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Familie findet giftiges Tier im Wald: „Seltener als ein 6er im Lotto“

Er ist der Lottogewinn unter den Insekten. Wer den schwarzen Ölkäfer findet, trifft auf eine echte Sensation. Warum ist er so besonders?

Schwarzer Ölkäfer Frau mit Hand
© Cultura Creative - stock.adobe.com via canva.com/Jarmila Horalkova

Das sind die gefährlichsten Tiere der Welt

Löwen, Hyänen und Feuerquallen möchte man in der freien Wildbahn nicht gerne über den Weg laufen. Es gibt aber noch gefährlichere Tiere:

In Deutschland gibt es mehr als 33.000 verschiedene Insektenarten. Einige von ihnen sind sogar giftig und besonders selten anzutreffen. So zum Beispiel der schwarze Ölkäfer, vom dem sich nur etwa jede tausendste Larve tatsächlich zu einem Käfer entwickelt. Passanten haben das exotische Lebewesen zufällig entdeckt – eine wahre Sensation.

Giftiges Insekt stellt Passanten vor Rätsel

Bei einem Waldspaziergang hat eine Familie eine ganz besondere Entdeckung gemacht. Um herauszufinden, um welches Tier es sich handelt, schrieb die Mutter an den deutschen Kriminalbiologen Mark Benecke. Dieser teilte das Fundbild auf Instagram und zitierte unter dem Beitrag: „Wir haben auf unserem täglichen Waldspaziergang diesen Käfer entdeckt.“ Die Sorge der Familie: Es könnte sich um den schwarzen Ölkäfer handeln – ein seltenes und giftiges Tier.

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Wo genau die Familie den schwarzen Ölkäfer entdeckt hat, ist nicht bekannt, schreibt der Merkur. Die App „Google Lens“ hätte ihnen dabei geholfen, das Insekt zu identifizieren. Wie der Vater vermutet, handelt es sich tatsächlich um einen schwarzblauen bzw. schwarzen Ölkäfer.

Merkmale des schwarzen Ölkäfers

Der schwarze Ölkäfer, auch bekannt als „Meloe proscarabaeus“, hat ein paar ziemlich eindeutige Merkmale, die ihn leicht identifizierbar machen.

  1. Farbe: Wie der Name schon sagt, ist er überwiegend schwarz. Manchmal kann er auch einen leicht bläulichen oder öligen Schimmer auf dem Panzer haben.
  2. Größe: Der Käfer kann ziemlich groß werden, oft erreicht er eine Länge von 2 bis 3 Zentimetern.
  3. Körperform: Sein Körper ist im Vergleich zu anderen Käfern ziemlich plump und länglich. Die Käfer haben einen großen, gewölbten Hinterleib, der deutlich größer ist als der Rest des Körpers.
  4. Flügel: Obwohl sie Flügel haben, sind diese oft unter dem harten, schwarzen Rückenpanzer versteckt, und die Käfer sind meist nicht flugfähig.
  5. Beine: Ihre Beine sind relativ robust und gut zum Krabbeln geeignet, was typisch für bodenbewohnende Insekten ist.
  6. Antennen: Die Antennen sind mäßig lang und oft etwas gekrümmt.

Schwarzer Ölkäfer entdeckt: Warum er so besonders ist

Besonders die Mutter ist von dem tierischen Fund fasziniert. Euphorisch erzählt sie: „Die Sichtung eines solchen Käfers kann man mit 6 richtigen im Lotto vergleichen“. Doch warum ist der schwarze Ölkäfer so selten wie ein Lottogewinn – und auch genauso spektakulär?

Auch das erklärt die Frau: „Die kleinen Larven warten in einer Blumenblüte auf eine bodenbrütende Wildbiene. Wenn sie sich per Zufall auf die richtige Biene klammert und auf die Bieneneier landet, frisst sie diese auf und vergräbt sich anschließend um sich zu Puppen. Im Folgejahr startet sie anschließend ins Insektenleben.“

Schwarzer Ölkäfer löst Cantharidin-Vergiftung aus

Tatsächlich ist der schwarze Ölkäfer für uns Menschen giftig. Die Weibchen produzieren ein Toxin namens Cantharidin, das sie vor Fressfeinden schützt. Wenn du mit einem solchen Käfer in Berührung kommst und das Cantharidin auf deine Haut gelangt, reagiert sie ähnlich wie bei einer Verbrennung.

Die Symptome einer Cantharidin-Vergiftung sind in der Regel lokale Reaktionen. Dazu gehören:

  • Hautrötungen
  • starke Schmerzen
  • Blasenbildung
  • Reizungen

In seltenen Fällen, wenn eine größere Menge des Toxins aufgenommen wird, könnten auch Übelkeit oder Erbrechen auftreten. Im Normalfall sind die Auswirkungen jedoch auf die Haut beschränkt. Eine Vergiftung bei Menschen oder Haustieren ist in Deutschland aber nicht bekannt.

Grundsätzlich gilt: Fasse den Käfer und unbekannte Insekten generell nicht an. Kommt es zum Kontakt, reinige die betroffene Stelle ordentlich mit Wasser und Seife. Wird es schlimmer, kontaktiere einen Arzt oder eine Ärztin.

Schwarzer Ölkäfer nicht bedrohlich, sondern selbst bedroht

Zwar klingt der schwarze Ölkäfer wie eine Bedrohung, ist jedoch tatsächlich selbst bedroht, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) berichtet. Während er im Frühjahr häufiger zu sehen ist, breitet er sich das restliche Jahr über kaum aus. Nur etwa jede tausendste Larve entwickelt sich tatsächlich zu einem schwarzen Ölkäfer. Ein ausgewachsenes Tier lebt nur ca. einen Monat. Sie sind meist in Gärten, lichten Wäldern oder am Wegesrand anzutreffen.

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