Jeden Tag vor dem Kleiderschrank zu stehen und sich zu fragen „Was kann ich heute anziehen?“, ist ermüdend. Die meisten von uns haben zu viele Klamotten und können mit denen nicht viel anfangen. Oft laufen wir Trends hinterher und kaufen stylische Kleidung, ohne zu wissen, wie wir diese stylen sollten. Herauskommt ein überfüllter Kleiderschrank und dennoch nichts anzuziehen. Eine Capsule Wardrobe soll genau da Abhilfe schaffen.
Was ist eine Capsule Wardrobe?
Das Prinzip der Capsule Wardrobe soll genau dieses (zugegebenermaßen eindeutige First World-) Problem lösen. Der Begriff stammt von der Unternehmerin Susie Faux, die in den 70er-Jahren die Capsule Wardrobe als eine auf das Wesentliche reduzierte Garderobe definierte. Diese setzt sich zusammen aus ein paar zeitlosen Kleidungsstücken, die nie aus der Mode kommen und um saisonale und trendige Stücke ergänzt werden können. Die Capsule Wardrobe nach Faux sollte zwölf Teile nicht übersteigen. Diese können zwei- bis dreimal im Jahr ausgetauscht werden.
Wie viel Kleidung braucht ein Mensch?
Die Fast Fashion-Industrie zu verteufeln ist leicht, konsequent auf sie zu verzichten aber fällt oft schwer. Zwar gibt es inzwischen eine großartige Auswahl nachhaltiger und bezahlbarer Mode, aber sich davon wiederum zehn neue Teile pro Monat in den Schrank zu hängen, tut weder deinem Bankkonto noch deiner inneren Balance gut.
Zu viel Kram zu besitzen erdrückt viele Menschen auf Dauer, oft, ohne dass sie es überhaupt merken. Und ist es nicht auch frustrierend, Tag für Tag vor einem Berg aus Klamotten zu stehen und trotzdem einfach nichts zum Anziehen zu haben?

Die 7 Teile der Capsule Wardrobe
Als die bekannte Designerin Donna Karan 1985 dann ihre „Seven-Easy-Pieces“ auf den Markt brachte, erlebte Faux‘ Idee einen regelrechten Hype. Die Capsule Wardrobe-Kollektion bestand aus nur sieben Kleidungsstücken:
Einem Body dient als Basis für die verschiedenen Looks. Hinzu kommen, ein Kleid, ein Rock, eine weit geschnittene Hose, ein klassischer Blazer, ein hochwertiger Pullover und ein weißes T-Shirt.
Viel mehr braucht man für ein gutes Outfit nicht, das findet übrigens auch Design-Legende Giorgio Armani.
Den Kleiderschrank analysieren
Du willst nun bestimmt einige Teile aus deinem Kleiderschrank loswerden, doch du weiß nicht, wie du anfangen sollst. Bevor man anschaut, welche Kleidungsstücke man noch braucht, hilft es zunächst, sich einen Überblick über den vorhandenen Kleiderschrank zu verschaffen. Welche Teile liegen einfach nur im Kleiderschrank? Welche tragen Sie am liebsten?
Eine Faustregel: Was in den letzten zwölf Monaten nicht getragen wurde, kann verkauft oder gespendet werden.
In einer perfekten Capsule Wardrobe lassen sich alle Teile miteinander kombinieren. Sprich: Einfarbige Basics sind von Vorteil. Das bedeutet aber nicht, dass auffällige, gemusterte Teile direkt verbannt werden müssen – auch sie lassen sich als Highlight in der Garderobe einsetzen. Hauptsache, alle Kleidungsstücke machen Spaß und werden oft getragen.

Wie baust du deine Capsule Wardrobe auf?
Falls du schon in deinem Schrank sitzt und alles von den Bügeln reißt, müssen wir dich noch mal kurz bremsen. Ziel der Capsule Wardobe ist es nicht, alles Alte wegzuschmeißen, um neue Basics shoppen zu gehen. Gehe deinen Schrank lieber Stück für Stück durch – gern auch nach der Marie Kondo- Methode. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass du die meisten Basic-Teile schon besitzt: ein weißes T-Shirt zum Beispiel oder dein liebstes Sommerkleid.
Auch wenn der Fokus bei der Capsule Wardrobe auf Basics liegt, die niemals aus der Mode kommen, musst du dich nicht von allen Statement-Teilen verabschieden. Was dir am Herzen liegt, darf bleiben. Keine Sorge also, du musst nicht nur noch in Schwarz-Weiß-Kombinationen vor die Tür. Im Gegenteil: Wenn dein Stil bunt und wild gemustert ist, dann ist das so. Es ist immer noch deine Garderobe und du sollst happy mit ihr sein. Achte nur darauf, dass du Teile behältst, die sich gut miteinander kombinieren lassen und deren Qualität eine lange Lebensdauer versprechen.
So viele Kleidungsstücke solltest du im Schrank haben
Am Ende sollten maximal 30 bis 40 Kleidungsstücke übrig sein – inklusive Schuhe. Mit Accessoires und Schmuck kannst du dann die jeweiligen Outfits individuell vervollständigen. Je nach Jahreszeit rotieren Kuschelpullis und Spaghettiträgertops. So schaffst du mehr Platz und Übersicht im Schrank. Was du gerade nicht brauchst, kannst du in einer Kiste oder Schublade verstauen.

Wir haben dir eine beispielhafte Capsule Wardrobe mit schönen Basics und einem Statement-Kleid bei About You zusammengestellt. Dir gefallen die Teile? Hier kannst du sie shoppen:
- weißes Basic-Shirt aus Baumwolle von Edited: 24,90 € ?
- Blumenkleid von Mango: 49,90 €
- Jeans von Levi’s: 115 € ?
- Wollmantel von Edited: 129 €
- Stiefeletten von About You: 49,90 €
- Pullover aus Viscose-Gemisch von LeGer für 39,90 €
Bist du bereit für deine Capsule Wardrobe?
Zugegeben, es ist kein leichter Gedanke, sich vom Großteil seiner mühevoll angesammelten Klamotten-Sammlung zu verabschieden. Aber es kann sich wirklich lohnen. Der Trend zum Minimalismus kommt nicht von ungefähr. Wenn die Welt immer schneller, lauter und unübersichtlicher wird, tut es gut, sich im eigenen Leben neu zu zentrieren. Eine Capsule Wardrobe ist ein guter Anfang für mehr Klarsicht und Fokus auf das, was wirklich wichtig ist.
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