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Beziehungsexpertin: Der größte Fehler, wenn du Kritik an deinem Partner üben willst 

Du sagst deinem Partner oder deiner Partnerin immer, wenn dich etwas stört? Warum das laut Psycholog:innen eure Beziehung zerstören kann. 

Kritik ausüben
Kritik ausüben muss gelernt sein. Warum eine Methode sogar die Beziehung aufs Spiel setzt. Foto: Getty Images/ Martin Barraud

Mehr Blumen, weniger Unordnung, mehr Kommunikation: Die Liste, warum man seinen Partner oder seine Partnerin kritisiert ist lang und manchmal merken wir gar nicht, wie oft wir eigentlich an dem anderen herumnörgeln. All diese Meckereien lösen meist eine Trotzreaktion aus, die zum Streit führt. Wer mag schon ständig kritisiert werden? Warum das Kritik ausüben sogar zu Trennung führen kann und welchen Fehler du niemals machen solltest, erfährst du hier.

Kritik ausüben: Warum das fast immer zu Streit führt 

Kritik ausüben muss gelernt sein! So ist ständiges Kritisieren weder konstruktiv noch ermutigend oder aufbauend. Viel mehr führt das permanente Meckern dazu, dass dein Gegenüber nicht nur genervt, sondern auch verletzt ist. Kein Wunder, so greift die Kritik den Charakter einer Person an und nicht bestimmte Verhaltensweisen. Anstatt den/die Partner:in zu bitten bei der nächsten Reise mitzuwirken, wird einem bei der Kritik beispielsweise vorgeworfen egoistisch zu sein. Die Konsequenz: Es kommt statt einer Lösung und Verbesserung zum wiederholten Streit. 

Diese Anzeichen sprechen dafür, dass du zu kritisch bist

Dein:e Partner:in wirft dir vor, dass du viel zu oft Kritik ausübst, du selbst bist dir dessen aber nicht bewusst? Wir zeigen dir 3 Anzeichen, die dafür sprechen, dass du kritischer in deiner Partnerschaft bist als du vielleicht denkst. 

1. Nicht nur bei anderen kritisch 

Du selbst bist dein:e größte Kritiker:in? Dann stehen die Chancen hoch, dass du auch anderen Menschen gegenüber eher kritisch eingestellt bist. 

Frau Nein
Du bist selbst deine größte Kritiker:in Foto: IMAGO/ Addictive Stock

2. 90 Prozent ist nicht genug 

Auch wenn dein:e Partner:in 90 Prozent der Aufgaben erfüllt hat, kritisiert du die zehn Prozent, die noch nicht gemacht worden sind. Und du übst erneut Kritik aus, anstatt dich für die Bemühungen und die Hilfe zu bedanken. 

3. Perfektionist:in 

Du bist ein sehr perfektionistischer Mensch und verlangst diese Eigenschaft auch von deinem gesamten Umfeld. Wenn Sachen nicht nach deinen Wünschen erledigt worden sind, gehst du an die Decke. 

Paartherapeutin: Diesen Fehler solltest du beim Kritik ausüben nicht machen 

Einer der größten Beziehungs-Killer ist laut einer Paartherapeutin auf TikTok zu viel Kritik auf seine:n Partner:in auszuüben. Im schlimmsten Fall kann das häufige kritisieren, sogar zu einer Trennung führen. Welchen Fehler du daher unbedingt vermeiden solltest, wenn du mal wieder Kritik äußerst, hat sie in einem Video auf der Social-Media-Plattform verraten. 

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Mühe geben muss sich lohnen

Die berufliche Erfahrung von Paartherapeutin Amelia Perri hat gezeigt, dass viele Menschen einen bestimmten Fehler begehen, wenn sie ihre:n Partner:in kritisieren. Stell dir daher vor, dass du deinen Partner oder deine Partnerin auf eine bestimmte Situation hinweist, die dich schon länger stört. Das kann sein, dass er oder sie sich nicht genug um den Haushalt kümmert oder ihr zu wenig Zeit miteinander verbringt. 

Daraufhin gibt sich der Gegenpart Mühe und räumt die Wohnung auf und reserviert einen Tisch in deinem Lieblingsrestaurant. Statt dich zu freuen, kritisierst du jedoch weiter und findest die Küche nicht sauber genug und die Uhrzeit für die Reservierung zu spät. Für Amelia Perri liegt auf der Hand, wie dein:e Partner:in sich nach dieser Aktion verhalten wird. So kannst du damit rechnen, dass du diesen Einsatz eine lange Zeit nicht mehr erwarten kannst. 

Kritik ausüben: Mit dieser Methode bist du erfolgreicher 

Nicht falsch verstehen, auch in einer Beziehung sollte man immer klar kommunizieren, was einen stört. Jedoch macht auch hier der Ton die Musik. Wie man es besser machen kann, erklärt der Psychologe Steven Stosny in seinen Büchern How to improve your marriage without talking about it und Love without hurt. Er ist der festen Überzeugung, dass es einen Unterschied zwischen destruktiver Kritik und konstruktivem Feedback gibt. 

Trennungsangst
Statt zu kritisieren, solltest du in Zukunft konstruktives Feedback anwenden. Foto: Pexels/ Cottonbro

So wird seiner Erfahrung nach, das Feedback immer besser angenommen als die reine Kritik. Denn während diese darauf ausgeht, darüber zu sprechen, was falsch läuft, sucht man beim Feedback eine gemeinsame Lösung. Außerdem gibt es auch noch ein paar andere Merkmale, die dafür sprechen, zukünftig die Kritik gegen Feedback auszutauschen. 

  • Kritik wertet ab, Feedback ermutigt 
  • Kritik beschuldigt und erpresst, Feedback ist lösungsorientiert 
  • Kritik kontrolliert, Feedback respektiert

Mit Kommunikation die Probleme in die Hand nehmen 

Ihr befindet euch momentan in einer schwierigen Phase und Kritik auszuüben steht an der Tagesordnung? Dann wird es Zeit zu lernen, ohne Vorwürfe miteinander zu kommunizieren. Dabei solltet ihr bereits am Anfang feste Regeln aufstellen. Diese können beinhalten, dass Wörter wie „immer“ oder „nie“ keinen Platz während des Gesprächs haben.

Nur so könnt ihr schlechte Gefühle von Anfang an verhindern. Konzentriert euch auf die Lösungsvorschläge, anstatt auf Ereignisse zurückzublicken, die man nicht mehr ändern kann. Mit gegenseitigem Zuhören und Aussprechen lassen ist eine Verbesserung der Beziehung auch ganz ohne Kritik dann hoffentlich wieder möglich.

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