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Studie verrät: Wer wenig schläft, ist unglücklicher

Wer wenig schläft, schadet bekanntlich seiner Gesundheit. Forscher fanden jetzt heraus, dass Schlafentzug sogar unglücklich macht.

Wenig Schlaf schlägt aufs Gemüt
Wenig Schlaf kann laut einer neuen Studie auf die Stimmung schlagen. Foto: Unsplash/Ann Danilina /

Die Zahl stimmt nachdenklich: Etwa 80 % der Deutschen bekommen zu wenig Schlaf. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Weniger als 7 Stunden können sie sich jede Nacht ausruhen. Die Folge sind ernsthafte gesundheitliche Probleme. Wer zu wenig schläft, hat u.a. ein höheres Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall. Auch psychische Probleme können die Folge sein.

Aber nicht nur das: Wie die Psychologin Nancy Sin und ihr Team von der University of British Columbia in Kanada jetzt herausfanden, sind Menschen, die zu wenig schlafen, auch unglücklicher. Wie kann das sein?

Wenig Schlaf drückt auf die Stimmung

Die Wissenschaftler werteten die Stichproben von 2.000 Probanden aus, um zu untersuchen, wie sich die Schlafdauer auf die Reaktionen von positiven und negativen Situationen am nächsten Tag auswirkt.

Dabei entdeckten sie etwas Erstaunliches: Die Personen, die einen verkürzten oder gestörten Schlaf hatten, suchten deutlich weniger nach positiven Erlebnissen. Und damit nicht genug: Passierte etwas Positives, bemerkten sie es viel seltener oder konnten es nicht richtig genießen. 

„Wenn Menschen etwas Positives erleben, wie z.B. eine Umarmung bekommen oder Zeit in der Natur verbringen, fühlen sie sich an diesem Tag normalerweise glücklicher.“, sagte die Studienleiterin Nancy Sin. „Wir haben jedoch festgestellt, dass eine Person, die weniger als gewöhnlich schläft, durch ihre positiven Ereignisse weniger positive Emotionen hervorruft.“ Heißt: Wer wenig schläft, ist unglücklicher. 

Frau glücklich
Wer genug schläft, kann auch die kleinen Dinge des Lebens wertschätzen und ist generell glücklicher.(Photo: imago images/Westend61)

Wie Schlaf und Belohung zusammenhängen

Die Studienleiterin war selbst überrascht von den Ergebnissen: „Ich hatte erwartet, dass Schlafstörungen deutlich mehr zu mehr negativen Emotionen wie Wut, Traurigkeit oder Frustration führen, aber die größte Auswirkung hatte wenig Schlaf auf positive Emotionen.“

In Telefoninterviews gaben die Teilnehmer über 8 Tage lang zu Protokoll, wie viel Schlaf sie bekamen und was sie erlebten. Dabei stellte sich auch heraus, dass die Personen, die wenig Schlaf bekamen, größere Probleme damit hatten, bei Streit, Problemen im Privatleben oder Stress im Job ihre positive Stimmung aufrecht zu erhalten. 

Der Grund für die Nebenwirkung des Schlafentzugs erklärt die Psychologin so: 

Unsere Belohnungssysteme und unser Bestreben, positive Erfahrungen zu sammeln oder davon zu profitieren, hängen in der Regel stark mit dem Schlaf zusammen.– Dr. Nancy Sin

Wie man mit Schlaf glücklicher wird

Doch wie schafft man es, sich glücklich zu schlafen? Der Alltag macht es den Menschen immer schwerer, runterzukommen und ausreichend Erholung zu bekommen. Hinzu kommt, dass jeder Mensch ein ganz individuelles Schlafbedürfnis hat.

Für Nancy Sin liegt die Lösung darin, Gewohnheiten und Muster zu ändern, um mehr Ruhe zu finden. Wer z. B. die Arbeit mit nach Hause nimmt und spätnachts noch E-Mails beantwortet, kann sein Schlafmuster damit seine Erlebnisse negativ beeinflussen. Dabei sind positive Emotionen laut Dr. Sin wichtig für das Überleben. Durch sie kann der Mensch Ressourcen aufbauen, die er braucht, wenn er gestresst ist.

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