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Studie belegt: 4-Tage-Woche lässt Kündigungen weltweit zurückgehen

Hast du schon von der 4-Tage-Woche gehört? Die ersten Studienergebnisse wurden dazu jetzt veröffentlicht. Hier erfährst du mehr.

Mit der 4-Tage-Woche hätte man ein 3-tägiges Wochenende. Foto: The Good Brigade via Getty

Schon seit einer Weile herrscht die Debatte über die viertägige Arbeitswoche und ihre Vor- und Nachteile. Verschiedene Unternehmen weltweit haben ihre Arbeitszeiten deswegen von einer 5-Tage zu einer 4-Tage-Woche als Test umgestellt. Nun gibt es die ersten Studienergebnisse, die verraten sollen, ob weniger Arbeiten wirklich produktiver macht. Wir haben uns das mal genauer angeschaut.

Funktioniert die 4-Tage-Woche wirklich?

Ich habe in einem früheren Job auch nur vier Tage die Woche gearbeitet. Mein Wochenende hat demnach schon am Freitag angefangen. Das Praktische daran war, dass man ein Tag extra Zeit hat, um Besorgungen zu erledigen. Seit der Pandemie haben viele Arbeitnehmer:innen höhere Ansprüche an Arbeitgeber:innen. Darunter fällt beispielsweise das Arbeiten im Homeoffice, oder eben auch eine verkürzte Woche.

Die 4-Tage-Woche wurde seitdem von einigen Unternehmen weltweit getestet. Die ersten Studienergebnisse zur Effektivität der verkürzten Woche sind am 30. November 2022 veröffentlicht worden.

Ergebnisse der Studie zur 4-Tage-Woche

Die Studie hat gezeigt, dass Unternehmen, die ihren Mitarbeiter:innen einen zusätzlichen freien Tag pro Woche ohne Lohneinbußen gewährten, höhere Einnahmen sowie weniger Fehlzeiten und Kündigungen verzeichnet haben. Die Arbeitnehmer:innen haben sich weniger gestresst und ausgebrannt gefühlt.

Zudem haben sie über eine höhere Lebenszufriedenheit berichtet. Die Ergebnisse zeigen auch einen deutlichen Rückgang der Dauer und Häufigkeit des Pendelns sowie andere positive Umweltauswirkungen. Keines der teilnehmenden Unternehmen kehrt zu einer Fünftagewoche zurück, so das Unternehmen 4 Day Week.

Die leitende Forscherin, Professorin Juliet Schor vom Boston College, hat zudem ein weiteres wichtiges Ergebnis festgestellt. „Wir waren ermutigt, dass die Teilnehmer keinen Anstieg der Arbeitsintensität erlebt haben. Dies deutet darauf hin, dass die Strategie der Neuorganisation der Arbeit erfolgreich war und die Leistung nicht durch eine Beschleunigung erreicht worden ist. Das wäre weder nachhaltig noch wünschenswert“, hat Schor erklärt.

Wird die 4-Tage-Woche bald überall eingeführt?

Nein, flächendeckend wird sie nicht eingeführt werden. Dennoch sagen aber einige Expert:innen, dass die 4-Tage-Woche in Deutschland grundsätzlich möglich ist. Das liegt daran, dass die Höchstarbeitszeit pro Tag bei zehn Stunden liegt. Zehn Stunden auf vier Tage verteilt würde hier das neue Arbeitszeitmodell ermöglichen.