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Vulva Watching & Exorzismen: Gwyneth Paltows „Goop Lab“ verärgert Netflix-Fans

Der Trailer zu Gwyneth Paltrows „Goop Lap“ ist online und das Internet rastet aus, einige kündigen sogar ihren Netflix-Account. Aber wie viel ist dran an den „gefährlichen“ Trends?

Gwyneth Paltrow in Goop Lap auf Netflix
Gwyneth Paltrow sorgt mit ihrere neuen Netflix-Serie "Goop Lab" für harte Kritik. Foto: Adam Rose/Netflix /

Ein Haufen interessierter Frauen redet über Exorzismen, schaut sich eine Vulva an, nimmt Halluzinogene, springt in Eiswasser oder lässt sich Nadeln ins Gesicht pieksen und mittendrin eine begeisterte Gwyneth Paltrow. „Goop Lap“ heißt die neue Netflix-Serie rund um Paltrows Wellnessunternehmen und der Trailer lässt bereits jetzt geschockte Netflix-Fans kündigen.

Aber ist der Ärger überhaupt verdient? Schließlich gibt es auf Netflix Dokumentationen zu viel krasseren Themen und verquereren Welteinstellungen. Warum gehen dir Fans also bei „Goop Lab“ auf die Barrikaden?

Gwyneth Paltrows „Goop Lab“ auf Netflix

Goop heißt das Wellness-Unternehmen der Hollywood-Schauspielerin. In der neuen Netflix-Serie gehen Gwyneth Paltrow und ihre Angestellten auf die Suche nach neuen, unkonventionellen und manchmal etwas fragwürdigen Trends und Ideen rund um das Thema Wohlbefinden. Am 24.12.2020 geht die Serie auf Netflix in die erste Staffel.

Junge Frauen stehen mit hochgereckten Armen und teils geschlossenen Augen im Park
Meditieren oder halt einfach die Arme Hochhalten und in sich gehen. Warum stören sich so viele an Gwyneth Paltrows „Goop Lab“ Trends?(Photo: Adam Rose/Netflix)

Das zeigt der Trailer zu Gwyneth Paltrows „Goop Lab“ tatsächlich

Bisher ist nur ein Trailer bekannt, aber wie welt berichtet sollen bereits zahlreiche Netflix-Nutzer verärgert ihr Abo gekündigt haben. Dabei zeigt der Trailer per se nicht, was einen noch so richtig verstören kann. Was sehen wir? 

  • Meditation: Absolut gesundheitsfördernd und gut für Körper und Geist. Wir zeugen dir, wie du meditieren lernen kannst.
  • Neue Beautybehandlungen mit Seren und Nadeln: Come on! Wir wissen zwar nicht genau, was sich in den Tuben versteckt, aber bei den ganzen schädlichen Inhaltsstoffen in unserer alltäglichen Kosmetik vermutlich auch kaum schlimmer. 
  • Malkurs: Sicherlich gaaaanz gefährlich.
  • Ice-Dipping: Gibt es schon seit Hunderten Jahren und auch hier gibt es belegte gesundheitsfördernde Effekte, wenn der Mensch generell gesund ist.
  • Frauen tanzen befreit: Joa.
  • Exorzismus: Ja, hier darf man auf jeden Fall etwas dagegen haben. Aber lasst uns den Teufel nicht an die Wand malen. Die Dame sagt nur „I had an exorzism.“, nicht dass dieser auch zu den zu erforschendenTrends gehört. Und was wir sehen ist, wie sie auf einer Massageliege liegt und sich streckt. Sieht bei einigen esoterisch angehauchten Chiropraktikern sicherlich kaum anders aus. Exorzismus ist vielleicht ein starker Begriff, aber heute muss man halt mit dem richtigen Marketing punkten.
  • Psychedelika: Sollte jedem selbst überlassen sein, ob er so etwas unter sachkundiger Führung einmal ausprobieren möchte. Die erste Serie über Drogen ist es auf Netflix jedenfalls nicht. Also warum der Aufstand?
  • Medien: Klar, muss man nicht daran glauben. Aber wenn es Menschen glücklich macht und niemandem schadet, sollte es wie die Religion eines Menschen auch einfach sein Ding sein.
  • Vulva-Watching: Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ein guter Gegenhype zum Vulva-Shaming und ein echter Selbstbewusstsein-Booster.

Trocken betrachtet sind das alles Themen, die wir sicher nicht zum ersten Mal sehen und hören. Auch wenn man nicht daran glauben muss, sind Einblicke in die Gedankenwelt anderer Menschen, esoterische Lebensweisen oder gar übersinnliche Kräfte auch nur eine Lebenseinstellung. Und die darf jeder selbst entscheiden.

Schließlich gibt es auf Netflix massenweise Dokus zum Porno-Geschäft. Ist das schlimm, weil es dort junge Damen gibt, die das auch gern machen? Nein. Es ist informativ und was man davon hält, kann jeder selbst entscheiden. Genauso gut könnte man bei Dokus über das Verschwinden von Madeleine McCann, Sexualverbrecher, Veganismus, Genmanipulation, Sekten, Drogen etc. auf die Barrikaden gehen.

Frauen im Bikini im Winter
Gwyneth Paltrow geht mit ihren Kolleginnen eisbaden.

Also warum erntet Gwyneth Paltrow mit „Goop Lab“ so viel Kritik?

Vermutlich liegt es an ihr als Person selbst, den Trends, die sie bereits zuvor öffentlich proklamiert und den esoterischen Ansichten, die sie unermüdlich in die Kameras spricht. Kritiker befürchten, die Serie könne eine reine Werbekampagne für Gwyneth Paltrows Goop-Unternehmen sein.

Sie landet regelmäßig in den Schlagzeilen mit neuen verrückten Beauty-Trends. Zuletzt schaffte es eine Vagina-Kerze auf Platz eins, die sie über den Goop-Shop verkauft. Tatsächlich dient diese keiner Anwendung, sondern, Fun Fact, riecht wie Paltrows Vagina. Einige verkaufen ihre getragenen Höschen online, Paltrow halt ihren Duft. Was soll’s?

Was gibt es noch so? Teure Vibratoren, Badesalze, die nach Cocktails benannt sind, Wasserkristalle, Kamelmilch, Vitamine, Diffuser und Aromaöle. Wäre das alles verboten, was würden die Berliner Hipster ohne all das machen? 

Fazit: Calm your Vagina!

Klar, wissenschaftlich bestätigt ist nicht alles. Und ob man ein Vagina-Steaming gut findet, sollte doch bitte jeder selbst entscheiden. Fakt ist aber: „Goop Lab“ von Gwyneth Paltrow ist eine Unterhaltungsserie und es wird auch klar gesagt, dass sie diese Trends ausprobieren, nicht zwangsläufig auch propagieren.

Wen es stört, der klickt es weg und schaut sich stattdessen eine Runde Trash TV an, Bachelor in Paradise, Dschungelcamp, der Bachelor oder Love Island können eure zürnenden Gedanken sicher mit ihrem Stumpfsinn wieder beruhigen.