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Hausarbeiten in der Uni schreiben: Diese 8 Fehler macht Jeder am Anfang

Hausarbeiten schreiben will gelernt sein. Beim Schreiben oder Quellen auswerten passieren oft typische Fehler. Wir zeigen dir unsere Tipps dagegen.

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Verabschiede dich von deinem "Multi Tasking" -Talent, denn mit Single Tasking kriegst du alles schneller und besser erledigt. Foto: IMAGO/Westend61

Hausarbeiten zu schreiben steht vor einem erstmal wie ein großer Felsen. Das hat auch damit zu tun, dass der wissenschaftliche Schreibstil ein sehr spezieller ist und du eine Menge an inhaltlichen und formalen Aspekten beachten musst.

Wir haben 8 Fehler für dich zusammengefasst, die immer am Anfang passieren können, aber wir haben auch eigene Tipps für dich, wie du sauber deine Hausarbeit auf die Beine stellst.

Hausarbeit schreiben: Eine gute Vorbereitung erleichtert die Arbeit

Bevor du damit beginnst, deine Hausarbeit zu schreiben, solltest du dir einen Überblick verschaffen. Dazu zählt auch, dir den Sinn und die Vorgaben vom wissenschaftlichen Arbeiten wieder in Erinnerung zu rufen. Dabei können folgende 8 Fehler passieren:

1. Fehler: späte Themensuche

Sofern dir kein Thema zugeordnet wird, solltest du frühzeitig damit beginnen, dir ein passendes zu suchen. Denn bereits während der Recherche wirst du merken, wie der aktuelle Forschungsstand aussieht und ob genügend Material vorliegt.

Nichts ist anstrengender, als wenn dir am Ende zu wenig Quellen vorliegen und deine Hausarbeit zu wenig Seiten aufweist. Außerdem wird dir bei einer ausgiebigen Recherche auffallen, wenn die Thematik zu komplex ist und deine Fragestellung noch weiter präzisiert werden muss.

Demzufolge musst du selbst die Entscheidung treffen, ob sich die Thematik für deine Hausarbeit eignet.

Hausarbeit schreiben: Das Thema ist die Basis für deine wissenschaftliche Arbeit. Foto: IMAGO / Westend61

wmn-Redaktionstipp: Wenn du noch auf der Suche nach einem geeigneten Thema bist, dann kannst du dich auf verschiedenen Seiten inspirieren lassen. Datenbanken wie die Thesiusdatenbank beinhalten unzählige Themenvorschläge für Hausarbeiten und Abschlussarbeiten.

2. Fehler: Nur digitale Quellen nutzen

Wenn du mit deiner Recherche beginnst, dann ist es naheliegend, erst einmal die Online-Literatur zu durchsuchen. Da die meisten Bücher in den Online-Portalen der Bibliotheken enthalten sind, stellt dies eine gute Möglichkeit dar, um dich einzulesen.

Doch um deine Recherche auszuweiten, empfiehlt es sich, sich auch die Fachzeitschriften genauer anzusehen. Meist befindet sich auf der Seite deiner Bibliothek ein Link zur Elektronischen Zeitschriftenbibliothek. Falls nicht, findest du eine Vielzahl an Artikeln auch über Google Scholar oder ResearchGate.

wmn-Redaktionstipp: Plane genügend Zeit ein, um verschiedene Arten von Quellen zu finden. Mit einer Mischung aus Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften wird deine Hausarbeit sicher überzeugen.

3. Fehler: formalen Aspekte nicht beachten

Werfe einen Blick in den Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten deiner Universität. Meistens findest du ein Merkblatt auf der Webseite deiner Fakultät. Insbesondere die Randabstände sowie die Schriftgröße und die Zeilenabstände sind entscheidend, sodass du sie von Beginn an einstellen solltest.

So vermeidest du, dass du am Ende zu viele oder zu wenige Seiten hast. Ähnliches gilt auch für deine Quellen und das Literaturverzeichnis. Beides von Beginn an ordentlich zu schreiben verhindert, dass du am Ende den Überblick verlierst und sich der eine oder andere Fehler einschleicht. Dabei beachte: Wie du deine Hausarbeit schreiben und formatieren sollst, ist meistens von Universität zu Universität unterschiedlich.

wmn-Redaktionstipp: Gedanken wie “Ich schreibe die Quelle erst einmal halb hin, ich kann das ja später noch ordentlich schreiben”, kennen wir in der Redaktion auch verdammt gut. Jedoch auch das Chaos, das dadurch entstehen kann.

Plötzlich lässt sich die Quelle nicht mehr wiederfinden, das Entstehungsjahr ist verrutscht oder der im Text zitierte Autor aus einem großen Sammelband lässt sich in keinem der Sammelbänder mehr wiederfinden…daher empfehlen wir dir, die Quellen direkt ordentlich anzugeben – dir wird eine Menge Prüfungsstress dadurch erspart bleiben.

4. Fehler: kein roter Faden 

Achte in deiner Seminararbeit auf den roten Faden und auf eine stringente Argumentationsweise. Als kleine Hilfestellung kannst du dich dabei am Inhaltsverzeichnis orientieren.

Wichtig ist: Das Thema deiner Arbeit sowie deine Forschungsfrage müssen sich wie ein roter Faden durch deine gesamte Hausarbeit ziehen. Kann dein Professor deine Gedankengänge nicht nachvollziehen, dann wird sich das am Ende negativ auf deine Note auswirken.

Es sollte sich ein roter Faden durch deine gesamte Hausarbeit ziehen.

wmn-Redaktionstipp: Bevor du mit dem Schreiben deiner Hausarbeit beginnst, erstelle ein provisorisches Inhaltsverzeichnis und versuche dir vorzustellen, was du unter den einzelnen Kapiteln erläutern möchtest. Anschließend kannst du dich gezielt auf die Suche nach Literatur machen, die diese Aspekte aufgreift.

Sobald du ein Kapitel fertig hast, solltest du dir noch einmal die Zeit nehmen und darüber nachdenken, ob wirklich alle wichtige Fakten darin enthalten sind und ob das Kapitel an dieser Stelle sinnvoll ist.

5. Fehler: alles alleine machen

So traurig es auch klingt, du schreibst deine Hausarbeit nicht für dich selbst, sondern nur für jemand anderen. Und genau der wird deine Arbeit auf Basis von festgelegten Kriterien bewerten. Das bedeutet: Ohren auf im Seminar. Hier wird dein Professor alle wichtigen formalen Aspekte und die Erwartungshaltung an die Hausarbeit bekannt geben.

Außerdem solltest du die Zeit nutzen, um so viele Fragen wie möglich zu stellen. Das wird deine Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt erleichtern. Gleiches gilt auch, wenn du mit dem Schreiben deiner Hausarbeit schon begonnen hast und Fragen aufkommen. 

wmn-Redaktionstipp: Scheue dich nicht davor, einmal zu viel nachzufragen. So kannst du deinen Professor an deinen Gedankengängen teilhaben lassen. Außerdem wird er dir hilfreiche Tipps geben und den einen oder anderen versteckten Hinweis, wenn du auf dem falschen Weg bist.

6. Fehler: kein ruhiger Ort

Eine Hausarbeit zu schreiben, ist ein Prozess. Du wirst dir also immer wieder Gedanken darüber machen, wie du die Thematik aufbaust, welches Kapitel noch nicht an der richtigen Stelle ist oder welcher Satz noch nicht ausreichend gut formuliert ist. Daher solltest du dir zum Schreiben einen ruhigen Ort suchen, an dem du nicht gestört wirst und deinen Gedanken freien Lauf lassen kannst.

wmn-Redaktionstipp: Grundsätzlich bieten sich Bibliotheken oder Cafés dafür besonders gut an. In Zeiten wie diesen ist das jedoch gar nicht so einfach. Dennoch gibt es ein paar schöne Orte, an denen du dich gut konzentrieren kannst.

Sofern es nicht zu kalt ist, empfehlen wir dir ein schönes Plätzchen auf dem Balkon oder im nächstgelegenen Park. Bei kälteren Temperaturen, kannst du dich mit der/dem einen oder anderen Freund:in zusammen tun, die ebenfalls Lernen müssen.

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Eine Schreibblockade ist eines der typischsten Dinge, die kurz vor dem Schreiben passieren können. Foto: IMAGO/Addictive Stock

7. Fehler: Schreibblockade

Du feilst stundenlang an einem Absatz oder sitzt vor der leeren Seite? Dann schreibe erst mal drauf los und redigiere am Schluss. Der Gedanke daran, dass alles perfekt werden muss, kann dich hemmen und verhindert, dass du gut voran kommst.

wmn-Redaktionstipp: Nimm dir nicht zu viel vor. Das wird dir am Ende das Gefühl geben, nur wenig geschafft zu haben. Setze dir stattdessen kleine Ziele. So wirst du anschließend das Gefühl haben, produktiv gewesen zu sein.

Außerdem solltest du die Pausen nicht vergessen und dir am Ende des Tages etwas schönes vornehmen, das wird dich zusätzlich motivieren und Frustration vermeiden.

Wenn dich dein Studium jedoch zunehmend überfordert, dann kann es auch genau das Richtige sein, dein Studium abzubrechen und etwas anzufangen, das dich wirklich interessiert.

8. Fehler: fehlende Struktur

Manchmal kann es egal sein, wie viele Ideen du in deinem Kopf zu deiner Hausarbeit hast und wie viele Quellen du schon bereitgelegt hast. Du musst deine Gedanken sortieren können, denn sonst verläuft sich alles und die fertige Arbeit hat kaum Struktur. Deshalb solltest du dir schon fast genauso früh wie dein Thema die zeitliche Umsetzung dieser überlegen.

wmn-Redaktionstipp: Versuche, schon einmal zu planen, wie lange du für die Hausarbeit voraussichtlich brauchen wirst. Demnach kannst du jedem deiner Arbeitsschritte einen oder mehrere Tage zuordnen.

Beispielsweise kannst du dir vornehmen, dich die ersten fünf Tage nur mit den Quellen zu beschäftigen. Das bedeutet viel lesen, Notizen machen, Informationen filtern und in den Kontext deiner Arbeit bringen. Meistens kommt es beim Lesen auch vor, dass sich noch weitere Fragen zu dem Hauptthema deiner Arbeit ergänzen oder das Thema komplett in eine andere Richtung geht. Das ist auch gar nicht schlimm, es sollte jedoch trotzdem die Struktur erhalten bleiben.

Die Informationen aus den Quellen zu entnehmen und zusammenfassen ist meistens der aufwändigste Teil, weil du ja damit das Grundgerüst deiner Arbeit baust. Wenn du das geschafft hast, geht es eigentlich nur noch darum, das Gesammelte auf Papier zu bringen. Das solltest du jedoch nicht unterschätzen, weil da vor allem deine Ausdrucksweise eine wichtige Rolle spielt. Ich würde dir also empfehlen, mindestens genauso viele Tage für das Schreiben deiner Hausarbeit einzuplanen wie das Quellen auswerten.

Fazit: Eine Hausarbeit zu schreiben, ist ein Prozess

Eine gute Vorbereitung wird dir dabei helfen, schneller voranzukommen und nicht den Überblick zu verlieren. Falls du doch in Zeitnot gerätst, dann versuche die Nerven zu behalten und durchzuatmen. Aus Erfahrung können wir sagen: Du wirst in den allermeisten Fällen rechtzeitig fertig werden und am Ende feststellen, wie gut deine doch Hausarbeit geworden ist – trotz des einen oder anderen kleinen Nervenzusammenbruchs, des Zeitdrucks und der zwischenzeitlichen Planlosigkeit.

Dir steht ein Uniabschluss während Corona bevor? Keine Sorge, denn fast jeder Plan lässt sich auch während der Pandemie umsetzen.