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3 Tricks, um guten und schlechten Whiskey-Geschmack zu unterscheiden

Du willst beim nächsten Mal Whiskey trinken mit deinem Wissen glänzen? Hier sind Tricks, wie du guten Whiskey-Geschmack erkennst.

Frau Whiskey trinken
Du willst unter die Whiskey-Trinker:innen gehen? Dann solltest du diese 3 Tricks kennen. Foto: Getty Images/petekarici

Whiskey ist für viele nicht nur ein Getränk, sondern ein Hobby. Allein in Deutschland gibt es knapp 6 Millionen Whiskey-Liebhaber:innen – und die Tendenz ist vor allem bei jungen Leuten steigend. Ein möglicher Grund. Alkohol wird mehr zum Genuss konsumiert und weniger, um sich möglichst schnell und günstig abzuschießen. Damit du beim nächsten Tasting mit deinem Wissen glänzen kannst, kommen hier 3 Tricks, wie du treffsicher guten Whiskey-Geschmack erkennst.

Whiskey-Geschmack: So vielfältig ist der Genusstropfen

Ein weiterer Grund, warum Whiskey immer beliebter wird: Ursprünglich durfte das Getränk nur in Schottland und Irland produziert werden. Seitdem dieses Verbot aufgehoben wurde, sprießen überall auf der Welt Whiskey-Brennereien aus dem Boden. Dabei etablieren sich auch immer neue Geschmacksrichtungen.

Whiskey kann aus allen möglichen Getreidesorten hergestellt werden, die meisten benutzen allerdings Gerste als Grundlage. Nach dem Maischen, Gären und Brennen ist hauptsächlich das Lagern der Grund für die vielen verschiedenen Geschmacksnoten. Denn Whiskey wird in Fässern gelagert, die bereits für Sherry, Rum oder Weißwein genutzt wurden. Hier kommen die Geschmacksunterschiede her.

Tatsächlich heißt das aber auch, dass jedes Fass anders schmeckt und deine Lieblingssorte niemals gleich schmecken wird, denn die Brennereien sind auf die Anlieferung von gebrauchten Fässern angewiesen.

Whiskey Glas Flasche
Wahre Kenner trinken den Whiskey pur oder nur mit wasser, denn so kommen alle Geschmacknoten voll zur Geltung.

Das sagt der Name über den Whiskey aus

Schon die Namen auf den Whiskeylabels können die verraten woher er kommt und was die Grundzutat ist. Meist steht das Land oder der Ort an erster Stelle wie beim Tennessee-Whiskey. Scotch ist beispielsweise immer aus Schottland. Whisky ohne e ist immer aus Schottland; Whiskey hingegen aus der ganzen Welt.

Das sagt der Name über die Zutaten:

  • Grain: Eine Mischung aus Weizen und Gerste, Hafer, Mais oder Roggen
  • Rye: Roggen
  • Bourbon: Mais
  • Corn: Mais
  • Malt: Gerste

Zusätzlich Bezeichungen:

  • Single Malt: Whiskey aus einer einzigen Brennerei
  • Single Bask/Single Barrel: Der Whiskey kommt aus einem Fass
  • Blended: Der Whiskey kommt aus mehreren Fässern
  • Finish: Beschreibt das die vorherige Funktion des Fasses (Port Wood Finish = Portwein)
  • Vintage: Jahrgangswhiskey

Besonders extravagant sind Single Barrel und Vintage Whiskeys, denn das ist sonst nicht üblich. Je älter er ist, desto stärker ist er im Geschmack – und das wirkt sich entsprechend auf den Preis aus. Das liegt daran, dass jedes Jahr knapp 2 % des Whiskeys bei der Lagerung verdunstet. Nach 25 Jahren ist dann nur noch die Hälfte im Fass.

Whsiskey Glas
Whiskey muss nicht immer komplex und würzig sein, es gibt auch süße und fruchtige Varianten.

Die Geschmackskarte von Whiskey

Die Universität von Strathclyde (Schottland natürlich) hat sich daran gemacht eine Geschmackslandkarte zu erstellen für insgesamt 86 Whiskey-Sorten. Diese wurden in 12 Aromen unterteilt: fruchtig, blumig, bauchig, rauchig, Tabak, medizinisch, Wein, würzig, malzig, nussig, Honig und süß.

Wenn du also richtig angeben willst, kannst du einen der getesteten Whiskeys kaufen, zum nächsten Treffen mitbringen und dann ganz gekonnt mit den Testergebnissen im Hinterkopf darüber sinnieren.

Viel interessanter ist allerdings, wie die verschiedenen Geschmäcker in den Whiskey kommen:

  • Süße und Honig: Kenner sprechen von Karamell- oder Honignoten im Whiskey. Das deutet darauf hin, dass der Whiskey in einem ehemaligen Rum- oder Likörweinfass gelagert wurde. Bourbon ist meistens süß.
  • Fruchtig: Die Noten von Beeren, Trauben, Äpfeln oder Zitrus kommen meistens aus ehemaligen Weißwein- oder Rotweinfässern.
  • Blumig: Grasige oder blumige Noten sind sehr dezent und kommen aus den Fässern.
  • Bauchig: Bauchige oder auch holzige, volle Whiskeys kommen aus Eichenfässern, die vormals Sherry oder Wein gelagert haben.
  • Würzig, Nussig & Tabak: Hier kann der Whiskey auch gern mal nach Kaffee oder Zimt schmecken. Grund ist Sherry oder Weißwein, aber auch die innere Beschichtung der Fässer.
  • Malzig: Der Geschmack ist ganz natürlich und wird stärker, je länger der Whiskey im Fass reift. 
  • Rauchig: Hier spielt das Holz des Fasses eine große Rolle, aber auch hier setzt sich der Geschmack eher mit den Jahren durch.
  • Weinig: Ganz klar aus alten Portwein- oder Rotweinfässern.
  • Medizinisch: Ja, das ist dann halt der Alkohol und spricht meistens eher für einen schlechten Whiskey, zumindest wenn die Note alle anderen übersticht.

Neben den Fässern an sich bringt auch die Umgebung Geschmacksnoten mit ein. Brennereien in Küstennähe haben oft einen salzigen Beigeschmack. Weil die Schotten ihren Whisky (ohne e!) so sehr lieben, haben sie jetzt auch eine AI entwickelt, die Fake-Whiskey herausschmecken kann.

So erkennst du guten Whiskey: 3 Tricks

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, guten von schlechten Whiskey zu unterscheiden. Was es braucht, ist ein wenig Übung. Und Zeit, um den Whiskey-Geschmack voll und ganz auf dich wirken zu lassen. Um guten Whiskey zu erkennen, solltest du auf 3 Dinge achten:

1. Welche Farbe hat der Whiskey?

Schon die Farbe kann Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein hochwertiges Getränk handelt oder nicht. Die Farbe ist nämlich von mehreren Faktoren abhängig: Dauer der Reifung, Alter, Art und Größe des Fasses und Temperatur bei der Reifung. Je länger der Whiskey im Fass war, desto mehr Farbe hat er. Ist das Fass jedoch schon älter und wurde häufiger benutzt, gibt es nicht mehr so viel Farbstoff an den Whiskey ab.

2. Wie riecht er?

Bestenfalls besteht ein Whiskey aus vielen verschiedenen Geschmacksnuancen. Diese kannst du bereits riechen. Je mehr Nuancen, desto besser. Hat er jedoch einen stechenden Alkoholgeruch, ist der Whiskey noch nicht sehr alt und weniger geschmacksintensiv.

3. Wie lange hält der Geschmack nach?

Schmeckt der Whisky lange nach, spricht das für eine gute Qualität. Ist er hingegen schnell wieder verflogen, deutet das auf einen weniger guten Tropfen hin. Es gilt: Je vielseitiger und langanhaltender der Geschmack, desto besser.

Fazit: So schulst du deinen Whiskey-Geschmack

Whiskey ist ein zeitaufwendiges Hobby und braucht eigentlich gar keine so gute Nase, sondern eher einen guten Gaumen, denn dort kommen die meisten Geschmacksnoten an. Deshalb solltest du den edlen Tropfen auch nicht gleich hinterkippen, sondern achtsam den Whiskey-Geschmack genießen.