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Viel zu teuer – Spahn fordert Abschaffung der Rente mit 63

In Deutschland gehen immer mehr Menschen mit 63 in Rente. Ein Umstand, der Unionsfraktionsvize Jens Spahn ein Dorn im Auge ist. Angesichts des Fachkräftemangels fordert er nun die sofortige Abschaffung der Rente mit 63. Alle Details.

Jens Spahn im Deutschen Bundestag.
© IMAGO/Future Image

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Bis 67 Jahren hart arbeiten? Für viele Menschen in Deutschland kommt das offensichtlich nicht in Frage. So plant nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov ein Drittel der Deutschen schon vor dem offiziellen Renteneintrittsalter in den Ruhestand zu gehen. Ein Trend, der Unionsfraktionsvize Jens Spahn zunehmend Sorgen bereitet. Schließlich fehlen die Fachkräfte, die früher in Rente gehen, auf dem Arbeitsmarkt. Aus diesem Grund sprach sich der CDU-Politiker für die sofortige Abschaffung der Rente mit 63 aus. Stattdessen soll diese Leistung greifen. 

„Setzt die falschen Anreize“ – Spahn fordert sofortiges Ende der Rente mit 63

Die Frührente gewinnt in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Gemäß den neuesten Zahlen der aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov beabsichtigen 32 Prozent der erwerbstätigen Personen, vor dem gesetzlichen Rentenalter in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Ein Trend, der Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland große Sorgen bereitet. 

Aus diesem Grund fordert er ein sofortiges Ende der Rente mit 63 gefordert. „Die Rente mit 63 kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize„, sagte der CDU-Politiker der „Bild am Sonntag“. „Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden.“ In den Augen des Politikers fehlen die Fachkräfte, die von der Frührente Gebrauch gemacht haben, am Arbeitsmarkt nun „bitterlich“.

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Rente mit 72? CDU will Rentenalter an Lebenserwartung koppeln

Die Umstrukturierung der Rente scheint in der CDU ein aktuell sehr relevantes Thema zu sein. So hat sich vergangene Woche auch Carsten Linnemann (CDU) über das zukünftige Aussehen der Rente in Deutschland geäußert. Damit die Rente in Deutschland gesichert ist, fordert der Programmverantwortliche der CDU den Renteneintritt an die Lebenserwartung zu koppeln. Damit wäre der Ruhestand erst mit 70 oder 72 möglich.

Des Weiteren wünscht sich die CDU laut Linnemann eine verstärkte Unterstützung für Menschen mit Erwerbsminderung und plant die Einführung einer sogenannten Aktivrente.“Jeder, der das gesetzliche Renteneintrittsalter erreicht, darf steuerfrei bis zu einem gewissen Betrag hinzuverdienen. Damit werden wir perspektivisch Hunderttausende Menschen haben, die länger arbeiten. Das ist meine Überzeugung“, sagt Linnemann in der Talkshow von Markus Lanz.

Gleichzeitig setzt sich die CDU für eine individuelle private Rentenversicherung für alle ein, wobei Menschen mit geringem Einkommen staatliche Unterstützung erhalten sollen.

SPD kritisiert die Pläne der CDU

Die Überlegungen der CDU scheinen der SPD gar nicht zu gefallen. So kritisiert SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters scharf. „Eine Rente mit 72, wie sie vom CDU-Programmverantwortlichen Carsten Linnemann jetzt vorgeschlagen wird, ist ein respektloser Angriff auf langjährig Beschäftigte in Deutschland„, sagte Kühnert am Freitag dem Portal web.de News.

Seine Pläne, um die Rente in Deutschland langfristig zu sichern, sehen ganz anders aus. „Wir haben im Land zwei Millionen unbesetzte Arbeitsstellen. Wenn wir die künftig wieder besetzen, würden wir, was die Rente angeht, sogar noch deutlich besser dastehen“, sagte Kühnert. Der SPD-Politiker nannte die Einwanderung zusätzlicher Arbeitskräfte und die „Befreiung von Frauen aus der Zwangsteilzeit“ als wichtige Maßnahmen, um das Problem anzugehen.

Quellen: Tagesspiegel, Bild am Sonntag, Der Spiegel und web.de