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„Ich habe Schmerzen.“ Karin Ritters letztes Interview vor ihrem Tod war eindeutig

Karin Ritter, das Familienoberhaupt Deutschlands „Nazifamilie“ ist am Wochenende gestorben. Sie berichtete SternTV kurz vor ihrem Tod von ihren Schmerzen.

Karin Ritter
Karin Ritter war starke Raucherin und hatte viele gesundheitliche Probleme. Foto: YouTube/SpiegelTV [m] /

Karin Ritter, das Familienoberhaupt der Ritter-Familie, ist am vergangenen Samstag verstorben. Bis heute ist die Todesursache nicht genau geklärt, so berichtet es RTL. Frau Ritter wurde nur 66 Jahre alt. Sie hatte seit Jahren über gesundheitliche Probleme geklagt  und war starke Kettenraucherin.

Karin Ritters letztes Interview vor ihrem Tod

Viele von uns sind mit der SternTV-Doku Reihe “Familie Ritter” aufgewachsen. Journalist:innen begleiteten Karin Ritter und ihre 3 Söhne und Nachbar:innen über einen Zeitraum von insgesamt gut 26 Jahren. 

Die Zuschauer:innen konnten mitverfolgen, wie die Jungs aufwuchsen, welche Lebenswege sie einschlugen und wem sie verkehrten. Aufgrund dieses sehr ausführlichen Schlüssellocheffekts ist die Familie im Netz vor allem als die “Nazifamilie aus Köthen” bekannt.

Am Mittwoch, den 03.02.2021, war die Familie Ritter erneut Thema der Sendung.  Steffen Hallaschka sprach in dem Zusammenhang davon, dass man über Verstorbene eigentlich nichts Schlechtes sagt, aber das falle bei den Ritters eben sehr schwer. Weiter sagte er, dass Karin „vermutlich nicht mal zu Lebzeiten bestritten hätte, dass man sie zurecht die Nazi-Oma nennt“. Karin Ritter war rechtsextrem durch und durch. Das machte die Reportage klar. 

SternTV war drei Monate vor ihrem Tod noch einmal in der Wohnung der alten Frau und filmte sie in einem gesundheitlich sehr angeschlagenen Zustand. Als man sie fragte, wie es ihr gehe, antwortete sie: „Nicht gut. Schmerzen in der Lunge.“ Wie gesagt: Sie war Kettenraucherin. Allerdings hatte sich Karin beim Arzt nun einen Krankenschein geholt.

Was passiert mit der Familie nach Karin Ritters Tod?

Schon seit der ersten Ausstrahlung der SternTV-Dokumentation war abzusehen, dass den drei Ritter-Söhnen keine rosige Zukunft bevorstehen würde. Anstatt sich Freunde in ihrer Siedlung zu suchen, verprügelten sie Nachbar:innen, zeigten mit neun Jahren bereits den Hiltergruß und nannten “Hooligan” und “Skinhead” als Antwort, wenn man sie nach ihrem Traumberuf fragte.

Karin ritter
Karin Ritter in ihrer Wohnung im Gespräch mit SternTV.(Photo: YouTube/SternTV [m])

Wie geht es Norman, Christopher & Andy heute?

Die drei Ritter-Söhne sind vor allem für gewaltvolle Übergriffe, Drogenkonsum, Verwahrlosung und Alkohol bekannt. Karin Ritter, ihre Mutter, schien aber dennoch immer diejenige zu sein, die die Jungs einigermaßen im Zaun hielt.

Andy Ritter: Eine lange Drogenkarriere verfolgt den Jüngsten der Ritter-Jungs. Wie auch seine Brüder hat er schon einige Male wegen Gewalt- und Drogendelikten im Gefängnis gesessen. Heute ist Andy aber draußen und einigermaßen wohlauf. Durch ein Interview aus dem Sommer 2020 entnehmen wir, dass Andy aber noch immer auf der Suche nach einem Job – auf dem Bau oder bei einem Fahrradhändler – ist.

Norman Ritter: Norman verfolgten bei der letzten Ausstrahlung der SternTV-Doku vor allem die Geister der Vergangenheit. Seine starke Alkoholabhängigkeit schränkten ihn körperlich so sehr ein, dass er sehr viel Zeit in der Wohnung seiner Mutter in der Obdachlosenunterkunft verbrachte, obwohl er in einer eigenen Wohnung, nur wenige Türen weiter, lebte. Er vermisste außerdem seine Kinder sehr. Da die SternTV-Doku eingestellt wurde, sind seither keine weiteren Informationen über Norman bekannt. 

Christopher Ritter: Christopher heißt heute mit Nachnamen Kaufmann. Das letzte Lebenszeichen von ihm stammt ebenfalls aus dem Jahr 2019. Damals lebte er mit seiner Mutter Karin zusammen in der Obdachlosenunterkunft. Er litzt unter einer ähnlich starken Alkoholabhängigkeit wie sein Bruder Norman, war aber körperlich noch nicht so eingeschränkt. Christopher gab SternTV gegenüber an, dass er unbedingt einen Entzug machen wolle. Er war sich sicher, dass sich alles fügen würde, wenn er nur nicht mehr alkoholabhängig sei. Seinen Worten folgten allerdings keine Taten, so SternTV.

Karin Ritters Tod ist ein harter Schlag für die Männer

Karin Ritter war ein großer Teil im Leben der Rittersöhne. In der SternTV-Doku kann man zwischen ihr und ihren Söhnen oft eine Art Hassliebe erkennen, die sich in schweren Beleidigungen aber dennoch Respekt widerspiegelt. Dass Karin nun tot ist, wird ihr Söhne sicher hart treffen. Auf YouTube wurden gestern bereits einige Nachrufe zu Karin Ritter hochgeladen, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Dort wird auch ausdrücklich darum gebeten, die Familie weiterhin in Ruhe zu lassen. 

Weder SternTV noch andere Journalist:innen sollten sich damit beschäftigen. Zuschauer:innen, die mit der Ritter Familie bei SternTV aufgewachsen sind, werden wahrscheinlich bitter enttäuscht sein zu hören, dass es nach Karins Tod wohl keine Nauauflage der Reportage geben wird.