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Die kälteste Stadt der Welt: Hier werden es bis zu minus 60 Grad

Du bist eine richtige Frostbeule und verfluchst den langen Winter in Deutschland? Warum wir uns hier im Gegensatz zu anderen Städten richtig glücklich schätzen können.

Kälteste Städte der Welt
Hast du gewusst, dass es in den kältesten Städten der Welt bis zu minus 60 Grad werden kann? Foto: Getty Images/ borchee

Ich liebe den Sommer und würde die kalten Jahreszeiten gerne verschlafen und erst wieder wach werden, wenn wir die 20 Grad-Marke geknackt haben. Das Schimpfen über das kalte Wetter kommt mir dabei mehr als einmal über die Lippen. Doch es geht auch noch viel schlimmer. Was die kälteste Stadt der Welt ist und wo Menschen bei minus 60 Grad frieren.

Die kältesten Städte der Welt: Auch Europa ist vertreten 

Mittlerweile werden bei uns die Tage wieder länger und wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man immer öfter die Sonne durch die Wolken blitzen. Nicht mehr lange und ich kann gemeinsam mit meinen Freund:innen an der Spree sitzen und mit einer Flasche Wein den Abend ausklingen lassen. Viele Städte auf dieser Welt haben dieses Glück nicht und statt dem Frühlingsanfang müssen sie sich mit zugefrorenen Seen oder Schneemassen herumärgern. Wo es auch im März noch eisig kalt ist, haben wir für dich recherchiert. 

1. Winnipeg, Kanada 

Winnipeg ist eine Stadt in Kanada und gleichzeitig auch die Hauptstadt der kanadischen Provinz Manitoba. Ein kleiner Fun Fact am Rande, bevor es zu den eisigen Temperaturen geht: Die literarische Figur Pu der Bär stammt aus dieser kanadischen Stadt. In Winnipeg müssen sich die Einwohner:innen über fünf Monate im Jahr mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herumschlagen. Im Winter kann es hier sogar bis zu minus 30 Grad werden. 

Auch bei über minus 30 Grad feiern die Kanadier:innen in Winnipeg. Foto: Gety Images/ Linus Strandholm / EyeEm Foto: Getty Images/EyeEm

Doch statt sich im Bett zu verkriechen und über die kalten Monate zu jammern, machen die rund 660.000 Einwohner:innen die eisige Kälte zu ihrem Verbündeten. So gibt es in der ganzen Stadt nicht nur Möglichkeiten zum Schlittschuh fahren, sondern auch Rodelbahnen und im Vorort Saint Adolphe sogar das größte Schnee-Labyrinth der Welt. 

2. Helsinki, Finnland 

Falls du einmal so richtig kalten Urlaub machen möchtest, musst du nicht unbedingt stundenlang im Flieger sitzen, sondern kannst das auch in Europa erleben. Gerade im Februar ist es in der Hauptstadt Finnlands nicht nur schneereich und windig, sondern auch so kalt wie in keinen anderen Monaten davor. Die Rekord-Temperatur hatte die Stadt übrigens im Jahr 1987 mit minus 34,3 Grad. 

Einmal in Helsinki angekommen musst du dich nicht nur auf eisige Temperaturen einstellen, sondern auch darauf, dass du in absoluter Dunkelheit leben wirst. Trotzdem kannst du auch im Winter Aktivitäten machen, wie beispielsweise an der Ostsee Schlittschuh fahren oder im Park auf den Skiern stehen. Für ganz Mutige gibt es auch noch die Möglichkeit im Eis zu baden. 

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3. Minneapolis, USA 

Neben Los Angeles, San Diego und Miami gibt es in den USA auch Städte, die statt Strand und Meer, Schnee und Kälte zu bieten haben. Eine davon ist die Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Wer hier in den Wintermonaten zu Besuch kommen möchte, sollte sich dick einpacken, denn die Kälte könnte mitunter wirklich unerträglich werden. Ähnlich wie in Kanada gibt es aber auch hier unfassbar viel zu sehen und zu entdecken und so kommen jährlich eine Menge Tourist:innen in die Stadt, um sich Minneapolis im Winter genauer anzuschauen. 

kältesten Städte der Welt Minnehaha Wasserfall
Der eingefrorene Minnehaha Wasserfall ist in Minneapolis ein wahres Highlight. Foto: Getty Images/ wanderluster Foto: Getty Images/iStockphoto

Nicht nur der Winterkarneval ist ein Besuch wert, auch das größte Winter-Bier-Festival findet hier unter freiem Himmel bei bis zu minus 40 Grad statt. Neben Skifahren, Langlaufen oder Eisfischen ist auch der zugefrorene Minnehaha Wasserfall ein besonderes Highlight, wenn man Minneapolis im Winter besichtigt. 

4. Oimjakon, Sibirien 

Im kleinen Dorf Oimjakon in Sibirien leben nur rund 500 Menschen. Mit Tiefsttemperaturen von bis zu minus 67,8 Grad gilt Oimjakon damit zu dem kältesten bewohnten Ort der Erde. Durchschnittlich können sich die Bewohner:innen im Winter jedoch auf eine Temperatur von minus 45 Grad einstellen. Neben der enormen Kälte machen auch andere Bedingungen den Menschen das Leben schwer. So gibt es im Dorf kein fließendes Wasser und für eine Dusche müssen die Einwohner:innen einen Eisblock auftauen. 

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In Oimjakon ist es so kalt wie nirgendwo sonst auf der Erde. Foto: Getty Images/ Michael Runkel/roberthardin Foto: Getty Images/Collection Mix: Sub

5. Utgiagvik, Alaska 

Utgiagvik, welches früher Barrow genannt wurde, befindet sind am nördlichsten Punkt der Vereinigten Staaten. Hier misst die Temperatur gut und gerne mal bis zu minus 49 Grad. Trotz enormer Kälte nennen rund 400 Einwohner:innen den Ort Utgiagvik ihr Zuhause und zählen damit zu der größten Inuit-Gemeinde in Alaska. Zum Abendessen werden hier noch traditionell Wale und Robben gejagt. Nach einem kalten Winter können sich die Einwohner:innen vom 10. Mai bis zum 2. August auf einen hellen Sommer einstellen, denn während dieser Zeitspanne geht im früheren Barrow die Sonne nicht unter. 

Die kältesten Städte der Welt: Doch ganz schön in Deutschland 

Auch wenn ich Deutschland öfter einmal für das schlechte, nasse und graue Wetter verfluche, können wir uns hier sehr glücklich schätzen. Gerade für mich, die die Sonne braucht, um gut gelaunt in den Tag zu starten, wäre es unvorstellbar in einer der kältesten Städte der Welt mein Leben zu verbringen. Wenn das bedeutet, dass ich mich im Jahr mit ein paar grauen Wochen rumschlagen muss, um danach den Frühling und Sommer zu genießen, nehme ich das gerne in Kauf!