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Nicht Hunger: Studie fand die 12 wahren Gründe, warum wir zu viel essen

Wir essen meist zu viel und dann, wenn wir eigentlich keinen Hunger haben. Diese 12 Faktoren tragen dazu bei, dass du viel isst.

fast food ddr
Fast Food ist immer verfügbar und wir essen meist zu viel davon. Foto: Getty Images / Maskot

Hand aufs Herz: Aus welchen Gründen hast du deine letzte Mahlzeit zu dir? War wirklich Hunger der Auslöser, oder gab es einen anderen Grund fürs Essen? Studien belegen, dass wir zu viel essen, weil wir nicht nur unseren Hunger sprechen lassen, sondern viele andere Faktoren dort hineinspielen.

Eine Studie im International Journal of Obesity zeigte, dass Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Fettleibigkeit ein höheres Risiko haben, übermäßig zu essen. Es wurde auch festgestellt, dass bestimmte Gene, die die Hungerregulation beeinflussen, dazu beitragen können, dass Menschen übermäßig essen.

Eine andere Studie, im Journal of Clinical Psychology zeigte zudem, dass auch psychologische Faktoren wie Stress, Angst und Depressionen dazu beitragen können, dass Menschen übermäßig essen. Diese Emotionen können dazu führen, dass Menschen sich mit Essen trösten oder ihre Gefühle unterdrücken.

Eine weitere Studie im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht zeigt, dass soziale Faktoren wie die Verfügbarkeit von energiereichen Lebensmitteln sowie die Art und Weise, wie Essen präsentiert wird, dazu beitragen können, dass Menschen übermäßig essen. Wir gehen der Sache auf den Grund und zeigen dir die 12 wahrscheinlichsten Gründe für dein Überessen.

Triggerwarnung: Diese Studie über die Gründe des Essens könnte triggernd auf essgestörte Menschen wirken. Seid also vorsichtig beim Weiterlesen.

Studie zeigt: Es gibt immer einen Grund fürs Essen

Du bist an diesem neuen Restaurant vorbeigekommen und hattest Lust, es spontan auszuprobieren? Als du dir im Späti ein Getränk gekauft hast, gab es diesen einen Schokoriegel, den du schon immer mal testen wolltest? Wir Menschen finden ständig einen Grund zu essen – das bestätigen auch die Untersuchungen der Universität Konstanz.

Dafür haben sich die Forscher:innen intensiv mit der Motivation des Essens auseinandergesetzt. Sie hatten bemerkt, dass es zwar sehr intensive Forschung zu Übergewicht, Essstörungen und einem ungesunden Essverhalten gibt. Dafür gibt es aber sehr wenig Forschung zu einem gesunden menschlichen Essverhalten.

Das wollten die Studienleiter:innen ändern. Sie wollten unter deutschen, US-amerikanischen und indischen Proband:innen herausfinden, warum sie eigentlich essen und was sie essen. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Getestet wurden 1498 Proband:innenn. Hier geht es zur Studie. Die Studie zeigt, dass es vor allem diese 12 Sätze sind, die dazu führen, dass wir mehr essen, als wir eigentlich benötigen.

Lebensmittel essen
Essen macht glücklich. Das ist nur einer der Gründe, warum wir essen. Foto: Getty Images/ Granger Wootz

12 Sätze, die uns zum Essen bringen

In der Online-Befragung konnten 12 verschiedene Gründe angegeben werden, aus denen wir zum Essen greifen. Die Proband:innen sollten ehrlich über ihre eigene Motivation zum Essen sein. Heraus kamen 12 Sätze, die dazu führen, dass wir mehr essen, als wir eigentlich wollten oder überhaupt erst zu Essen greifen.

1. Vorlieben

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Ich habe Appetit“ oder „Ich finde es lecker.“

2. Gewohnheit

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Ich esse das sowieso immer“ und „Ich kenne das Essen besonders gut.“

3. Hunger

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Ich brauche Energie“ oder „Ich habe ein Hungerempfinden.“

4. Gesundheit

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Ich möchte mich gesund ernähren“ und „Mit diesem Essen kann ich mein Gewicht halten.“

5. Bequemlichkeit

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Es ist einfach und schnell zuzubereiten“ oder „Wenn es schon einmal da ist…“

6. Freude

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Ich mag es zu essen“ oder „Ich will mit etwas Gönnen.“

7. Tradition

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Es gehört einfach dazu“ oder „Ich bin damit aufwachsen“.

8. Natürlichkeit

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Es sind keine Stoffe enthalten, die unnatürlich sind“ oder „Es ist nicht genetisch modifiziert.“

9. Sozialempfinden

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Essen macht soziale Zusammenkünfte gemütlicher“ und „Es stärkt das gemeinsame Empfinden.“

10. Preis

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Es ist sehr günstig“ oder „Es ist sehr teuer und deswegen muss es gut sein.“

11. Aussehen

Hierunter zählen beispielsweise Sätze wie „Es hat schöne Farben“, „Es ist schön verpackt“ und „Ich erkenne es aus der Werbung wieder.“

12. Gewichtskontrolle

Hierunter zählt beispielsweise ein Satz wie „Es hat wenige Kalorien oder wenig Fett.“

Fazit: Der wahre Grund, warum wir essen, ist selten Hunger

Nach wie vor ist es nicht einfach, den einen wahren Grund herauszufinden, warum wir einen Snack oder eine andere Leckerei verspeisen. Meist sind die Gründe vielfältig und eine Mischung aus den hier dargestellten 12 Gründen für das Essen.

Der Hunger ist aber nur einer der 12 Gründe und bei Weitem nicht der wichtigste. Die Expertin für Ernährung Katja Kröller von der Hochschule Anhalt erklärt in der Dokumentation „Warum wir essen, was wir essen“, dass Hunger wohl nur zweitrangig bei unserem Essen ist. „Ich würde den Hunger ganz unten einsortieren. Hunger ist unter den Gründen vielleicht so bei den letzten fünf“, sagt sie.