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Backofen vorheizen: Kannst du es dir auch sparen?

In der anhaltenden Energiekrise wollen wir sparen, wo es nur geht. Da denkt man schnell mal daran, den Backofen einfach nicht vorzuheizen. Doch macht das wirklich Sinn?

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Aus diesen Gründen macht es keinen Sinn, den Backofen vorzuheizen. Foto: IMAGO IMAGES / Addictive Stock

„Bitte den Backofen vorheizen“: Diese Anweisung finden wir in jedem Back- oder Kochrezept. Natürlich befolgen wir diese ganz pflichtbewusst und verlassen uns auf das Rezept. Und irgendwie kennen wir es ja auch nicht anders. Doch ist das wirklich nötig?

Gerade vor dem Hintergrund der Energiekrise herrscht eine hitzige Debatte darum, ob man sich das Vorheizen von Backöfen und damit auch eine Menge Energiekosten sparen könnte. Die Antwort auf die Frage fällt unterschiedlich aus. Wir zeigen dir, wann sich das Backofen vorheizen lohnt und wann nicht.

Das sind eindeutige Fehler beim Backen oder Kochen

Tatsächlich ist das Auslassen vom Backofen vorheizen nicht der gravierendste Fehler, den du in der Küche machen kannst. Dagegen gibt es eine Reihe anderer Probleme, die du viel eher als das Backofen vorheizen beachten solltest. Das sind zum Beispiel:

  • Zutaten abschätzen: Dieser Fehler kann leichter beim Backen als beim Kochen passieren, denn beim Backen ist vor allem Chemie gefragt. Jede Zutat, die du zu viel oder zu wenig verwendest, macht deinen Backteig unbrauchbar.
  • Ungenaues Messen: Das kann besonders bei englischen Rezepten vorkommen, wo man viel in „Esslöffel“, „Teelöffel“ oder „Tasse“ misst. Aber mit zu viel Mehl kommt auch untergemischte Luft in den Messbehälter und das verfälscht die Füllmenge. Deswegen lieber den Messbecher gut abklopfen und bis zum Rand füllen!
  • Konsistenz der Butter: Meistens ist die Butter aus dem Kühlschrank zum Backen zu hart. Deswegen solltest du sie jedoch nicht in der Mikrowelle vorwärmen. Die macht die Butter nämlich meistens zu flüssig und das verändert die ganze Konsistenz des Teiges
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Soufflés solltest du immer mit vorgeheiztem Backofen machen Foto: viennetta getty images via Canva

Wann ist nicht Backofen nicht vorheizen ein Fehler?

Bei manchen Gerichten ist es überhaupt nicht dramatisch, wenn du sie nicht vorgeheizt in den Backofen packst. Dass viele Rezepte das trotzdem immer suggerieren, hat folgenden Grund. Alle Backöfen wärmen unterschiedlich schnell, also kann man eine einheitliche Backdauer nur festlegen, wenn der Backofen eine bestimmte Temperatur schon erreicht hat.

Das ist vor allem wichtig bei Gerichten, die in einer kurzen Zeit bei sehr hoher Temperatur zubereitet werden. Dazu zählen Soufflés, Biskuit- und Brandteige sowie beim Kochen Fisch- und Fleischgerichte. Wenn da der Backofen nicht genügend vorgeheizt ist, wird das Ergebnis leider sehr zäh und in Fällen des Backens sehr flüssig, also einfach unbrauchbar. Apropos Soufflé: Hier findest du ein passendes Rezept zum Nachkochen.

Allerdings kannst du Gerichte wie eine Tiefkühlpizza problemlos ohne Vorheizen in den Backofen schieben. Das geht sowieso schneller und du sparst damit ganze 20% Energie. Dabei lohnt sich das nicht Vorheizen auf jeden Fall. Ein weiterer Energiespartipp: wenn du vorheizt, dann solltest du den Backofen auch komplett leeren, denn das Wärmen von Backblechen frisst auch eine unnötige Menge an Energie.