Gerade, wenn du friedlich an einem warmen Sommerabend einschlafen möchtest, ist es auf einmal da: dieses extrem hohe, extrem nervige Geräusch direkt an deinem Ohr. Die Stechmücke macht sich bemerkbar, dabei hast du doch extra das Licht ausgemacht, sobald du das Fenster aufgemacht hast.
Da bist du allerdings einem Mythos erlegen. Erfahre hier, warum es Mücken total egal ist, ob das Licht an oder aus ist und welche Mythen wir sonst noch über Mücken geglaubt haben.
4 Mücken-Mythen, die dich hinters Licht geführt haben

1. Mücken werden vom Licht angezogen
Wie oft habe ich mir an warmen Sommerabenden das Knie an der Bettkante angestoßen, weil ich mich nicht getraut habe, das Licht anzumachen? Zu oft! Mir wurde mein ganzes Leben erklärt, dass Mücken von Licht angezogen werden und man deswegen beim abendlichen Lüften bloß nicht das Licht anmachen darf. Ich bin fassungslos, dass mein Leben auf eine Lüge fußt.
Mücken reagieren nämlich nicht optisch, sondern olfaktorisch. Die olfaktorische Wahrnehmung oder Riechwahrnehmung, ist die Wahrnehmung von Gerüchen. Sie reagieren auf die Körperwärme und Gerüche, die Menschen und Tier abgeben.
Sie orientieren sich durch das Kohlendioxid in der Atemluft. Je größer die Konzentration, desto näher sind sie ihren Opfern. Ob es dabei hell oder dunkel ist, könnte ihnen nicht egaler sein.
2. Alle Mücken sind Plagegeister
Tatsächlich sind es nur die Hälfte aller Mücken, die uns im Sommer den letzten Nerv rauben. Männliche Mücken ernähren sich nämlich von Blütennektar. Es sind die weiblichen Mücken, die Tiere und Menschen stechen, um deren Blut als Nahrung für sich zu nutzen. Dabei injizieren die Weibchen ihren Speichel in die Haut, der dann dafür sorgt, dass das Blut nicht gerinnt – und auch zu Juckreiz führt.

3. Die Blutsauger bevorzugen süßes Blut
„Süßes Blut“ soll schuld daran sein, dass manche Menschen besonders häufig von Mücken gestochen werden. Dieser Mythos ist besonders gegenüber Kindern beliebt. Doch süßes Blut gibt es nicht, allerdings verändert sich der Körpergeruch mit der Zusammensetzung des Blutes.
Einige Wissenschaftler:innen vermuten, dass die Insekten besonders gerne fettes Blut saugen, also Blut mit einem hohen Cholesterinspiegel. Dies ist jedoch noch nicht durch Studien belegt.
4. Kreuzchen mit dem Fingernagel helfen bei Mückenstichen
Wer trotz aller Vorkehrungen von einer Mücke heimgesucht wird, plagt sich anschließend mit Juckreiz herum. Auch hier gibt es einige Mythen darüber, was Abhilfe schaffen soll. Ein Kreuzchen mit den Fingernägeln auf den Mückenstich drücken zum Beispiel.
Davon solltest du lieber Abstand nehmen, da sich Mückenstiche im Zweifel so noch entzünden, weil Keime in die Einstichstelle gelangen.
Eine dünn auf die Einstichstelle aufgetragene Cortison-Creme sollte den Juckreiz, die es ohne Rezept in der Apotheke gibt, hilft gegen Jucken und Quaddeln. Wer ganz auf Chemie verzichten möchte, kann auf sogenannten Stichheiler 🛒 zurückgreifen.
Die Spitze dieser wie Stifte aussehenden Geräte wird über 50 Grad Celsius warm und wird auf den Stich gehalten: Sie funktionieren, indem das Eiweiß im Mückenspeichel, der den Juckreiz verursacht, quasi gekocht und dadurch unschädlich wird.
Wozu sind Mücken überhaupt gut?
Eine naheliegende und existenzielle Frage, besonders nach drei Stunden erfolgloser Jagd durchs Schlafzimmer mitten in der Nacht. 52 Arten von Mücken gibt es in Deutschland, nicht alle sind nachtaktive Blutsauger. Und so nervig sie manchmal sind, Mücken spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Die Larven dienen Fischen, Amphibien und Wasserinsekten als Nahrung, die erwachsenen Tiere stehen auf der Speisekarte von Vögeln, Fledermäusen, Amphibien und anderer Insekten. Ohne Mücken würden sie verhungern.
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