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Corona-Impfstoff: Das passiert, wenn Forscher das Zeug an sich selbst testen

Das passiert, wenn Forscher ihre halbfertigen Corona-Impfstoffe an sich selbst testen.

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Das passiert, wenn Forscher den halbfertigen Impfstoff an sich selbst testen. Foto: imago images/Panthermedia /

In den letzten Monaten ist die Suche nach einem geeigneten Coronaimpfstoff immer verzweifelter geworden. Auf der ganzen Welt haben sich bereits über 200 Impfstoff-Teams zusammengestellt, die fieberhaft neue Stoffe zusammenmischen und testen. Testen? Ja. Und zwar an sich selbst.

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Die Wissenschaftler*innen umgehen oft den Weg der langen Testphasen.(Photo: imago images/Cavan Images)

Corona-Impfstoff: Selbsttest statt Massentests?

Der Impfstoff gegen das Coronavirus soll so schnell wie irgend möglich auf den Markt kommen. Großflächig angelegte Testverfahren sind da nur sehr schwierig durchzuführen, denn sie kosten vor allem eines: Zeit. Die Forscher in den Teams sind vermehrt dazu übergegangen, das Zeug an sich selbst zu testen.

Nicht nur in China und Russland ist das der Fall, sondern auch bei uns in Europa. Was das für fatale Konsequenzen haben kann, sehen wir unter anderem an den krassen Nebenwirkungen, die einige dieser nicht ganz ausgereiften Impfstoffe auf den menschlichen Körper haben können. 

Jetzt sollen die Corona-Impfstoff-Selbsttests streng reguliert werden. Logischerweise, wie die die Forscher vom Baylor College of Medicine erklären.

Die Gefahren der Selbsttests des Corona-Impfstoffes

Es gibt mehrere Gründe, warum es gefährlich ist, wenn die Forscher ihre Mittel selbst zuerst testen, auch wenn es verlockend zu sein scheint.

Impf-, Corona- & anderen Skeptikern spielt es in die Karten

Impfstoffe kommen derzeit wie Sand am Meer auf den Markt. Immer wieder wird von neuen Durchbrüchen gesprochen. So oft, dass die Bevölkerung das Ganze bald nicht mehr ernst zu nehmen weiß. 

Die Gefahr besteht also, dass ein echter Impfstoff nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommt, wenn er denn endlich gefunden wird. Zuletzt haben wir von dem russischen Sputnik V Impfstoff berichtet, der in Russland bereits für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.

Auch bei dieser Impfung haben die daran arbeitenden Wissenschaftler erst einmal an sich selbst und an ihren eigenen Familien getestet. Natürlich ist das aber nichts, worüber in der Öffentlichkeit groß gesprochen wird. 

Natürlich testen Forscher Medikamente sehr oft an sich selbst. Und das nicht nur an sich selbst, sondern auch an eigenen Verwandten und so weiter, um sich von der Qualität des Produkts zu überzeugen, das sie verabreichen.

– Alexander Ginzburg, Rektor des Forschungszentrums in Moskau

Selbsttests sichern nicht die Qualität der Impfung

Eine weitere Problematik ist, dass das Testen des eigenen Impfstoffs nichts dazu beiträgt, die Qualität der Impfung zu sichern. Denn auch wenn die Wissenschaftler und ihre nächsten Verwandten keine größeren Auffälligkeiten aufweisen, heißt das noch lange nicht, dass es ein passabler Impfstoff ist. Die Patienten würden sich mit einer solchen Impfung also in falscher Sicherheit gewiegt.

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Die Suche nach einem Impfstoff wird immer verzweifelter.(Photo: imago images/Cavan Images)

Die Impfung ist in aller Munde

Donald Trump wollte den Impfstoff gegen Corona eigentlich bei seinem Kampf um den Präsidententitel Anfang November verwenden. Leider (IRONIE) wird daraus wohl nichts, wenn die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) diese Maßnahmen einleitet. 

Selbst wenn es bald einen sicheren Impfstoff gegen den Coronavirus geben sollte, bedeutet das noch lange nicht, dass die Pandemie im Nu gebannt werden wird. Denn wir werden weiterhin noch sehr lange an den Folgen des Coronavirus zu knabbern haben.