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Schwarze Katzen – warum sie laut Aberglaube Unglück bringen

Läuft dir eine schwarze Katze über den Weg, hast du Unglück zu befürchten. So lautet ein Jahrhunderte alter Mythos. Was steckt dahinter?

Schwarze Katze schaut hinter Decke hervor.
Leuchtende Augen und ein pechschwarzes Fell. Sie sehen mystisch aus, doch bringen schwarze Katzen wirklich Unglück? Foto: GettyImages/thethomsn

Schwarze Katzen wird immer wieder nachgesagt, sie sollen Unglück bringen. Ein Mythos, der bis ins 13. Jahrhundert zurück reicht. Auch heute noch haben die Tiere mit Vorurteilen zu kämpfen. Ist das der Grund, weshalb die dunklen Samtpfoten im Tierheim besonders oft vertreten sind? Dennoch lohnt sich ein Blick in die Geschichte dieses Aberglaubens – und in das wahre Wesen der schwarzen Samtpfoten. Denn sie sind genauso liebenswürdig wie alle anderen Katzen.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama. Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 13 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Aberglaube: Wann bringen schwarze Katzen Unglück?

Kreuzt eine schwarze Katze den Weg, befürchten viele Menschen, von Pech und Unheil heimgesucht zu werden. Dabei ist es laut Aberglaube entscheidend, von welcher Seite der dunkle Vierbeiner die Straße überquert. Das kann entweder Glück oder Unglück bedeuten.

Läuft dir die schwarze Katze von rechts nach links über den Weg, kannst du dich auf Glück und Segen freuen. Katzenkram.net begründet das darin, dass die rechte Seite in der christlichen Religion als die „gute Seite“ angesehen wird. So steht beispielsweise in der Bibel, die guten Menschen stünden im Jüngsten Gericht stets auf der rechten Seite, wohingegen die schlechten Menschen auf der linken Seite stehen. Kommt die Katze also von der linken Seite, bringt sie dem Glauben nach Unglück und Pech.

Hexenbegleiter und teuflische Wesen –schwarze Katzen bringen Pech

Das Christentum hat das Schicksal der Samtpfoten stark geprägt. Bereits im frühen Mittelalter galt die schwarze Katze als Unglücksbringer und hatte keine gute Stellung. Die mystisch aussehenden und nachtaktiven Tiere wurden mit der Hexerei und schwarzer Magie in Verbindung gebracht. Damals dachte man, als Hexen angesehene Menschen könnten sich in Katzen verwandeln. Sowohl die Menschen als auch die schwarzen Katzen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Zudem glaubten viele Prediger, schwarze Katzen seien von Teufel besessen, aufgrund der Ähnlichkeit der beiden Begriffe „Katzen“ und „Ketzer“. Schlussendlich stand die Katze für alles Böse und brachte angeblich Unheil mit sich. Gab eine Kuh keine Milch mehr, lag die Schuld bei der auf dem Hof lebenden Katze.

Frau hält schwarze Katze im Arm.
Wer früher eine schwarze Katze hatte, musste mit einem qualvoller Tod rechnen. Foto: GettyImages/ferrantraite

Haben schwarze Katzen etwa doch übernatürliche Fähigkeiten?

Durch die Schifffahrt und den Handel kamen mit der Zeit viele Schädlinge wie Mäuse oder Ratten über das Meer, die sich auf dem Land rasant ausbreiteten. Um die Situation unter Kontrolle zu bekommen, ernannte der Mensch die Hauskatze als den perfekten Helfer in der Not. Er zog in die Gemeinden und Dörfer ein, um seine ausgeprägten Jagdkenntnisse unter Beweis zu stellen. Trotzdem traten viele Menschen den schwarzen Katzen mit Vorurteilen gegenüber. So wurden sie als unfreundlich und sogar aggressiv bezeichnet. Auch wenn die Fellfarbe bei der Charakterbildung eine Rolle spielt – wissenschaftlich belegt ist es nicht.

Der Aberglaube, dass schwarze Katzen Unglück bringen, hat sich bis heute hartnäckig gehalten. Den eleganten Stubentigern werden noch immer übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben. Biologisch betrachtet gibt es hierfür keine Beweise. Doch dank ihres dunklen Fells werden sie bei Nacht kaum gesehen und können in der Dunkelheit besser jagen.

Wie schwarze Katzen zu ihrem Ehrentag kamen

Die vergangenen Jahrhunderte lasten noch heute auf den Schultern der Fellnasen. Ist das der Grund, warum auch heute noch so viele schwarze Katzen im Tierheim sitzen und sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten? Vermutlich möchte sich niemand das Unglück höchstpersönlich ins Haus holen. Dass an diesem Mythos absolut nichts dran ist, wird dabei nicht beachtet.

Um dem Aberglauben und dem schlechten Ruf der schwarzen Katzen entgegenzuwirken, haben sich Tierschützende eine ganz wunderbare Idee gehabt. In den USA und in anderen englischsprachigen Regionen wird jedes Jahr am 17. August der Black Cat Appreciation Day gefeiert. Ein Feiertag zu Ehren der schwarzen Katzen. In Großbritannien findet jährlich am 27. Oktober der National Black Cat Day statt.

Wenn dir heute eine schwarze Katze über den Weg läuft, mach dir keine Gedanken darum, ob dir das nun Glück oder Unglück bringen könnte. Sei lieber aufmerksam und beobachte die Mieze. Vielleicht ist sie entlaufen oder verletzt. Wahrscheinlich macht sie aber einfach nur die Gärten der Nachbarschaft unsicher…