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Erklärt: So gut können Katzen im Dunkeln wirklich sehen

In der stockdunklen Nacht können auch Katzen nichts sehen. Wir erklären dir, wie sich die Stubentiger trotzdem problemlos orientieren.

Katze im Dunkeln sitzt auf einer Straße
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Kein Durst? Ab wann wird's für Katzen gefährlich?

Eure Katze trinkt nichts und ihr wisst nicht warum? Wir klären über die Gründe und Risiken auf und verraten die besten Tipps, damit sie in Zukunft mehr trinkt.

Können Katzen im Dunkeln sehen oder wie kommt es, dass der Stubentiger in der Finsternis problemlos durch die Nachbarschaft streunert oder mitten in der Nacht Bambule im Schlafzimmer veranstaltet? Tatsächlich tricksen die Miezen etwas herum: Sie machen sich die Anatomie ihrer Augen und ihre anderen scharfen Sinne zu Nutze, um sich im Dunkeln zurecht zu finden.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Können Katzen im Dunkeln sehen?

Ist dir aufgefallen, dass deinen Katze genau dann aktiv wird, wenn du ins Bett gehen möchtest? In der Dämmerung erwacht die Jagdlust der Stubentiger – nicht zuletzt, weil im Dunkeln auch die Mäuse aus ihrem Versteck kriechen. Im Laufe der Evolution haben sich die nachtaktiven Miezen an das Jagen und Navigieren in der Dunkelheit angepasst. In der Wildnis waren sie darauf angewiesen, auch bei geringem Licht schnell auf Beute reagieren zu können.

Dass Katzen im Dunkeln gut sehen können, war demnach essenziell für ihr Überleben. Die Hauskatze von heute macht sich diese Fähigkeit zu Nutze und ist damit anderen Tieren und uns Menschen weitaus überlegen. Allerdings schummeln die Samtpfoten etwas, denn auch sie brauchen eine gewisse Restlichtquelle. In einem völlig abgedunkelten Raum würden selbst die scharfen Katzenaugen an ihre Grenzen stoßen.

Anatomische Besonderheiten des Katzenauge

Die Lichtmenge, die Katzen benötigen, um im Dunkeln gut sehen zu können, ist deutlich geringer als bei uns Menschen. Sie benötigen lediglich etwa ein Sechstel des Lichts, das ein menschliches Auge benötigt. Dies liegt daran, dass Katzenaugen anders strukturiert sind als unsere. Schauen wir uns das genauer an:

1. Die Pupillen

Während das menschliche Auge runde Pupillen aufweist, sind die Pupillen bei Katzen schlitzförmig. Dies hat den Vorteil, dass sie die lichtempfindlichen Augen der nachtaktiven Tiere vor hellem Licht schützen. Tagsüber verengen die Katzen ihre Pupillen um ganze 90 %, wodurch nur ein schmaler Spalt sichtbar ist. Dadurch wird der Lichteinfall reduziert, und sie können auch bei intensivem Sonnenlicht gut gesehen werden. Bei Dunkelheit dehnen sich die Pupillen beinah über das gesamte Auge aus. Dadurch gelangt mehr Licht ins Auge, und die Katze kann im Dunkeln sehen.

2. Das Tapetum lucidum

Was ist das? Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet „Tapetum lucidum“ so viel wie „leuchtender Teppich“. Es bezeichnet eine reflektierende Schicht von Zellen auf der Netzhaut des Katzenauges. Wenn Licht auf die Netzhaut trifft, wird es vom Tapetum lucidum reflektiert und dringt erneut durch die Netzhaut. Dadurch wird die Menge an Licht verstärkt, und die Katze kann sich in der Dunkelheit besser orientieren. Übrigens ist das Tapetum lucidum auch der Grund dafür, dass Katzenaugen im Dunkeln leuchten, wenn sie angestrahlt werden.

3. Die Stäbchen & Zapfen

Hier handelt es sich um spezielle Sinneszellen der Katze, die Fotorezeptoren genannt werden. Diese sind in Stäbchen- und Zapfenzellen unterteilt. Dadurch können die Tiere Licht unterschiedlicher Wellenlängen wahrnehmen.

  • Die Stäbchen ermöglichen das Sehen von Helligkeit und Dunkelheit und sind daher sehr lichtempfindlich. Sie erkennen Bewegungen, jedoch keine Farben. Katzen haben auf ihrer Netzhaut deutlich mehr Stäbchen als wir Menschen. Dadurch können sie im Dunkeln besser und schärfer sehen.
  • Die Zapfen sind jedoch nur bei ausreichendem Licht aktiv und daher weniger empfindlich für Licht. Sie sind für die Wahrnehmung von Farben verantwortlich. Da Katzenaugen weniger Zapfen haben, ist ihre Fähigkeit zur Farbwahrnehmung eingeschränkt.

Katzen können sich im Dunkeln gut orientieren

Die Vierbeiner müssen sich des Nächtens nicht nur auf ihr Sehvermögen verlassen. Ist es komplett dunkel und die Mieze sieht die Pfote vor den Augen nicht mehr, kann sie sich auf ihr ausgesprochen gutes Gehör verlassen, auf ihre feine Nase und auf ihren ausgeprägten Tastsinn. Zusätzlich helfen ihnen ihre Schnurrhaare, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden.

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Damit Katzen im Dunkeln sehen können, ist das Katzenauge äußert sensibel aufgebaut. Stellst du fest, dass deine Katze erblindet, viel Augenausfluss hat oder sonstige gesundheitliche Probleme der Augen auftreten, stelle sie in einer Tierarztpraxis vor, um sie untersuchen zu lassen, rät die BILD der FRAU.