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Kleidergrößen für Frauen: Warum passen uns ständig unterschiedliche Größen?

Hast du dich schonmal gefragt, warum du bei H&M Größe L und bei Zara Größe M brauchst? Deshalb sind Kleidergrößen für Frauen nie gleich.

Umkleidekabine
© olly - stock.adobe.com

Durchgescheuert? So verhinderst du, dass deine Jeans an den Oberschenkeln reißt

Jeans sind leider nicht unkaputtbar. Super ärgerlich ist es, wenn die Hose im Bereich der Oberschenkel aufscheuert und reißt. Falls du das Problem kennst, gibt es eine gute Nachricht. Mit ein paar simplen Tricks, kannst du diesen Reibungslöchern vorbeugen. Neugierig? Hier kommen Tipps.

Die Differenz der Kleidergrößen für Frauen zwischen verschiedenen Geschäften scheint unaufhörlich zu sein. Eine 38 könnte in einem Laden optimal sitzen, während man in einem anderen Laden vielleicht eine 42 benötigt. Die Inkonsistenz, Unvorhersehbarkeit und Unstimmigkeit in Bezug auf die Größenvariation bei Damenbekleidung lässt sich auf diverse Einflussfaktoren zurückführen, die wir in diesem Beitrag näher erläutern werden.

Kleidergrößen für Frauen: Wir bilden uns das nicht ein, versprochen!

Bestimmt haben Sie schon einmal erlebt, wie Sie in einen Laden gehen und mehrere Kleidungsstücke zur Anprobe mit in die Umkleidekabine nehmen. Ein Oberteil passt perfekt in Größe M, während ein anderes entweder nur in XL oder sogar XS richtig sitzt. Stellen Sie sich vor, ob wir uns diese unterschiedlichen Größen nur einbilden? Die Influencerin Bel illustriert dieses Phänomen an verschiedenen Jeans desselben Herstellers. Trotz gleicher Bestellung in derselben Größe sitzen alle Jeans unterschiedlich. Was könnte dafür die Ursache sein?

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Sind variierende Kleidergrößen für Frauen von den Unternehmen gewollt?

Es ist schon häufiger passiert, dass ich eine schwarze Jeans gekauft hab, die perfekt passen. Die blaue wiederum war dann eng, obwohl es dasselbe Modell war. Das Portal Chip hat auch berichtet, dass die Größenunterschiede zwischen Modemarken extrem schwanken.

Manche Marken pflegen ihr Image über ihre Kunden. Soll die Kleidung bevorzugt von zierlichen, kleinen Frauen getragen werden, fallen die Größen dementsprechend klein aus, schreibt Chip. Belege gibt es dafür zwar nicht, dennoch ist es nicht sonderlich abwegig.

Kleidergrößen für Frauen: Sie sind ein frustrierendes Mysterium

2017 hat auch die Britin Lowri Byrne einen Shitstorm auf den Modegigant H&M ausgelöst – wegen dessen Kleidergrößen für Frauen: Die damals 22-Jährige trug normalerweise eine Europäische 38 und scheiterte in der Umkleidekabine an einem Kleid in Größe 42. Das dazugehörige Facebook-Foto ging viral und brachte H&M, aber auch andere Modemarken in Erklärungsnot. Wie kann es sein, dass eine junge Frau „Komplexe wegen meines satten Mom-Bodies“ – wie Byrne unter dem Foto schrieb – entwickelt, weil sie mit einem Durchschnittskörper keine passenden Klamotten mehr findet?

Lesetipp: Du hast schon länger keine Lust mehr auf H&M um Co.? Hier findest du tolle Alternativen für Skandi-Mode-Shops.

Frau Laden shoppen Kleid
Vielen Frauen passt ihre gewohnte Größe nicht mehr. Foto: getty images/ Ol'ga Efimova / EyeEm

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So haben sich Kleidergrößen für Frauen entwickelt

Wer entscheidet eigentlich, wie groß oder klein eine europäische 38 ist? Und bilde ich mir das nur ein, oder fiel die 38 früher mal deutlich größer aus als heute? Müsste das nicht irgendwo festgelegt sein? Schauen wir uns zum besseren Verständnis einmal die Geschichte der Konfektionsgrößen an.

Mit der fortschreitenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert verlagerte sich die Kleidungsproduktion von der Heimarbeit für die eigene Familie in maschinell unterstütze Fabriken. Das erste Warenhaus in Paris Le Bon Marché öffnete 1852 und brachte eine Reihe von Veränderungen mit sich: Kleidung konnte nun anprobiert werden, hatte einen Festpreis und wurde in feste Konfektionsgrößen eingeteilt.

Kleidergrößen für Frauen wachsen (oder schrumpfen) mit der Zeit

Dass sich die Kleidergrößen für Frauen verändern, ist kein reines Phänomen der Moderne. Seit der Festlegung der Konfektionsgrößen haben sich diese schon oft geändert. Das lag zum einen an der zeitgenössischen Mode und zum anderen an der Veränderung des weiblichen Körpers. Im Vergleich zu 1980 bringen wir heute durchschnittlich fünf Kilo mehr auf die Waage.

Auch die Techniken zur Körpermessung sind deutlich ausgetüftelter als früher. Seit 2007 werden Messungen mit Laser-Ganzkörper-Scannern als Grundlage für die Konfektionsberechnung der Kleidungsfirmen genutzt. Aber wieso sind die Kleidergrößen für Frauen dann von Marke zu Marke so unterschiedlich? Und wieso scheinen die Standardgrößen heute kleiner, obwohl wir „größer und breiter“ geworden sind?

Kleidergrößen für Frauen
Kleidergröße ist oft nicht gleich Kleidergröße. Foto: Pexels/ Ksenia Chernaya

Deshalb sind die Kleidergrößen für Frauen so unterschiedlich

Es gibt mehrere Gründe, warum wir immer und immer wieder frustriert in der Umkleidekabine stehen. Da wären zum einen wirtschaftliche Faktoren: Körpermaße hängen nicht nur vom Gewicht einer Person ab, sondern auch von ihrem Alter. Da spielt die Körpergröße eine Rolle und die Veränderungen der Proportionen. Große Firmen sind eher auf ein junges Publikum ausgerichtet und orientieren sich demnach an deren durchschnittlichen Körpermaßen.

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Größen sind in vielen Ländern unterschiedlich

Das Gleiche gilt für regionale Unterschiede im Körperbau. Zum Beispiel sind europäische Frauen im Vergleich zu Frauen aus dem asiatischen Raum oft größer und weniger zierlich. Wer seine Kleidung auf der ganzen Welt anbietet, kann diese Unterschiede mit Standardgrößen kaum abdecken. Um Kosten zu sparen, produzieren große Firmen wie H&M deshalb Doppelgrößen (also XS, S, M, L, XL usw.), in denen sich alle Größen von 34 bis 60 verstecken. Durch diese Verzerrung passt man oft in eine kleinere Größe, was bei nummerischer Größenbezeichnung wiederum zu Frust führt, weil da die 38 plötzlich zu klein ist.

Gerade in der Zeit des Online-Shoppings bestellen viele von uns ihre Kleidung online. Die Größen fallen in vielen Ländern durch regionale Unterschiede anders aus, sie werden auch generell anders nummeriert. Zum Beispiel ist eine italienische Größe 42 bei uns eine 36. Am besten ist es also, die Größentabelle von jedem Shop anzuschauen und sich selbst auszumessen.

Wie berechnest du deine korrekte Konfektionsgröße?

In der Regel werden die Kleidergrößen für Frauen nach folgender Formel angegeben: Konfektionsgröße = Brustumfang geteilt durch zwei minus sechs Zentimeter. Beispiel: 88 cm/2 = 44-6 = Konfektionsgröße 38. Die Normalgrößen (32–44) für Frauen setzen eine Körpergröße von 164 bis 170 cm voraus. Verbindlich ist diese Art der Berechnung aber nicht und deshalb variieren die Konfektionsgrößen von Hersteller zu Hersteller.

Konfektionsgrößen sagen nichts über dein Gewicht aus

Der Grund, warum mir und Lowri Bryne im einen Laden eine 38 passt und im nächsten wieder nicht, ist also zum einen, dass es keine verpflichtende Norm in der Konfektionsberechnung gibt. Zum anderen allerdings auch, dass sich vor allem große Modeketten auf eine junge Zielgruppe fokussieren und deshalb tendenziell kleine Größen anbieten. Wir sind also nicht zu dick, sondern höchstens zu alt. Juhu.

Auf Nummer sicher gehst du bei kleinen Firmen, die nicht in weltweiter Massenproduktion herstellen, sondern auf europäische (und realitätsnahe) Körpermaße genormt sind. Eine Liste solcher Brands, die außerdem eco und bezahlbar sind, findest du hier. Zudem liest du im Interview mit Snag-Gründerin Brie Read, warum eine breite Auswahl an Konfektionsgrößen so wichtig ist – nicht nur für eine gute Passform, sondern auch für deine Psyche.