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Studie zeigt: Warum Jugendliche in reichen Ländern unglücklicher sind

Jugendliche sind überraschenderweise in reichen Ländern unglücklicher als in armen. Erfahre hier, worauf diese Ergebnisse zurückzuführen sind.

Frau unglücklich jugendlich
© IMAGO/Westend61

Generation Snacks: Jeder zweite Jugendliche ist unzufrieden mit seiner Figur

Dass viele Mädchen und Frauen sehr mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Körper hadern, ist nichts Neues. Dennoch sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie erschreckend. Demnach ist jeder zweite Jugendliche unzufrieden mit der eigenen Figur und Ernährungsverhalten.

Man sollte annehmen, dass Jugendliche, die in verhältnismäßig reichen Ländern leben, besonders glücklich sind. Schließlich bekommen sie hier eine gute Bildung und haben viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Eine Studie konnte jetzt jedoch belegen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Warum viele Jugendliche in reichen Ländern sogar unglücklicher sind, erfährst du in diesem Artikel.

Jugendliche sind in reichen Ländern unglücklicher

Bislang konnten mehrere Studien belegen, dass die Menschen in wirtschaftlich starken Ländern allgemein glücklicher und zufriedener sind als die in wirtschaftsschwachen Ländern. Geht es jedoch um die Jugendlichen, dreht sich der Spieß um. Eine Studie der Korea University konnte jetzt nämlich belegen, dass Jugendliche gerade in reichen Ländern eher unglücklich sind.

Im Rahmen dieser Studie wurden die Daten von etwa einer halben Million 15-Jährigen aus 72 verschiedenen Ländern verglichen und ausgewertet. Die Daten stammen aus Schülerbefragungen, die 2018 im Rahmen der PISA-Studie erhoben worden sind.

Mit guter Bildung steigen Erwartungen und Konkurrenzdruck

Aus diesen Daten wird deutlich: Je höher das Pro-Kopf-Einkommen eines Landes ist, desto unglücklicher sind die Jugendlichen, die dort leben. Doch warum ist das so? Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler:innen führen dieses Ergebnis vor allem auf viel Stress, hohe Erwartungen und einen hohen Konkurrenzdruck zurück.

Eltern mit hohem Einkommen investieren auch viel Geld in die Bildung ihrer Kinder. Da dieses Geld jedoch nicht umsonst investiert werden soll, haben die meisten auch entsprechend hohe Erwartungen an ihre Kinder. In der Schule sieht es nicht anders aus. Denn auch Lehrerinnen und Lehrer haben in wirtschaftsstarken Ländern besonders hohe Erwartungen an ihre Schülerinnen und Schüler.

Neben diesem Leistungsdruck ist jedoch auch der steigende Konkurrenzdruck zwischen den Mitschüler:innen ein wesentlicher Faktor für die zunehmende Unzufriedenheit der Jugendlichen in reicheren Ländern. Und auch das Lernpensum ist laut Studie in wohlhabenderen Ländern deutlich höher als das in Ländern mit mittlerem Einkommen.

Wie glücklich Jugendliche in armen Ländern sind, ist nicht geklärt

Die Studie fokussiert sich jedoch ausschließlich auf die Zufriedenheit von Jugendlichen in Ländern mit hohem und mittlerem Pro-Kopf-Einkommen. Hier sind Jugendliche in besonders wohlhabenden Ländern deutlich weniger zufrieden als Jugendliche in weniger wohlhabenden Ländern. Da arme Länder in dieser Studie jedoch nicht berücksichtigt worden sind, lässt sich nicht eindeutig sagen, ob die Zufriedenheit hier noch weiter steigt oder wieder absinkt.