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Also doch: Söder hält Impfpflicht für möglich!

Lange Zeit wurde versichert, dass es keine Impflicht in Deutschland geben soll. Jetzt hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder diese für bestimmte Teile der Bevölkerung aber doch für denkbar.

Bayerm Corona Regeln
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bringt nun doch die Impfpflicht ins Spiel. Foto: Pool/ getty images / getty images

„Es wird keine Impfpflicht geben!“, betonte Gesundheitsminister Jens Spahn in den letzten Monaten immer wieder. Das sei weder geplant noch nötig. Jetzt aber scheint genau dieses Tabu doch gebrochen zu werden. Zumindest hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Impfpflicht für bestimmte Teile der Bevölkerung in Erwägung gezogen. Was dahinter steckt, verraten wir hier.

Impfpflicht? Nein, doch!

Ausgerechnet die, die zuerst dran sind, zeigen sich bei der Corona-Impfung besonders zurückhaltend. So wollen sich nur 73 Prozent der Ärzte und knapp 50 Prozent der Pfleger impfen lassen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).

Mehr dazu liest du hier: Aus diesen zwei Gründen will sich medizinisches Personal nicht impfen lassen.

Eine Gruppe sei besonders skeptisch gegenüber eine Corona-Impfung: „Unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen gibt es eine zu hohe Impfverweigerung“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Interview mit der Südddeutschen Zeitung. Deshalb solle der Deutsche Ethikrat Vorschläge machen, „ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre“, so der CSU-Chef.

Also was denn nun? Nach dem vehementen Nein des Gesundheitsministers klingt Söder so, als wäre die Impfpflicht doch kein Tabu mehr. Zumindest hat Bayerns Ministerpräsident deutlich gemacht, dass er eine berufsbezogene Impfpflicht für denkbar hält.

Im Video erklärt Kanzlerin Merkel, was passiert, wenn sich die Mehrheit nicht impfen lässt.

Bald nur noch Reisen für Geimpfte

Auch der Ethikrat hält eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie die der Pflegeberufe für möglich. Das sagte der Medizinethiker und Ethikrat-Mitglied Wolfgang Henn in der Heilbronner Stimme.

Doch damit nicht genug. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass bereits Geimpfte in den nächsten Monaten von Vorteilen profitieren könnten. Wie die Nachrichtenagentur epd meldet, könnten Geimpfte und Covid-19-Genesene nach einer Rückkehr aus Risikogebieten von der Test- und Quarantänepflicht befreit werden. Das sieht zumindest die noch nicht vom Bundeskabinett beschlossene Musterquarantäneverordnung im Entwurf vor.

Auch der Besuch eines Cafés, Restaurants oder Supermarkts könnte für Geimpfte bald wieder möglich sein. Das betont auch Wolfgang Henn. Im Ausland gebe es bereits Airlines, die nur noch geimpfte Passagiere mitnehmen wollen. „Privatrechtlich wird es aber auch bei uns Spielräume geben“, sagte er. So könne zum Beispiel der Inhaber eines Fitnessstudios gute Gründe haben, um nur noch Gäste mit Impfnachweis reinzulassen.

Doch was bedeutet das für uns? Kann der Arbeitgeber uns zu einer Corona-Impfung zwingen? Hier gibts die Antwort. Und: Alkohol und eine Corona-Impfung ist keine gute Kombination. Experten warnen jetzt davor, vor und nach der Injektion etwas zu trinken. Wir erklären, warum.

crlnmyr