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Fall von tödlicher Tierseuche in Niedersachsen nachgewiesen

Die Aujeszkysche Krankheit endet bei Hund und Katze meist mit einem qualvollen Tod. Im Wald solltest du jetzt besonders Acht geben.

Aujeszkysche Krankheit Hund liegt neben Wildschwein
© Michal - stock.adobe.com

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In Niedersachsen ist zum ersten Mal die Aujeszkyschen Krankheit bei einem Wildschwein nachgewiesen worden. Die sogenannte Tierseuche ist nicht nur für Wild- und Hausschweine gefährlich – für unsere Haustiere ist eine Infektion in den meisten Fällen tödlich. Wie du die Aujeszkysche Krankheit bei Hund und Katze erkennst und wie du deinen Liebling vor einer Ansteckung schützt.

Aujeszkysche Krankheit endet bei Hund und Katze „fast immer tödlich“

Die Aujeszkysche Krankheit, auch bekannt als Pseudowut, ist eine hochansteckende virale Infektion, die hauptsächlich Schweine betrifft. Sie kann aber auch andere Säugetiere wie Hunde oder Katzen infizieren. Der Erreger hinter dieser Krankheit ist das Aujeszky-Virus aus Herpesvirusfamilie.

Bei infizierten Schweinen verursacht die Krankheit Symptome wie Fieber, Depression und neurologische Störungen, die oft tödlich enden können. Bei anderen Tieren, wie Rindern, Hunden und Katzen, führt eine Infektion in der Regel zum Tod, da diese Tiere keine natürliche Immunität gegen das Virus besitzen.

Für uns Menschen ist der Erreger ungefährlich, teilt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) auf Anfrage des NDR Niedersachsen mit.

Aujeszkysche Krankheit bei Hund und Katze erkennen

Bei Hund und Katze äußert sich die Aujeszkysche Krankheit etwas anders. Sobald sie infiziert sind, zeigen beide Tierarten ähnliche Anzeichen:

  1. Juckreiz: Die Tiere erfahren extremen Juckreiz, der so intensiv sein kann, dass sie versuchen, die juckende Stelle zu beißen oder zu kratzen, oft bis zur Selbstverletzung.
  2. Verhaltensänderungen: Hunde und Katzen können ungewöhnlich aggressiv oder ängstlich werden. Auch depressives Verhalten ist möglich.
  3. Neurologische Symptome: Dazu gehören Lethargie, Koordinationsprobleme und Krämpfe.
  4. Atembeschwerden: Atemprobleme können auftreten, einschließlich beschleunigter Atmung.
  5. Fressunlust und Schwierigkeiten beim Schlucken

Diese schweren Symptome führen ohne wirksame Behandlung leider häufig zum Tod. Bemerkst du solche Anzeichen solltest du auf direktem Wege zur Tierärztin oder zum Tierarzt gehen.

Hund und Katze vor der Tierseuche schützen

Umso wichtiger ist es, den Kontakt von Haustieren zu infizierten Schweinen zu vermeiden. Hundehalterinnen und Hundehalter sollten bei einem Waldspaziergang demnach Vorsicht walten lassen und wie folgt vorgehen:

  • Meide den Kontakt zu Wildschweinen
  • Lasse deinen Hund an toten Wildschweinen riechen
  • Verfüttere keine Eingeweide von Wildschweinen an deinen Hund
  • Bleibe auf den ausgeschilderten Wegen

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Seit 2011 immer wieder Befunde in Niedersachsen

Im Rahmen jährlicher Stichproben werden seit 2011 immer mal wieder Fälle der Aujeszkyschen Krankheit bei Wildschweinen entdeckt. Auch wenn der Erreger mittlerweile in 25 Landkreisen gefunden wurde, sei keine bedrohliche Entwicklung zu erwarten, schildern Experten und Expertinnen. Deutsche Hausschweine seien seit 2003 nicht mehr betroffen gewesen.

Landkreis-Pressesprecher Cord Steinbrecher gibt daher gegenüber dem NDR Entwarnung: „Eine konkrete Gefahr für Schweinehalter besteht nicht, wenn alle Biosicherheitsmaßnahmen in den Ställen eingehalten werden.“ Das bedeutet, Jägerinnen und Jäger, die im Wald unterwegs sind, sollten ihre Schuhe reinigen und desinfizieren, um kein Schweiß oder Blut des Tieres mit nach Hause zu bringen. Zudem sollte die getragene Kleidung bei 60 Grad gewaschen werden.