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„Armselig“: Corona-Leugner greifen Journalisten in Live-Übertragung an

Unglaublich: Mitten in einer Live-Schalte wurde ein Journalist des Nachrichtensenders „Welt“ von Corona-Leugnern angegriffen. Die Männer waren keine Unbekannten …

Während Michael Wüllenweber sprach, wurde der TV-Reporter von Corona-Leugnern angegriffen. Foto: Screenshot Welt

Wer diese Szenen am Montagabend live am Bildschirm mitverfolgt haben sollte, dürfte sich eher wie in einem schlechten Film statt wie in einer Live-Übertragung gefühlt haben. Denn mitten in der Schalte des TV-Senders Welt zum Impfgipfel wurde der Reporter Michael Wüllenweber von Corona-Leugnern attackiert – ohne Maske und Abstand.

Corona-Leugner waren keine Unbekannten

Laut einer Mitteilung der Welt soll es sich um insgesamt fünf Personen gehandelt haben. Demnach hätten diese die Security bedrängt, um sich dann bis auf wenige Zentimeter neben Wüllenweber zu stellen und ihm dann das Mikrofon zu entreißen. Der TV-Reporter brach die Schalte daraufhin direkt ab.

Bei den Männern soll es sich laut dem Mediendienst DWDL nicht um Unbekannte handeln. Darunter seien zum einen Björn Winter gewesen, der mit dem Namen Björn Banane als Schlagersänger in Erscheinung tritt. Und zum anderen Thomas Brauner, der als Busfahrer Kinder dazu genötigt haben soll, ihre Masken abzusetzen. „Beide sind in der Vergangenheit bereits dadurch aufgefallen, das Coronavirus zu leugnen,“ so das Magazin.

Angriff der Corona-Leugner entsetzt Medien & Politik

„Diese Aktionen sind sowohl Angriffe auf die Pressefreiheit als auch auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Journalisten“, erklärte Welt-Sprecherin Kristina Faßler gegenüber DWDL. „Seit 14 Monaten berichten wir über alle Facetten der Pandemie. Diverse Meinungen und Erkenntnisse haben in unserer werktäglich 14-stündigen Berichterstattung großen Raum, so dass sich Zuschauer:innen ihre eigenen Meinung bilden können. Die Behinderung der journalistischen Arbeit, wie sie gestern wieder einmal passiert ist, ist einfach nur armselig.“

Auch die Bundesregierung kritisierte den Angriff scharf. „Wer Journalisten angreift, um sie genau in diesen grundgesetzlichen Rechten, die sie haben, zu beeinträchtigen, der stellt sich damit klar außerhalb unseres Rechtsstaats,“ sagte Regierungssprecher Steffen Seibert laut Welt. „Journalismus muss in Deutschland ohne Angst ausgeübt werden können. Presseberichterstattung darf nicht erschwert und nicht unmöglich gemacht werden.“ Solche Angriffe seien nicht zu tolerieren.

Was droht den Corona-Leugnern nun?

Laut Welt nahm die Polizei noch die Personalien der Störer auf. Vier von ihnen wurden vorläufig festgenommen. Zusätzlich wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung eingeleitet. Verletzte gab es nicht. Laut Welt solle Anzeige erstattet werden.

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