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Was ist der Unterschied zwischen Therapeuten und Psychologen?

Psychologe oder Psychotherapeut? Hier erklären wir dir den Unterschied.

Frau sitzt am Laptop
Foto: IMAGO Images / Westend61

Therapeut, Psychologe oder doch Psychiater: Der Unterschied zwischen den drei Formen ist groß, aber nicht immer bekannt. Was genau ist also ein Psychotherapeut? Um etwas Licht ins Dunkel der Verwechslungsgefahr zu bringen, erklären wir die hier den Unterschied.

Was ist der Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychotherapeuten?

Es gibt grundsätzliche einige Unterschiede zwischen Psychologen und Psychotherapeuten. Beide haben eine unterschiedliche Ausbildung durchlaufen und sind für verschiedene Anliegen und Probleme zuständig. An wen du dich in welchem Fall wenden solltest, hängt von deinem Anliegen und den Ausbildungen der einzelnen Parteien ab.

Frau und Mann im Gespräch
Es gibt verschiedene Gründe, sich für einen bestimmten Gesprächspartner zu entscheiden. Foto: IMAGO Images / Westend61

Was ist ein Psychotherapeut?

Zunächst gibt es nicht den einen Psychotherapeuten, sondern verschiedene Therapeuten für unterschiedliche Zwecke. Ein ärztlicher Psychotherapeut hat Medizin studiert und dann die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert. Ein psychologischer Psychotherapeut hat hingegen Psychologie studiert und anschließend die Ausbildung für eine psychologische Psychotherapie gemacht. In der Regel halten Psychotherapeuten 18-20 Sitzungen pro Woche ab. 

Eine häufig aufkommende Frage ist außerdem: Was darf ein Psychotherapeut nicht? Psychotherapeuten dürfen keine privaten Unternehmungen mit ihren Patient:innen unternehmen, soweit keine Geschenke annehmen. Außerdem dürfen sie keine weiteren Geschäfts- und Arbeitsverhältnisse mit ihren Patient:inne haben. 

Die vier gängigsten Therapieformen erklären wir dir hier.  

Wann entscheiden sich Menschen also dazu, eine Psychotherapie zu starten?  

Eine Psychotherapie kann aus verschiedenen Gründen gestartet werden. Einige dieser Gründe sind zum Beispiel:  

  • Psychische Krisen, die länger andauern
  • Stets wiederkehrende Ängste und Sorgen
  • Schlafstörungen oder andere körperliche Symptome, für die keine physische Ursache erkennbar ist 
  • Konzentrationsstörungen oder Schlafstörungen

Die Kosten für eine Psychotherapie übernimmt in der Regel die Krankenkasse. Wenn du wissen möchtest, wie du am besten einen Therapieplatz bekommst, schau hier vorbei.

Frau macht sich Notizen
Deinen Ansprechpartner suchst du dir nach verschiedenen Kriterien aus. Foto: IMAGO Images / Westend61

Was ist ein Psychologe?  

Fest steht: Psychologen sind keine Ärzte.  Ein Psychologe hat ein abgeschlossenes Psychologiestudium. Die Psychologie widmet sich per Definition dem „Erleben und Verhalten von Menschen“, genau dies tut ein Psychologe auch. Nach dem Studium kann der Psychologe eine mehrjährige Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten oder zum Psychoanalytiker machen. Diese Zusatz-Ausbildung macht den Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychotherapeuten aus. 

Behandelt ein Psychologe demnach auch Menschen? Nicht ganz! Einem Psychologen fehlt nämlich in manchen Fällen die therapeutische Ausbildung, um tatsächlich Menschen mit psychischen Erkrankungen zu behandeln. Psychologen coachen und beraten beispielsweise in Firmen oder Privatpersonen. Aus diesem Grund werden die Kosten von der Krankenkasse in der Regel nicht übernommen. 

Und was ist ein Psychiater?  

Psychiater haben Medizin studiert, danach ihr Staatsexamen gemacht und anschließend eine mehrjährige Weiterbildung absolviert. Die Weiterbildung dauert in der Regel fünf Jahre. Vier davon beschäftigen sich mit der klinisch-psychiatrischen und psychotherapeutischen Weiterbildung, ein weiteres Jahr mit der stationären neurologischen Weiterbildung. Danach darf der Psychiater Psychotherapie anwenden, aber auch psychiatrische Verfahren einsetzen. Es gibt auch eine offizielle Bezeichnung für den Psychiater, nämlich: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Der Unterschied zwischen Psychiatern und Psychotherapeuten ist, dass der Psychiater Medikamente verschreiben darf, zum Beispiel Psychopharmaka. Ein Psychotherapeut darf das nicht, weil er nicht Medizin studiert hat. 

Bei vermehrten auch körperlichen Symptomen kann ein Psychiater aufgesucht werden. Die Entscheidung kann allerdings vorher mit dem Hausarzt oder Psychotherapeut besprochen werden. Auf der Grundlage einer Diagnose von Psychotherapeuten oder Psychiater kann auch diese Form der Therapie von der Krankenkasse übernommen werden. 

Was ist ein Psychotherapeut: Unterschiedliche Ziele 

Der Unterschied zwischen Psychologen und Psychotherapeuten ist demnach ganz einfach: Therapeuten therapieren und Psychologen unterstützen in anderen Kontexten aufgrund ihres Studiums. Studiert haben beide. Wenn du Hilfe benötigst und nicht sicher bist, wen du kontaktieren sollst, wende dich an deinen Hausarzt für Unterstützung bei der Entscheidung

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