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Wenn deine Katze das tut, hat sie Schmerzen

Du glaubst, deine Katze hat Schmerzen? Bei diesem Gesichtsausdruck solltest du sofort handeln!

© Adobe Stock/Photocreo Bednarek

Kein Durst? Ab wann wird's für Katzen gefährlich?

Eure Katze trinkt nichts und ihr wisst nicht warum? Wir klären über die Gründe und Risiken auf und verraten die besten Tipps, damit sie in Zukunft mehr trinkt.

Katzen sind wahre Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen. Das geht vermutlich auf ihr Urverhalten zurück. Vor anderen Raubtieren Schwäche zu zeigen und als potenzielle Beute zu gelten: ein No-Go. Diese Urinstinkte machen es uns jedoch schwer, bei der Katze Schmerzen zu erkennen. Daher gilt es, den Stubentiger gut zu kennen und schon die kleinste Veränderung genau zu beobachten.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama. Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 13 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

An diesen 10 Anzeichen erkennst du Schmerzen bei Katzen

Kommt die Mieze nicht wie üblich zum Kuscheln vorbei und lässt ihr Futter achtlos im Napf liegen, liegt die Vermutung nahe, dass ihr etwas fehlt. Zeigt sie zudem einige der folgenden Anzeichen, könnte es sein, dass deine Katze Schmerzen hat.

1. Deine Katze frisst nicht mehr

Das erste Hinweiszeichen, dass deine Katze etwas wehtut, ist der fehlende Appetit. Ihr scheinen die Schmerzen auf den Magen zu schlagen, sodass ihr der Hunger vergeht. Wenn sie ihr Futter vehement verweigert, solltest du schnellstmöglich in die Tierarztpraxis fahren.

2. Deine Katze versteckt sich, wenn sie Schmerzen hat

Ganz klar: Wenn es uns nicht gut geht, wollen wir uns nur im Bett verkriechen. So geht es auch den Fellnasen. Sie verstecken sich im oder unter dem Bett, in ihrem Körbchen oder hinter dem Sofa.

3. Deine Katze zeigt aggressives Verhalten

Normalerweise ist dein Schmusetiger ganz zahm, doch jetzt kratzt und beißt er, sobald du ihn streicheln möchtest? Es kann auch passieren, dass sich die Katze an der schmerzenden Stelle vermehrt leckt. Sieh einmal genauer hin, ob und wo es ihr weh tut.

4. Deine Katze reagiert empfindlich auf Berührungen

Bei starken Schmerzen reagieren Katzen manchmal mit erhöhter Empfindlichkeit auf Berührungen und Reize. Liebt es deine Fellnase am Kinn gekrault zu werden, doch zuckt nun zusammen? Dann kann das ein Anzeichen dafür sein, dass deine Katze Schmerzen hat.

5. Deine Katze hat Kreislaufprobleme

Beginnt der Vierbeiner flach zu atmen oder gar zu keuchen, deutet das auf eine erhöhte Herzfrequenz und einen Anstieg des Blutdrucks hin. Das kann aufgrund starker Schmerzen passieren. Nun solltest du rasch einen Tierarzt oder eine Tierärztin aufsuchen.

6. Deine Katze ist weniger aktiv

Ein Anzeichen dafür, dass deine Katze Schmerzen hat, ist mangelnde Energie. Sie fühlt sich wahrscheinlich schlapp und ist erschöpft, weshalb sie mehr schläft als normal. Selbst das Lieblingsspielzeug liegt unbeachtet in der Ecke herum.

7. Deine Katze putzt sich nicht mehr

Auch die Fellpflege kostet deinen Liebling Kraft. Geht es ihm nicht gut, vernachlässigt er das Putzen. Unterstütze deine Katze, wenn sie Schmerzen hat, indem du sie regelmäßig bürstest.

8. Die Körperform deiner Katze verändert sich

Wenn Katzen Schmerzen haben, kann sich auch ihre Körperform verändern. Es kann zu Schwellungen im Gesicht oder an den Beinen kommen. Das kann auf eine Entzündung oder einen Katzenbiss hinweisen. Lass es in jedem Fall tierärztlich abklären.

9. Deine Katze wirkt angespannt

Normalerweise stolziert die Mieze mit erhobenem Haupt und aufgestelltem Schwanz durch ihr Revier. Doch wenn sie Schmerzen hat, verkrampft sie und wirkt angespannt. Ein eingezogener Bauch und ein hängender Kopf können Anzeichen dafür sein.

10. Deine Katze zeigt ihr „Schmerzgesicht“

Manchmal verziehen wir vor Schmerzen das Gesicht. Auch deine Katze kannst du es im Gesicht ablesen, wenn ihr etwas weh tut. Schaue dabei insbesondere auf ihre Augen. Je nach Ursache des Schmerzes können sich ihre Pupillen verengen oder stark weiten.

Das „Schmerzgesicht“ – 5 wichtige Merkmale

Damit der Fellliebling nicht leiden muss und die Diagnose frühzeitig gestellt werden kann, sollten wir besonders wachsam sein. Dass eine Katze Schmerzen hat, erkennt man am besten an ihrer Mimik. Darum haben Wissenschaftler:innen der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität in Montreal die „Feline Grimace Scale“ entwickelt. Mit dieser Skala lässt sich einschätzen, wie sehr die Katze akut unter Schmerzen leidet – und zwar anhand ihres Gesichtsausdrucks. Wie t-online bereits berichtete, solltest du dabei besonders achten auf:

  1. Die Kopfhaltung der Katze.
  2. Die Stellung der Schnurrhaare.
  3. Die Position der Ohren.
  4. Die Spannung der Schnauze.
  5. Die Engstellung der Augenwinkel.

Wie erkenne ich, dass meine Katze Schmerzen hat?

Anhand dieser fünf Merkmale unterscheiden sich Katzen, die unter Schmerzen leiden, optisch von gesunden Katzen. Laut den Ergebnissen des Forscherteams lassen sich diese folgendermaßen differenzieren.

Katze ohne SchmerzenKatze mit Schmerzen
Aufrechte KopfhaltungGesenkte Kopfhaltung
Gebogene SchnurrhaareGerade abstehende Schnurrhaare
Ohren nach vorn gerichtetOhren sind abgeflacht
rundlich geformte Schnauzeoval geformte Schnauze
geöffnete Augengeschlossene Augen
Die Unterschiede zwischen einer kranken und gesunden Katze sind äußerlich erkennbar.

Mit einem Blick auf den folgenden Tweet wirst du die Unterschiede bemerken. Der Mieze auf der linken Seite scheint es an nichts zu fehlen, während die Katze rechts im Bild höchstwahrscheinlich unter Schmerzen leidet.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

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So bewertest du das „Schmerzgesicht“ deiner Katze

Möchtest du einordnen, wie stark die Schmerzen deiner Katze sind, beobachte jedes dieser fünf Merkmale für ca. 30 Sekunden und vergebe jeweils Punkte von 0 bis 2. Null Punkte bedeutet, dass alles „normal“ ist. Ein Punkt bedeutet, dass du eine leichte Veränderung wahrnimmst. Zwei Punkte vergibst du, wenn du eine deutliche Veränderung erkennst. Das heißt also: je höher die Punktzahl, desto stärker ist wahrscheinlich auch der Schmerz deiner Katze. Nun aber: Handy weg und ab in die Tierarztpraxis!

Hinweis: Du kennst deine Katze am besten und solltest jede Verhaltensänderung ihrerseits ernst nehmen. Bei den angegebenen Anzeichen handelt es sich lediglich um Beispiele, die besonders häufig vorkommen. Denk daran, dass jedes Tier anders auf Schmerzen reagieren kann.

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