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„Das ist mir Wurst“: Woher stammt die Redewendung?

Wir benutzen viele Sprichwörter und Redewendungen, wissen aber oft nicht, woher sie stammen. Wenn dir das „nicht Wurst ist“, lies hier weiter.

Das ist mir Wurst: Woher stammt diese Redewendung?
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Weil am 4. September der Tag der Currywurst ist, sinnieren wir an diesem kuriosen Feiertag um die Wurst und inwiefern sie im deutschen Sprachgebrauch immer wieder auftaucht. Somit landen wir bei der Redewendung „Das ist mir Wurst!“Es ist eine der bekanntesten Phrasen in unserer Sprache. Was genau dahinter stecken könnte, versuchen wir hier herauszufinden.

Resteverwertung als Anfang: Die Metzger-Theorie

Du hast es bestimmt schon viele Male gehört, aber woher stammt der Satz? „Das ist mir Wurst“ signalisiert, dass uns eine Angelegenheit nicht interessiert oder wir neutral dazu stehen. Aber woher kommt eigentlich dieser Ausdruck, und was hat die Wurst damit zu tun?

Eine weit verbreitete Theorie besagt, dass der Ursprung der Redewendung in der Praxis von Metzger:innen liegt, die alle Arten von Fleischresten in die Wurst mischten. Da in der Wurst oft unterschiedlichste Fleischstücke landeten, könnte sie als Symbol für Beliebigkeit und damit für Gleichgültigkeit gesehen werden. In dieser Interpretation wäre „Das ist mir Wurst“ ein Ausdruck, wenn sich jemand nicht für die Einzelheiten einer Sache interessiert.

„This is me sausage!“ Schon mal darüber nachgedacht: Etliche deutsche Redewendungen ergeben im Englischen überhaupt keinen Sinn. Mehr dazu erfährst du hier.

Spaß auf dem Volksfest: Die Rolle des Wurstangelns

Eine andere, volkstümlichere Theorie führt die Redewendung auf das sogenannte Wurstangeln zurück. Hier wurden auf Volksfesten Würstchen an Schnüren aufgehängt, und die Teilnehmer:innen versuchten blindlings, eine zu ergattern. Da der Gewinn – eine Wurst – ein wichtiger Nahrungsbeitrag für weniger betuchte Menschen war, galt es als wertvoll, aber zugleich „egal“, welche spezielle Wurst man bekam.

Sprachliche Wandlungen: Von der Hülle zur Wurst

Eine dritte Erklärung bringt eine alternative alte Bezeichnung für Wurst ins Spiel, nämlich „Hülle“. Die Wendung „Das ist mir Wurst wie Hülle“ legt nahe, dass es egal ist, welchen Ausdruck man für das Lebensmittel verwendet. Über die Zeit verlor „Hülle“ an Bedeutung, und die Phrase reduzierte sich auf den heutigen Ausdruck.

Das Rätsel bleibt: Die Mehrdeutigkeit der Wurst

Trotz der Vielzahl an Theorien lässt sich der genaue Ursprung der Redewendung heute nicht mehr eindeutig festlegen. In jedem Fall steht die Wurst hier für die universelle menschliche Erfahrung der Gleichgültigkeit.

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Weitere Redewendungen mit Wurst

  • Sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen“ ist eine Redensart, die für Durchsetzungsvermögen und Widerstandsfähigkeit steht. Sie besagt, dass man sich nicht einfach übergehen oder entmutigen lässt und bei wichtigen Dingen konsequent bleibt.
  • In der traditionellen deutschsprachigen Improvisationskomödie, die ihren Ursprung im 16. Jahrhundert hat, gab es eine bekannte Figur namens „Hanswurst„. Diese Figur war in Volksstücken und auf Wanderbühnen zu sehen und zeichnete sich durch ihre groben komischen Züge aus. In der modernen Sprache hat ein „Hanswurst“ eine weniger schmeichelhafte Bedeutung angenommen. Der Ausdruck wird oft abwertend für jemanden verwendet, der als dümmlich oder nicht ernsthaft betrachtet wird.