Wenn ich eines liebe, sind es Alltags-Essentials, die über den alltäglichen Gebrauch hinausgehen und einfach ‚extra‘ und besonders in ihrem Design aussehen. Weiße Bilderrahmen? Nein, bei mir gibt es nur goldene mit Ornamenten. Eine einfache Badewanne? Nein, bei mir hängen überall Fake-Pflanzen, damit es aussieht wie ein Regenwald in minimaler Form. Warum muss etwas immer nur funktional sein und kann nicht funktional und ästhetisch, sowie edgy sein?
Richtig: muss es nicht. Und das sehen auch viele Designer:innen so, die jetzt einen neuen Wohntrend identifiziert haben, von dem ich selbst als Interior-Redakteurin nicht genug bekomme: dekoratives Besteck. Vorbei sind die Zeiten von einfachen Löffeln, Messern und Gabeln. Wir wollen es extra, sodass unser Tisch wie ein wahres Kunstwerk aussieht.
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Dekoratives Besteck: Darum geht es bei diesem maximalistischen Wohntrend
Ich war schon immer jemand, der es gerne… anders mochte. Und ganz ehrlich: So ein Standard-Silber-Besteck ist doch irgendwie auch langweilig, oder? In den letzten Jahren wurde deshalb goldenes Besteck immer beliebter, was auch mit dem Fokus auf Maximalismus im Interior einhergeht.
Die Wohntrends gehen aber jetzt noch weiter: Bühne frei für dekoratives Besteck! Gemeint sind damit Löffel, Messer und Gabeln, die zum Beispiel mit Edelsteinen besetzt sind, aber auch Besteck aus Sterling-Silber, welches kunstvoll geformt wurde, um so auszusehen wie eine Schleife.
Es geht hierbei vor allem um die Anerkennung von Handwerkkunst und um das gewisse Extra in einem vielleicht manchmal eher tristen Alltag. Stylische Dinners sind das A und O; vor allem in einer Kultur, wo das Schmeißen von Dinnerpartys wieder total in Mode ist – und das zurecht.
Die Geschichte des Bestecks: von einfachen Knochen hin zu Designer-Stücken
Zu Beginn der Geschichte des Homo sapiens aßen unsere uralten Vorfahr:innen mit Knochen und nutzten alles, was sie finden konnten, um Nahrung in den Mund zu transportieren. Doch schon bald entwickelte sich das Besteck von einem rein funktionalen Gegenstand zu einem, der aus wertvollen Materialien hergestellt wurde – vor allem in den privilegierten Klassen.
Dekoratives Besteck wurde zum Statussymbol und brachten einen exotischen Touch, Status und ein gewisses Glitzern zum Esstisch. Neben den Standard-Tools wie Messer, Gabel und Löffel trieben vor allem die Menschen des viktorianischen Zeitalters das Konzept des Bestecks auf die Spitze, mit Weintrauben-Scheren, Sumpfschildkrötengabeln und Aspik-Sicheln.

Und auch im 20. Jahrhundert entwarfen Designer:innen wie Claude Lalanne oder auch Alexander Calder Besteck-Sets, die weit über Funktionalität hinausgehen, sondern die Kreativität und die Kunst, die in vielen Menschen schlummern und auch mondäne Gegenstände zu etwas Besonderem machen.
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Dekoratives Besteck: So stylst du es in deinem Zuhause
Spätestens der Wohntrend rund um das dekorative Besteck zeigte mir eines: Es ist Zeit, mein etwas abgenutzten, silbernen Standard-Besteck wegzuschmeißen und es gegen einen besonderen Hingucker auszutauschen. Allein für die erstaunten „Wow’s“ von meinen Freund:innen wird sich die Investition lohnen!
Wie genau kann man das dekorative Besteck aber am besten in Szene setzen? Hier sind noch drei Tipps, die ich dir mit an die Hand geben kann:
- Lasse das dekorative Besteck der Star deiner Show sein und setze auf eher schlichte Teller, Servietten und andere Deko-Pieces auf dem Tisch.
- Wenn dein dekoratives Besteck bestimmte Farben hat, kannst du diese auch in deiner restlichen Tisch-Deko wieder aufgreifen, um so einen einheitlichen Look und einen roten Faden zu erzeugen.
- Es muss nicht immer etwas Neues sein – auf dem Flohmarkt kannst du oft richtige Schätze finden und somit auch dekoratives Besteck, welches zudem auch noch Vintage ist.

Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior-, Putz- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
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