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Brutto- vs. Nettogehalt: Was ist der Unterschied und wie berechnet man den Nettolohn?

Du bist dir auch nicht mehr sicher, wofür „brutto“ und „netto“ nochmal stehen? Dann frische dein Gedächtnis hier wieder auf und erfahre außerdem, wie du deinen Nettolohn brechnest.

Frau Steuern
Du fragst dich auch immer noch, was der Unterschied zwischen dem Brutto- und dem Nettogehalt ist? Dann erfahre hier mehr. Foto: imago images/Westend61

Sicherlich hast du schonmal etwas von den Begriffen „brutto“ und „netto“ gehört. Falls dir die Bedeutung der beiden Begriffe jedoch wieder entfallen ist oder sie dir nie ganz klar war, haben wir von wmn hier eine kleine Auffrischung für dich. Das Verständnis der beiden Begriffe ist schließlich essenziell für dein weiteres Berufsleben. Deshalb erfährst du in diesem Artikel alles über das Brutto- und das Nettogehalt und wie es sich zusammensetzt.

Was ist das Bruttogehalt?

Beginnen wir mal mit dem Bruttogehalt. Was ist das eigentlich? Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Bruttogehalt das Gehalt vor allen steuerlichen Abzügen und Sozialbeiträgen ist. Es ist also zum Beispiel auch der Betrag, der auf deinem Arbeitsvertrag steht.

Dieses Bruttogehalt steht dir jedoch nicht immer zur freien Verfügung. In der Regel gehen von diesem Gehalt nämlich noch sämtliche Steuerzahlungen und Sozialversicherungsbeiträge ab.

Lediglich einige Minijobs, bei denen du nicht mehr als 450 Euro im Monat verdienst, bilden bei dieser Regelung eine Ausnahme. Bei besagten Minijobs gilt: Brutto gleich Netto.

Was ist das Nettogehalt?

Wie du dir jetzt wahrscheinlich schon denken kannst, ist das Gehalt, das nach den steuerlichen Abzügen noch übrig bleibt, dein Nettogehalt. Das Nettogehalt ist also der reine Betrag, der dir am Anfang oder Ende eines Monats auf dein Konto überwiesen wird. Dieser Betrag steht dir zur freien Verfügung.

Frau Steuern
Ein wesentlicher Teil, der von deinem Bruttogehalt abgezogen wird, sind die Steuern. Foto: imago images/Cavan Images

Was wird vom Bruttogehalt abgezogen?

Jetzt, wo du (wieder) weißt, was es nochmal mit dem Brutto- und dem Nettogehalt auf sich hatte, können wir jetzt klären, was genau von deinem Bruttogehalt abgezogen wird und wie sich dann aus diesem Gehalt dein Nettolohn ergibt. Diese Abgaben lassen sich grundsätzlich in zwei Bereiche unterteilen:

1. Steuern

Ein wichtiger Teil der Abgaben, die von deinem Bruttogehalt abgehen, sind die steuerlichen Abgaben. Dazu zählen unter anderem die Einkommenssteuer durch das Finanzamt, der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und die Kirchensteuer von 8 beziehungsweise 9 Prozent.

2. Sozialabgaben

Der zweite wichtige Teil der Abgaben von deinem Bruttogehalt sind die Sozialabgaben. Dazu zählen alle Pflichtversicherungen, die über eine gesetzliche oder private Krankenkasse beantragt werden müssen. Darunter fallen:

  • die Rentenversicherung
  • die Pflegeversicherung
  • die Krankenversicherung
  • die Arbeitslosenversicherung

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Wie errechnet sich das Nettogehalt?

Leider gibt es keine allgemeine Regel, um dein Nettogehalt zu errechnen. Wie viel wirklich von deinem Bruttolohn abgezogen wird, ist für jede:n ganz individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen:

1. Steuerklasse

Ein wichtiger Faktor ist deine Steuerklasse, die über die Höhe deiner Einkommenssteuer bestimmt. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Steuerklassen, die sich nach deinem Familienstand richten.

Deine Steuerklasse ändert sich immer, sobald sich dieser Familienstand ändert. Wenn du also zum Beispiel heiratest oder Kinder bekommst, ändert sich auch deine Steuerklasse.

2. Unterschiedliche Kirchensteuerbeiträge

Auch die Abzüge durch die Kirchensteuer sind wichtig, um deinen endgültigen Nettolohn zu berechnen. Die Kirchensteuer richtet sich immer nach deinem Wohnort. Wohnst du in Bayern oder Baden-Württemberg, so zahlst du einen Beitrag von 8 Prozent deines Bruttolohns.

Wohnst du hingegen in einem der anderen 14 Bundesländer, zahlst du einen Beitrag von 9 Prozent. Die Kirchensteuer entfällt komplett, wenn du aus der Kirche austritst.

Frau Berliner Mauer
Um die Wirtschaft in Ostdeutschland zu unterstützen, gibt es seit 1991 den Solidaritätszuschlag. Foto: imago images/IPA Photo

3. Solidaritätszuschlag

Der Solidaritätszuschlag wurde im Jahre 1991 von der Bundesregierung bundesweit eingeführt. Sein Ziel ist es, die Wirtschaft in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zu stärken.

Der Solidaritätszuschlag beträgt in allen Bundesländern 5,5 Prozent. Er wird jedoch erst erhoben, wenn die Einkommenssteuer mehr als 1.413 Euro pro Monat beträgt.

4. Unterschiedliche Sozialabgaben

Die Sozialabgaben für die Pflichtversicherungen sind zwar ein wichtiger Teil für das Zustandekommen deines Nettogehalts, jedoch können diese sehr stark variieren. Deine Sozialversicherungsbeiträge richten sich in der Regel danach, bei welcher Krankenkasse du bist.

Fazit: So sehr unterscheidet sich das Brutto- vom Nettogehalt

Wie du unschwer erkennen kannst, hängt dein Nettogehalt, also der Lohn, den du ausgezahlt bekommst, von sehr vielen Faktoren ab. Je nach Steuerklasse, den Kirchensteuer- und Sozialversicherungsbeiträgen und natürlich auch deinem Bruttoeinkommen wird unterschiedlich viel Geld von deinem Bruttolohn abgezogen.

In der Regel erfährst du den genauen Nettolohn immer erst auf deiner ersten Gehaltsabrechnung. Falls du dein Nettogehalt jedoch schon vorab genau ausrechnen möchtest, kannst du auch einen Brutto-Netto-Rechner zur Hilfe nehmen.

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