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Giftköder für Hunde: Was harmlos aussieht, kann tödlich enden

Leider sind Giftköder für Hunde keine unbegründete Angst von Hundebesitzer:innen. Wir erklären dir alles, was du zu diesem Thema wissen musst.

Frau geht Gassi
© freemixer / getty images via canva

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Als ich meinen Hund bekommen habe, war ich mir sicher, dass wir kein Problem mit Giftködern haben würden. Schließlich lebten wir in einem Bezirk, der nicht unbedingt für Verbrechen und Tierhasser:innen bekannt war. Jetzt, zwei Jahre nachdem mein Hund bei uns eingezogen ist, weiß ich, dass ich komplett blauäugig an die Sache herangegangen bin. Denn: Giftköder für Hunde gibt es (leider) überall – und das musste ich mit meinem Hund schon am eigenen Leib erfahren. Umso wichtiger ist es, zu wissen, worauf man in diesem Zusammenhang achten muss. Ich erkläre dir alles, was du zu diesem Thema wissen musst.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Was genau sind Giftköder für Hunde?

Giftköder für Hunde sind (meistens) mit Gift oder verletzenden Gegenständen präparierte Leckerlis bzw. Wurst- oder Fleischbrocken, die auf Wiesen, in Parks und weiteren öffentlichen Orten platziert werden, um den Hunden auf qualvolle Art und Weise das Leben zu nehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Anzahl an Hunden zugenommen, da man Zeit hatte und sich nach einem Gefährten gesehnt hat. Dementsprechend nahmen aber auch die Tierhasser:innen zu, denen die Hunde und ihre Hinterlassenschaften ein Dorn im Auge waren.

Es ist nicht klar, warum Menschen Dinge auslegen, die einen unschuldigen Hund töten könnten. Im Endeffekt ist der Mensch dafür verantwortlich, die Hinterlassenschaften des Vierbeiners wegzuräumen – der Hund ist dazu nicht fähig. Während in manchen Ländern Köder ausgelegt werden, um eine Überzahl an Füchsen, Ratten oder anderen Tieren zu minimieren, ist hier nur eins im Vordergrund: Hass.

Welche Arten von Giftködern für Hunde gibt es & wie erkenne ich sie?

Grob kann man zwischen zwei verschiedenen Arten von Giftködern für Hunde ausgehen. Zum einen gibt es die, welche mit Rasierklingen, Nadeln, Glasscherben oder auch Metallteilchen präpariert werden und das Innere des Hundes sehr verletzen können. Zum anderen gibt es Giftköder, welche extra mit diversen Giftarten wie Rattengift hergestellt werden und die Hunde innerlich verbluten lassen oder andere irreparable Schäden anrichten.

Natürlich gibt es noch weitere Giftköder, allerdings sind diese die häufigsten, die man in der Stadt (und natürlich auch auf dem Land) antreffen kann. In der Regel werden sie dort ausgelegt, wo sich viele Hunde aufhalten – Hundewiesen, bekannte Gassi-Strecken oder auch mitten im Wald. Entdeckst du irgendwo Brotstücke, Wurst, Fleisch oder Hackfleischbällchen, ziehe deinen Hund am besten sofort weg.

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Bei manchen Giftködern für Hunde ist es offensichtlich, dass sie mit Gegenständen präpariert wurden. Bei verschiedenen Giften ist es allerdings schwieriger zu erkennen, ob es sich um etwas Gefährliches handelt oder nicht. Das Gift kann die Form von Körpern, Tabletten oder auch Pellets haben. Allerdings ist zum Beispiel Rattengift oft auffällig gefärbt. Auch weiße Punkte sind möglich, die du dann in dem Fleischbrocken erkennen könntest.

Wie machen sich Giftköder bei Hunden bemerkbar?

Die Symptome einer Vergiftung oder des Fressens eines Giftköders sind abhängig davon, was dein Vierbeiner gefressen hat. Allgemeine Anzeichen für Vergiftung können allerdings starkes Hecheln oder Erbrechen sein. Außerdem zählen dazu blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen, plötzliche Teilnahmslosigkeit, starke weißliche Speichelbildung und/oder Bewusstseinsstörungen.

Bei scharfen Gegenständen, die dein Hund verschluckt haben könnte, könnte er auch ein Winseln eintreten oder ein Zeigen von Schmerzen sowie Blut im Maulbereich. Beim Rattengift sieht das ein wenig anders aus, denn hier verblutet dein Hund innerlich innerhalb von einer Woche oder 14 Tage. Die Symptome zeigen sich also nicht sofort – und das ist das tückische, denn bei einer Vergiftung zählt jede Sekunde.

Trauriger Hund
Wenn dein Hund sich anders verhält, solltest du überlegen, ob er vielleicht einen Giftköder für Hunde gefressen hat. Foto: Maria Korneeva / getty images via canva

Unter anderem können bei einer Aufnahme von Rattengift die folgenden Symptome auftreten:

  • Erbrechen
  • Müdigkeit
  • niedrige Körpertemperatur
  • blutiger Durchfall
  • Blutungen aus den Schleimhäuten und/oder Körperöffnungen

Was sollte man tun, wenn der Hund einen Giftköder gefressen hat?

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund einen Giftköder gefressen hat, heißt es zuallererst: Ruhe bewahren. Natürlich hast du Angst um deinen Vierbeiner und möchtest ihm so schnell helfen, wie es geht. Deshalb gilt: Solltest du allein nur den Verdacht haben, dass dein Vierbeiner etwas Giftiges oder Gefährliches gefressen hat, gehe sofort zum Tierarzt oder zur Tierärztin. Je schneller du dir medizinische Hilfe holst, desto besser, denn dann kann noch viel für deinen Vierbeiner getan werden.

Meistens wird beim Tierarzt bei einem Vergiftungsverdacht erst einmal darauf gesetzt, deinen Hund erbrechen zu lassen. Dadurch kommen die giften Stoffe aus dem Körper deines Vierbeiners, wenn sie nicht schon im Blut angekommen sind. Deshalb: jede Sekunde zählt. Lasse ihn aber niemals selbst übergeben! Sollte dein Hund etwas Scharfkantiges gegessen haben, kann dies alles noch schlimmer machen.

Wie kannst du Giftköder bei Hunden vorbeugen?

Indem du das tust, was du eh gerade schon tust: dich zu informieren und dich mit dem Thema befassen. So schärfst du dein Bewusstsein und minimierst die Gefahr, dass dein Hund gefährliche Dinge frisst. Achte bei Spaziergängen besonders auf deinen Vierbeiner, denn es kann schneller passieren, als du denkst, dass er etwas frisst.

Weitere Dinge, die dir helfen können sind, folgende:

  • Giftköderschutz: Hierbei handelt es sich um einen leichten Netzmaulkorb, durch der Vierbeiner weiterhin hecheln, bellen, sein Maul aufmachen und sogar trinken kann – eben nur nichts aufnehmen.
  • Anti-Giftködertraining: Es gibt auch bestimmte Trainingsmaßnahmen, die den Hunden helfen können, alles Fressbare liegenzulassen, anstatt es zu verschlingen. Hole dir am besten dafür professionelle Hilfe.

Egal wie: Halte bei Spaziergängen deine Augen offen, was dein Hund beschnüffelt und was nicht. So kannst du auf jeden Fall schon öfter ausschließen, dass der Vierbeiner etwas ins Maul bekommt, was dort nicht hineingehört.

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