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Wie gesund ist Kokosöl zum Braten?

Gesunde Alternative zu Butter oder unnachhaltige Fettbombe: Wie gesund ist Kokosöl zum Braten? Wir haben uns das exotische Fett genauer angesehen.

Kokosöl Kokosfett
Kann man Kokosöl bedenkenlos zum Braten verwenden? Foto: Getty Images/ Tanja Ivanova

Vor einigen Jahren erlebte Kokosöl einen regelrechten Shitstorm: Eine Uni-Professorin aus Freiburg bezeichnete das Fett aus der Kokosnuss als „reines Gift“. Ihr Vortrag, der bei YouTube zu sehen war, ging viral. Bis heute ist umstritten, wie (un)gesund Kokosöl wirklich ist. Fakt ist: Es kann vielseitig eingesetzt werden – ob im Haushalt oder als Beauty-Produkt. Doch wie gesund ist eigentlich Kokosöl zum Braten?

Kokosöl zum Braten: Was steckt drin?

Kokosöl wird aus dem frischen Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst und hat einen feinen Eigengeschmack und -geruch. Deshalb wird es auch als natives Kokosöl bezeichnet. Kokosfett, das auch als Plattenfett angeboten wird, wird aus den getrockneten Raspeln des Fruchtfleischs gewonnen. Dazu wird das Fruchtfleisch in Ölmühlen erhitzt und unter großem Druck gepresst. Durch Weiterverarbeitung entsteht ein weißes und geschmacksneutrales, festes Fett.

Kokosöl besteht zu 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Es enthält hauptsächlich mittelkettige Triglyceride und hat einen hohen Anteil an Laurinsäure. Außerdem sind andere mittelkettigen Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren, Aminosäuren, viel Vitamin B und E, Magnesium, Kalium, Kalzium und Phosphor sowie Selen enthalten. Die genaue Zusammensetzung variiert jedoch, da es sich um ein Naturprodukt handelt.

Kokosöl in den Haaren
Kokosöl wird gern als Beauty-Produkt, z.B. zur Haarpflege, verwendet. Foto: pixelshot via canva

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Kann man Kokosöl zum Braten verwenden?

Wegen seines hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren wird Kokosöl oft als „ungesund“ eingestuft. Beim Braten hat das Öl jedoch einen entscheidenden Vorteil. Denn: Je höher der Gehalt an gesättigten Fettsäuren ist, desto mehr Hitze verträgt das Öl.

Man spricht dabei vom sogenannten Rauchpunkt. Fängt ein Öl an, zu rauchen, wurde es zu stark erhitzt. Dabei können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in anderen Pflanzenölen enthalten sind, sind besonders instabil. Sie formen sich zu Transfetten um, die als krebserregend gelten.

Kokosöl hat einen besonders hohen Rauchpunkt von 240 Grad Celsius. Dadurch ist es extrem hitzebeständig und gut zum Braten geeignet. Ein weiterer Vorteil: Es spritzt nicht.

Nice to know: Verwende zum Braten auf keinen Fall Margarine oder fettarme Butter. Kaltgepresstes Olivenöl und Butter können bei niedrigen Temperaturen zum Braten genutzt werden.

Weiterlesen: Olivenöl, Rapsöl und mehr: Wann kommt welches Speiseöl zum Einsatz?

Wie gesund ist Kokosöl zum Braten wirklich?

Kokosöl kann also zum Braten genutzt werden. Doch ist es auch gesund? Schließlich enthält es viele gesättigte Fettsäuren. Die Antwort: Die Dosis macht das Gift. Wenn du hin und wieder Kokosöl zum Braten verwendest, ist das völlig unbedenklich. Als „gesund“ sollte es dennoch nicht eingestuft werden, wie die Verbraucherzentrale erklärt.

Zwar werben Anbieter mit positiven Gesundheitsversprechen, etwa, dass sich Kokosöl positiv auf die Blutfettwerte auswirke, Krebs vorbeugen und Bakterien, Viren und Pilze abwehren könne. Diese Health Claims sind jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher: „Raps-, Walnuss- und Olivenöl liefern mehr gesundheitlich günstigere Fette und sind preiswerter.“