Der Arbeitsmarkt in Deutschland erlebt derzeit eine Flaute. So steigt die Zahl der Arbeitslosen und gleichzeitig nimmt die Zahl der offenen Stellen ab. Schuld daran ist unter anderem die angespannte Wirtschaftslage, die viele Unternehmen zum Sparen zwingt. Jobsuchende haben in dieser oft das Nachsehen. In welcher Stadt sich die Jobsuche besonders schwierig gestaltet, zeigt eine aktuelle Studie der Karriereplattform JobLeads.
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Arbeitsmarkt im Wandel: Weniger Stellen, mehr Arbeitslose
Aktuelle Zahlen von Jobportalen wie Indeed und der Bundesagentur für Arbeit zeigen: Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ist stark rückläufig – im Juni 2025 lagen sie rund 17 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland um fast 190.000 gestiegen, wie die Tagesschau berichtet.
Arbeitsmarktexpert*innen rechnen sogar damit, dass die Zahl der Arbeitslosen schon im Sommer die Drei-Millionen-Marke überschreiten könnte. Dementsprechend ist der Arbeitsmarkt für Jobsuchende alles andere als ideal. Viele erleben lange und erfolglose Bewerbungsphasen.
Jobsuche: In diesen Städten findet man am schwierigsten einen Job
Doch wo ist es aktuell besonders schwierig, einen Job zu finden? Diese Frage hat sich auch die Karriereplattform Jobleads gestellt und kam mit ihrer Studie zu folgendem Ergebnis: In Dortmund ist die Jobsuche aktuell am schwierigsten. Mit einer Arbeitslosenquote von 6,35 % und nur 3.197 Stellenanzeigen pro 10.000 Beschäftigten im Jahr 2024 gibt es wenig Jobangebote. Zudem sind 56,1 % der Stellen für Expert*innen mit speziellen Qualifikationen, was die Chancen für viele Bewerbende einschränkt. In Dortmund liegt das durchschnittliche Gehalt bei 46.268 € im Jahr, was deutschlandweit im Mittelfeld liegt.
Essen belegt den zweiten Platz mit einem Indexwert von 8,17/10. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,74 %, der dritthöchste Wert der untersuchten Städte. 2024 gab es 3.243 Stellenanzeigen pro 10.000 Beschäftigte und 23.356 Unternehmensniederlassungen. 56,2 % der Stellen waren für Expert*innen, 43,8 % für Fachkräfte und Helfer*innen. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 48.288 €.
Diese deutsche Stadt belegt Platz 3
Bielefeld steht mit einem Indexwert von 8,10/10 auf Platz 3. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,99 %, deutlich unter Dortmund und Essen. Mit 13.988 Unternehmen ist die Zahl der Firmen hier aber vergleichsweise gering. Pro 10.000 Beschäftigte gab es 3.304 Stellenanzeigen, davon 54,1 % für Expert*innen. Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt 45.900 €.
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Methodik der Studie zum deutschen Jobmarkt
Die Karriereplattform JobLeads untersuchte, in welchen deutschen Großstädten die Jobsuche am schwierigsten ist. Dabei wurden ausschließlich Städte mit mehr als 300.000 Einwohnern berücksichtigt. Grundlage der Analyse waren Daten zur Arbeitslosenquote, die anhand von Zahlen des Statistischen Bundesamts und den Einwohnerzahlen aus dem Zensus 2022 berechnet wurden.
Zusätzlich wurden die Anzahl der Stellenanzeigen pro 10.000 Beschäftigte sowie die Zahl der Unternehmensniederlassungen in den jeweiligen Städten erhoben. Auch der Anteil der Stellenangebote für Spezialist*innen und Expert*innen wurde in die Bewertung einbezogen. Alle Faktoren flossen mit gleicher Gewichtung in einen Index ein, der die Städte nach der Schwierigkeit der Jobsuche ordnet. Ergänzt wurde die Analyse durch die durchschnittlichen Bruttogehälter für das Jahr 2024.