Veröffentlicht inBody & Fitness

Kein Frühstück essen: Expertin erklärt, wie ungesund das ist

Viele behaupten, es sei ungesund, morgens kein Frühstück zu essen. Ist das wirklich so? Eine Ernährungsexpertin gibt Aufschluss.

Frau Frühstück
© Getty Images/Westend61

Gemütlich eine Tasse Kaffee trinken, dazu ein leckeres Müsli mit frischem Obst, ein köstlich belegtes Brötchen oder ein warmes Omelette genießen. Die Realität sieht meistens anders aus. Für viele ist es ganz normal, kein Frühstück zu essen oder die erste Mahlzeit des Tages unterwegs, auf der Arbeit oder sogar erst am Mittag zu sich zu nehmen. Doch wie ungesund ist es eigentlich, auf das Frühstück zu verzichten?

Kein Frühstück: Wie ungesund ist das?

Die Mehrheit der Deutschen verzichtet morgens aufs Frühstück. Das ergab eine Umfrage von yougov. Die Hälfte der Befragten trinkt morgens einen Kaffee, die 18- bis 24-Jährigen starten den Tag lieber mit einer Tasse Tee. Bei dieser Altersgruppe kam Müsli am Morgen besonders gut an. Dagegen frühstückten die Älteren eher Brotwaren mit Aufschnitt oder Marmelade. Nur 9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gar nichts essen.

Leben diese 9 Prozent nun deutlich ungesünder als der Rest, weil sie aufs Frühstück verzichten? Nein, sagt die Ernährungsexpertin und Food-Journalistin Maren Zimmermann. Dass Frühstück die wichtigste Mahlzeit sei, stimme einfach nicht. „Das ist absolut widerlegt. Man muss morgens nichts frühstücken!“, betont sie.

Ernährung sei etwas sehr Individuelles. Jeder müsse buchstäblich auf sein Bauchgefühl hören: „Das ist Typsache. Es gibt Menschen, die müssen morgens etwas essen, weil sie sonst nicht aus den Puschen kommen und das ihr Ritual ist. Dann ist das auch total in Ordnung. Aber wer morgens noch kein Frühstück mag, der sollte sich auch nichts reinzwingen.“

Klimaschädliche Lebensmittel
Ein Frühstück ist viele der perfekte Start in den Tag. (Photo: stockcreations/ Shutterstock)

Sollte man nicht frühstücken, wenn man abnehmen will?

Wer das Frühstück weglässt, folgt intuitiv dem Modell des Intervallfastens. „Bei dem 16:8-Modell (16 Stunden fasten, 8 Stunden essen) wird ja auch eine Mahlzeit ausgelassen – entweder das Abendessen oder eben das Frühstück. Dann wird auch erst mittags das erste Mal etwas zu sich genommen. Es spricht überhaupt nichts dagegen, die erste Mahlzeit mittags zu essen“, so die Expertin.

Doch ist es empfehlenswert, ganz auf das Frühstück zu verzichten, wenn man abnehmen will? Wie eine Studie gezeigt hat, kann ein ausgiebiges Frühstück sogar dazu beitragen, über den Tag verteilt weniger zu essen. In einem Experiment berichteten die Proband:innen, tagsüber weniger Hunger und Appetit gehabt zu haben, wenn sie morgens etwas gegessen hatten. Außerdem beuge das Frühstück Essanfällen und Heißhunger vor, so das Fazit der Wissenschaftler:innen.

Das sind andere gesunde Optionen

Viel wichtiger, so die Expertin, sei es, darauf zu achten, was man esse. Ein süßes Frühstück mit hellem Brötchen und Marmelade sättigt nur kurzfristig und treibt den Blutzuckerspiegel in die Höhe. Haferflocken mit Früchten und Joghurt halten dagegen länger satt und sind gesund.

Wenn du keine Haferflocken magst, musst du natürlich auch keine essen. Es gibt auch gesunde, herzhafte Optionen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Vollkornbrot mit Avocado und Ei? Die ungesättigten Fettsäuren der Avocado gepaart mit dem Eiweiß und dem Vollkorn hält dich lange satt. Hier findest du weitere gesunde Frühstücksideen.

Fazit: Du magst kein Frühstück? Macht nichts!

Die Behauptung, den Tag unbedingt mit einer Mahlzeit beginnen zu müssen, ist also definitiv widerlegt. Wenn morgens außer einem Tee oder Kaffee nichts runterbekommst, musste du dir keine Gedanken machen. Der Körper sagt ganz von allein, wann er hungrig ist. Unsere Expertin hat es deutlich gemacht: Zum Frühstück zwingen solltest du dich in jedem Fall nicht. Nicht zu frühstücken ist wirklich kein Problem!

crlnmyr