Listen in Corona Zeiten, um sich Ziele und Aufgaben für den Tag zu setzen. Viele Wege und Verpflichtungen fallen in diesen Zeiten weg, können jedoch durch andere Routinen ersetzt werden. Versuche, dir Normalität vorzugaukeln und weiterhin an deinen Routinen festzuhalten

Wie das geht? Stehe dennoch so auf wie immer. Triff dennoch deine Freunde, nur eben online. Mache dennoch an den Tagen Sport, die du sonst zum Workout Day erkoren hast. Iss regelmäßig und ausgewogen. Ausgehen geht auch zu Hause: Versuche dich an neuen Gerichten, kreiere Drinks und wenn gar nichts mehr geht, beginne das Backen.

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Mit Zuversicht in die Zukunft blicken

Du bist einsam und erfüllt von Angst? Versuche aus diesem Gefühl auszubrechen. Rufe Freunde oder deine Familie an. Wenn du kannst, gehe raus an die frische Luft und spaziere eine Runde. Biete anderen Menschen deine Hilfe an. Vielen hilft es, einer sinnvollen Aufgabe nachzugehen, um sich nicht im Gedankenkarussell zu verlieren.

Du kannst deinen Ängsten nicht entkommen und fühlst dich einsamer denn je? Dann zögere nicht, auch professionelle Beratungsgespräche zu suchen. Die Krankenkassen versuchen auf Hochtouren, digitale Psychotherapien zu ermöglichen. Bis dahin ist das Hilfetelefon der Deutschen Depressions Hilfe die beste Anlaufstelle.